Karl Heinz: Aktualisierungs-Mechanismus von Linux (Mint)

Hallo,

aktuell nutze ich Linux Mint 17.2. Ich hätte zwei Fragen um Aktualisierungs-Mechanismus von Linux.

  1. Ab und zu fragt mich das System nach diversen Aktualisierungen, die ich immer alle bestätige. Müsste dann nicht auch automatisch ein Update von Mint 17.2 auf das aktuelle 17.3 erfolgen oder hat das nichts mit den automatischen Aktualisierungen zu tun?

  2. Werden die in der Distribution installieren Programme eigentlich auch bei den automatischen Aktualisierungen auf den neusten Stand gebracht?

akzeptierte Antworten

  1. Hallo

    2.) Werden die in der Distribution installieren Programme eigentlich auch bei den automatischen Aktualisierungen auf den neusten Stand gebracht?

    Die Programme werden auf den aktuellsten Stand, der in den aktivierten Repositories verfügbar ist, gebracht. Das ist typischerweise nicht der beim Programmanbieter aktuellste Stand, da bei vielen Distros pro Hauptversion entschieden wird, welche Programmversionen enthalten sind und für diese nur Fehlerbehebungen zur Verfügung gestellt werden. Die können aber, speziell beim schließen von Sicherheitslücken, durchaus aus neueren Programmversionen zurückportiert (backported) sein.

    Tschö, Auge

    --
    Wir hören immer wieder, dass Regierungscomputer gehackt wurden. Ich denke, man sollte die Sicherheit seiner Daten nicht Regierungen anvertrauen.
    Jan Koum, Mitgründer von WhatsApp, im Heise.de-Interview
  2. Hi,

    1. Ab und zu fragt mich das System nach diversen Aktualisierungen, die ich immer alle bestätige. Müsste dann nicht auch automatisch ein Update von Mint 17.2 auf das aktuelle 17.3 erfolgen

    nein, die Aktualisierung des Grundsystems ("Distribution Upgrade") ist in der Defaulteinstellung des Update-Managers ausgenommen.

    oder hat das nichts mit den automatischen Aktualisierungen zu tun?

    Doch, schon. Aber das ist eben wegen der möglichen größeren Tragweite der Aktion nicht im normalen Update-Zyklus drin. Du kannst das aber im Update-Manager zusätzlich freischalten.

    1. Werden die in der Distribution installieren Programme eigentlich auch bei den automatischen Aktualisierungen auf den neusten Stand gebracht?

    Ja. Alles, was übers systemeigene Paketsystem installiert wurde, wird auch regelmäßig auf Updates geprüft und gegebenenfalls mit aktualisiert: Browser, Mailclient, Office-Suite ...

    So long,
     Martin

    1. nein, die Aktualisierung des Grundsystems ("Distribution Upgrade") ist in der Defaulteinstellung des Update-Managers ausgenommen.

      Würdest du mir empfehlen dieses "Distribution Upgrade" zu aktivieren?

      Falls ja, wo und wie kann ich dies aktivieren.

      In Cinnamon finde ich in der Aktualisierungsverwaltung unter dem Menüpunkt "Bearbeiten" den Punkt "System aktualisieren auf Linux Mint 17.3 Rosa". Ich möchte es ja zukünftig nicht händisch über diese Option aktualisieren lassen, dies soll zukünftig automatisch geschehen. Weißt du wo in der Aktualisierungsverwaltung von Cinnamon das "Distribution Upgrade" dauerhaft aktiviert werden kann?

      1. Werden die in der Distribution installieren Programme eigentlich auch bei den automatischen Aktualisierungen auf den neusten Stand gebracht?

      Ja. Alles, was übers systemeigene Paketsystem installiert wurde, wird auch regelmäßig auf Updates geprüft und gegebenenfalls mit aktualisiert: Browser, Mailclient, Office-Suite ...

      Wie Auge ja prima erklärt hat werden die Programme immer nur bezogen auf den neusten Stand in den offiziellen Quellen aktualisiert. Der Stand aus den PPAs wird nicht genutzt.

      In dem Kontext kommt bei mir die Frage auf, wer bezogen auf Mint entscheidet, welche Version der jeweiligen Programme in den offiziellen Quellen zur Verfügung gestellt wird. Vermutlich Leute die aktiv bei der Weitereinwicklung von Mint mitwirken? Weißt du wer bei der Auswahl der Programme bzw. der Programmversionen die in die aktuelle Mint Version einfließen mitentscheiden darf?

      Mint stammt ja von Ubuntu ab. Machen die Mint Leute dann komplett ihr eigenes Ding oder richten die sich zwecks der Auswahl der Programme bzw. Programmversionen weitgehend nach den Ubuntu Entscheidern und passen nur hier und da eine Kleinigkeit an?

      Dann noch die Frage wie das mit der Aktualisierung des Linux Kernels ist. Kann dieser auch über die Aktualisierungsverwaltung auf den neuesten Stand gebracht werden?

      1. Hallo

        1. Werden die in der Distribution installieren Programme eigentlich auch bei den automatischen Aktualisierungen auf den neusten Stand gebracht?

        Ja. Alles, was übers systemeigene Paketsystem installiert wurde, wird auch regelmäßig auf Updates geprüft und gegebenenfalls mit aktualisiert: Browser, Mailclient, Office-Suite ...

        Wie Auge ja prima erklärt hat werden die Programme immer nur bezogen auf den neusten Stand in den offiziellen Quellen aktualisiert. Der Stand aus den PPAs wird nicht genutzt.

        Das gilt nicht generell. Wenn du ein PPA in die abzugrasenden Paketquellen einfügst, werden auch die dort vorgehaltenen Updates eingespielt. Hast du keine PPAs aktiviert, werden natürlich auch keine berücksichtigt. Die Paketquelle ist dann ja unbekannt.

        In dem Kontext kommt bei mir die Frage auf, wer bezogen auf Mint entscheidet, welche Version der jeweiligen Programme in den offiziellen Quellen zur Verfügung gestellt wird. Vermutlich Leute die aktiv bei der Weitereinwicklung von Mint mitwirken?

        Ja, auch.

        Weißt du wer bei der Auswahl der Programme bzw. der Programmversionen die in die aktuelle Mint Version einfließen mitentscheiden darf?

        Das sind die, die Mint entwickeln und es sind die, deren Paketquellen von diesen Entwicklern eingebunden werden. Da Ubuntu für die meisten Mint-Varianten als Grundlage dient, gilt für den Großteil der Softwarepakete auch, dass Ubuntu die Updates für die von dort eingebundenen Pakete zur Verfügung stellt.

        Dann noch die Frage wie das mit der Aktualisierung des Linux Kernels ist. Kann dieser auch über die Aktualisierungsverwaltung auf den neuesten Stand gebracht werden?

        Das wird er andauernd. Im Normalfall werden die Subversionen des für die Version ausgewählten Kernels (z.B. bei 4.2.irgendwas nur der irgendwas-Teil) aktualisiert. Bei Ubuntus LTS-Versionen (und den darauf basierenden Distros) gilt für die Erstversion (z.B. 14.04) das oben gesagte. Hast du die 14.04 (ohne .1 bis .3) installiert, bleibt der Kernel auch bei dieser Version, wenn man die Servicepacks (z.B. 14.04.1) einspielt. Ab einer (Neu-)Installation mit der jeweiligen .1-Version (Servicepack) wird aber auch die Main-Version des Kernels aktualisiert (z.B. von 4.2.irgendwas auf 4.10.irgendwas).

        Tschö, Auge

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        Jan Koum, Mitgründer von WhatsApp, im Heise.de-Interview
        1. Hi,

          Dann noch die Frage wie das mit der Aktualisierung des Linux Kernels ist. Kann dieser auch über die Aktualisierungsverwaltung auf den neuesten Stand gebracht werden?

          Das wird er andauernd. Im Normalfall werden die Subversionen des für die Version ausgewählten Kernels (z.B. bei 4.2.irgendwas nur der irgendwas-Teil) aktualisiert. Bei Ubuntus LTS-Versionen (und den darauf basierenden Distros) gilt für die Erstversion (z.B. 14.04) das oben gesagte.

          du bist anscheinend weit voraus. Mein vor etwa 3..4 Monaten frisch "from scratch" installiertes Mint 17.2 sagt mir, es hätte einen 3.0.16-Kernel aus Ubuntu 14.04.1. Oder war deine Angabe 4.2 nur ein willkürliches Beispiel?

          So long,
           Martin

          1. Hallo

            Das wird er andauernd. Im Normalfall werden die Subversionen des für die Version ausgewählten Kernels (z.B. bei 4.2.irgendwas nur der irgendwas-Teil) aktualisiert. Bei Ubuntus LTS-Versionen (und den darauf basierenden Distros) gilt für die Erstversion (z.B. 14.04) das oben gesagte.

            du bist anscheinend weit voraus. Mein vor etwa 3..4 Monaten frisch "from scratch" installiertes Mint 17.2 sagt mir, es hätte einen 3.0.16-Kernel aus Ubuntu 14.04.1. Oder war deine Angabe 4.2 nur ein willkürliches Beispiel?

            Ja, die Versionsnummern waren nur ein willkürliches Beispiel. Keine Panik. :-)

            Tschö, Auge

            --
            Wir hören immer wieder, dass Regierungscomputer gehackt wurden. Ich denke, man sollte die Sicherheit seiner Daten nicht Regierungen anvertrauen.
            Jan Koum, Mitgründer von WhatsApp, im Heise.de-Interview
            1. Hi,

              du bist anscheinend weit voraus. Mein vor etwa 3..4 Monaten frisch "from scratch" installiertes Mint 17.2 sagt mir, es hätte einen 3.0.16-Kernel aus Ubuntu 14.04.1. Oder war deine Angabe 4.2 nur ein willkürliches Beispiel?

              Ja, die Versionsnummern waren nur ein willkürliches Beispiel. Keine Panik. :-)

              danke, da bin ich ja beruhigt. Ein solcher Versionssprung hätte mich doch verunsichert.

              Ciao,
               Martin

          2. Moin!

            du bist anscheinend weit voraus. Mein vor etwa 3..4 Monaten frisch "from scratch" installiertes Mint 17.2 sagt mir, es hätte einen 3.0.16-Kernel aus Ubuntu 14.04.1. Oder war deine Angabe 4.2 nur ein willkürliches Beispiel?

            Im Prinzip geht das. Mein Raspi mit Ubuntu 14.04.3 LTS hat einen Kernel 4.1.17-v7+ armv7l.

            Auch auf einem Laptop habe ich einen Kernel der 4.1-ser Serie: Nur muss ich den (zum Glück nicht deinstallierten) alten Kernel booten wenn ich VM-Ware benutze, weil die sonst wieder nach einer funkelnietennagelneuen gcc-Version schreit, die nicht vorhanden ist.

            Jörg Reinholz

      2. Hallo,

        nein, die Aktualisierung des Grundsystems ("Distribution Upgrade") ist in der Defaulteinstellung des Update-Managers ausgenommen.

        Würdest du mir empfehlen dieses "Distribution Upgrade" zu aktivieren?

        dazu kann ich nichts sagen. Diesen Schritt habe ich noch nie gemacht, stattdessen immer ein "Clean Install" auf eine neue Version. Ich habe aber schon öfter davon gelesen, dass das mit einem gewissen Risiko verbunden sein kann. Beispielsweise Versionskonflikte zwischen verschiedenen installierten Softwarepaketen, die schwierig zu korrigieren sind.

        Falls ja, wo und wie kann ich dies aktivieren.

        Die Stelle hast du ja selbst schon gefunden.

        In Cinnamon finde ich in der Aktualisierungsverwaltung unter dem Menüpunkt "Bearbeiten" den Punkt "System aktualisieren auf Linux Mint 17.3 Rosa". Ich möchte es ja zukünftig nicht händisch über diese Option aktualisieren lassen, dies soll zukünftig automatisch geschehen.

        Genau das würde ich nicht wollen. Ein Upgrade auf eine neue Distro-Version kommt ja nun nicht gerade alle zwei Wochen vor. Das möchte ich daher schon gezielt und kontrolliert anstoßen.

        Ja. Alles, was übers systemeigene Paketsystem installiert wurde, wird auch regelmäßig auf Updates geprüft und gegebenenfalls mit aktualisiert: Browser, Mailclient, Office-Suite ...

        Wie Auge ja prima erklärt hat werden die Programme immer nur bezogen auf den neusten Stand in den offiziellen Quellen aktualisiert. Der Stand aus den PPAs wird nicht genutzt.

        Es sei denn, du hast entsprechende PPAs zu deinen Paketquellen hinzugefügt. Dann werden die natürlich auch bedient.

        In dem Kontext kommt bei mir die Frage auf, wer bezogen auf Mint entscheidet, welche Version der jeweiligen Programme in den offiziellen Quellen zur Verfügung gestellt wird. Vermutlich Leute die aktiv bei der Weitereinwicklung von Mint mitwirken? Weißt du wer bei der Auswahl der Programme bzw. der Programmversionen die in die aktuelle Mint Version einfließen mitentscheiden darf?

        Ich weiß nicht, wer das ist. Aber du kannst sicher sein, dass das eine große Zahl von Fachleuten ist, die wissen, was sie tun. Und die vielleicht im Interesse der Stabilität und Zuverlässigkeit auch mal entscheiden, die aktuellste Version einer Software noch nicht offiziell aufzunehmen, weil sie noch nicht ausreichend getestet ist.

        Mint stammt ja von Ubuntu ab. Machen die Mint Leute dann komplett ihr eigenes Ding oder richten die sich zwecks der Auswahl der Programme bzw. Programmversionen weitgehend nach den Ubuntu Entscheidern und passen nur hier und da eine Kleinigkeit an?

        Teils, teils. Sie übernehmen weitgehend das, was die Ubuntu-Community schon festgelegt hat, aber in Einzelfällen entscheiden sie auch mal abweichend davon.

        Dann noch die Frage wie das mit der Aktualisierung des Linux Kernels ist. Kann dieser auch über die Aktualisierungsverwaltung auf den neuesten Stand gebracht werden?

        Ja, bis vor zwei, drei Jahren waren neue Kernels noch im regulären Update-Umfang mit drin. Aber auch das hat man wohl wegen der doch erheblichen Tragweite rausgenommen. Heutzutage kommst du im Update-Manager über View/Linux Kernels dorthin und kannst dir (nach entsprechender Warnung, dass das kritisch sein kann) aus den verfügbaren Kernels einen aussuchen.

        So long,
         Martin

        1. Viele Dank für Eure tolle Hilfe. Es ergeben sich malwieder zig Folgefragen. Es wäre prima, wenn Ihr mir hier nochmal Rückmeldung geben könntet:

          1. Ich möchte von Mint 17.2 auf Mint 17.3 updaten, bin allerdings etwas unsicher, ob ich es tun soll oder nicht, nicht das ich mir das System zerschieße. Welche Argumente sprechen für ein Update, welche dagegen bzw. was würdet ihr mir empfehlen?

          2. Ihr habt ja geschrieben, dass durch die Default-Aktualisierungsverwaltung sowohl die installierten Programme (bezogen auf die offiziellen Quellen) als auch der Linux Kernel (bezogen auf die offizielle Quelle) aktualisiert werden. Nun ist eine Linux Distribution ja nichts anderes als eine Kombination aus Kernel und verschiedenen Programmen. Wenn bereits in der Default Einstellung der Aktualisierungsverwaltung alles (der Kernel und die Programme) aktualisiert wird kann ich nicht nachvollziehen, was bei einem Wechsel der Version hinter dem Komma (z.B. von 17.2 auf 17.3) oder bei einem Wechsel der Hauptversion (z.B. von 17 auf 18) zusätzlich zum Kernel und den Programmen aktualisiert wird?

          3. Grundlage für Mint 17 ist Ubuntu 14.04 erst ab Mint 18 (was im Juni 2016 kommt) wird Ubuntu 16.04 herangezogen. Dann basiert Mint bis Juni 2016 auf einer veralteten Ubuntu Version, weil die aktuelle Ubuntu Version 15.10 ja momentan aktuell ist (Mint aber noch auf Ubuntu 14.04 basiert). Es kann doch nicht im Sinne des Erfinders sein eine Linux Version zu verbreiten die auf einer veralteten Ubuntu-Version basierend?

          4. Im Juni 2016 kommt Mint 18. Nehmen sich die Entwickler dann zunächst Ubuntu 16.04 und passen das von Grund auf neu an? Das wäre ja extrem aufwändig, weil ja bei jeder ganzen Versionszahl eine komplett neue Ubuntu Version genommen wird die dann von Grund auf neu an die Bedürfnisse der Mint Community angepasst wird.

          5. Eine der Hauptunterschiede von Mint zu Ubuntu ist ja die Integration von nicht freier aber beliebter Software. Als Beispiel wären hier die Codecs z.B. für MP3 zu nennen. Ubuntu integriert dies ja nicht, weil Sie nicht frei sind. Könnt ihr mir den Beweggrund dahinter erklären, klar sind die Quellen der mp3-Codes nicht offen, dennoch ist die Software kostenfrei, warum soll ich der Distribution diese Codescs dann vorenthalten, sie haben doch nur Vorteile für den Endanwender.

          6. Debian ist hier noch krasser als Ubuntu oder? Wenn ich das richtig verstanden habe dann ist streng genommen nur Debian eine GNU/Linux während Ubuntu und Mint kein GNU/Linux ist, weil man eben auch Software integriert deren Quellen nicht offen sind. Stimmt das so?

          7. Was ist bezogen auf Mint mit Support gemeint. Es stecken doch nur ehrenamtliche Programmierer dahinter, es gibt kein Unternehmen wie z.B. bei Open SUSE, das einen Support leisten könnte.

          1. Hallo

            1. Ihr habt ja geschrieben, dass durch die Default-Aktualisierungsverwaltung sowohl die installierten Programme (bezogen auf die offiziellen Quellen) als auch der Linux Kernel (bezogen auf die offizielle Quelle) aktualisiert werden. Nun ist eine Linux Distribution ja nichts anderes als eine Kombination aus Kernel und verschiedenen Programmen. Wenn bereits in der Default Einstellung der Aktualisierungsverwaltung alles (der Kernel und die Programme) aktualisiert wird kann ich nicht nachvollziehen, was bei einem Wechsel der Version hinter dem Komma (z.B. von 17.2 auf 17.3) oder bei einem Wechsel der Hauptversion (z.B. von 17 auf 18) zusätzlich zum Kernel und den Programmen aktualisiert wird?

            Wie Jörg schon schrieb, werden auch Einstellungen verändert und es werden Programme nicht nur aktualisiert sondern in Einzelfällen auch durch andere Programme ersetzt.

            1. Grundlage für Mint 17 ist Ubuntu 14.04 erst ab Mint 18 (was im Juni 2016 kommt) wird Ubuntu 16.04 herangezogen. Dann basiert Mint bis Juni 2016 auf einer veralteten Ubuntu Version, weil die aktuelle Ubuntu Version 15.10 ja momentan aktuell ist (Mint aber noch auf Ubuntu 14.04 basiert). Es kann doch nicht im Sinne des Erfinders sein eine Linux Version zu verbreiten die auf einer veralteten Ubuntu-Version basierend?

            Ubuntu 14.04 wird für fünf Jahre mit Aktualisierungen versorgt. Diese Version wird somit erst ab dem April 2019 veraltet sein. Sie richtet sich, als LTS-Version, explizit an Benutzer, die ein stabiles und getestetes Betriebssystem einem mit den neuesten, aber eventuell instabilen Features vorziehen (z.B. im Firmeneinsatz). Für den neuen „heißen Scheiß“™ eignen sich andere Distributionen mehr.

            1. Im Juni 2016 kommt Mint 18. Nehmen sich die Entwickler dann zunächst Ubuntu 16.04 und passen das von Grund auf neu an? Das wäre ja extrem aufwändig, weil ja bei jeder ganzen Versionszahl eine komplett neue Ubuntu Version genommen wird die dann von Grund auf neu an die Bedürfnisse der Mint Community angepasst wird.

            Jein und ja. Natürlich wird nicht jedesmal im Urschleim angefangen, aber natürlich muss jede Änderung auf Kompatibilität geprüft werden. Zudem hat sich in der Zeit ja nicht nur Ubuntu, sondern auch die Mint-eigene Software verändert.

            1. Eine der Hauptunterschiede von Mint zu Ubuntu ist ja die Integration von nicht freier aber beliebter Software. Als Beispiel wären hier die Codecs z.B. für MP3 zu nennen. Ubuntu integriert dies ja nicht, weil Sie nicht frei sind. Könnt ihr mir den Beweggrund dahinter erklären, klar sind die Quellen der mp3-Codes nicht offen, dennoch ist die Software kostenfrei, warum soll ich der Distribution diese Codescs dann vorenthalten, sie haben doch nur Vorteile für den Endanwender.

            Sie, also die Codecs, ohne eigene gültige Lizenz zu verwenden, ist nicht in jedem Staat dieses Planeten erlaubt. Deshalb werden unfreie Codecs bei Ubuntu über das non-free-Repo angeboten und sind somit verfüg- und auf eigene Verantwortung installierbar. Mint geht da halt einen anderen Weg.

            Tschö, Auge

            --
            Wir hören immer wieder, dass Regierungscomputer gehackt wurden. Ich denke, man sollte die Sicherheit seiner Daten nicht Regierungen anvertrauen.
            Jan Koum, Mitgründer von WhatsApp, im Heise.de-Interview
          2. Hallo,

            1. Ich möchte von Mint 17.2 auf Mint 17.3 updaten, bin allerdings etwas unsicher, ob ich es tun soll oder nicht, nicht das ich mir das System zerschieße. Welche Argumente sprechen für ein Update, welche dagegen bzw. was würdet ihr mir empfehlen?

            meines Erachtens spricht nichts für ein Upgrade von 17.2 auf 17.3, wenn dein System stabil läuft und alles bietet, was du brauchst. Alle 17.x-Versionen gelten als aktuell in dem Sinn, dass sie weiter betreut werden.
            Nur bei einer kompletten Neuinstallation würde ich wohl gleich auf 17.3 gehen.

            1. Ihr habt ja geschrieben, dass durch die Default-Aktualisierungsverwaltung sowohl die installierten Programme (bezogen auf die offiziellen Quellen) als auch der Linux Kernel (bezogen auf die offizielle Quelle) aktualisiert werden. Nun ist eine Linux Distribution ja nichts anderes als eine Kombination aus Kernel und verschiedenen Programmen. Wenn bereits in der Default Einstellung der Aktualisierungsverwaltung alles (der Kernel und die Programme) aktualisiert wird kann ich nicht nachvollziehen, was bei einem Wechsel der Version hinter dem Komma (z.B. von 17.2 auf 17.3) oder bei einem Wechsel der Hauptversion (z.B. von 17 auf 18) zusätzlich zum Kernel und den Programmen aktualisiert wird?

            Innerhalb einer Distro-Version halten diejenigen, die sich um die Software kümmern, meistens an einer Major version, oft sogar an derselben Minor Version bestimmter Programme fest, auch wenn bereits neuere Versionen dieses Programms existieren. Das ist der Grund (der hier im Thread schon einmal genannt wurde), warum die routinemäßige Aktualisierung der eigenen Distro nicht immer die neuesten Versionen der Software bringt.
            Gleichzeitig pflegen die Entwickler vieler Softwarepakete auch mehrere quasi-aktuelle Versionen parallel nebeneinander, so wie etwa eine Zeitlang Apache 2.0, 2.2 und 2.4 gleichzeitig betreut und angeboten wurden. Man hat dann die Wahl zwischen "brandneu" oder "reif und gut abgehangen", und diese Wahl wird in vielen Fällen durch die Maintainer der entsprechenden Linux-Distro vorab getroffen. Man kann sich dem anschließen (und das ist normalerweise kein Fehler), oder selbst ganz bewusst die neueren Versionen installieren - mit allen Risiken.

            1. Grundlage für Mint 17 ist Ubuntu 14.04 erst ab Mint 18 (was im Juni 2016 kommt) wird Ubuntu 16.04 herangezogen. Dann basiert Mint bis Juni 2016 auf einer veralteten Ubuntu Version, weil die aktuelle Ubuntu Version 15.10 ja momentan aktuell ist (Mint aber noch auf Ubuntu 14.04 basiert). Es kann doch nicht im Sinne des Erfinders sein eine Linux Version zu verbreiten die auf einer veralteten Ubuntu-Version basierend?

            Nein. Dazu hat Auge schon einiges gesagt; zur Versionspolitik (insbesondere LTS- und gewöhnliche Versionen) von Ubuntu und Mint informiere dich bitte selbst.

            1. Im Juni 2016 kommt Mint 18. Nehmen sich die Entwickler dann zunächst Ubuntu 16.04 und passen das von Grund auf neu an?

            Nein. Die sind die ganze Zeit über am Puls der Weiterentwicklung mit dran. Ubuntu ist ja seinerseits auch ein Derivat von Debian, und die Mint-Community hatte ja schon seit 2014 Zeit, auch bei den Jungs von Ubuntu über den Gartenzaun zu gucken und das, was die da so treiben, ebenfalls "im Labor" schon mit einzupflegen oder vorzubereiten.

            1. Eine der Hauptunterschiede von Mint zu Ubuntu ist ja die Integration von nicht freier aber beliebter Software. Als Beispiel wären hier die Codecs z.B. für MP3 zu nennen. Ubuntu integriert dies ja nicht, weil Sie nicht frei sind. Könnt ihr mir den Beweggrund dahinter erklären, klar sind die Quellen der mp3-Codes nicht offen, dennoch ist die Software kostenfrei

            Es ist in vielen Fällen sogar umgekehrt: Die Quellen (bzw. die technischen Spezifikationen, auf denen sie beruhen) sind häufig offen, aber die Nutzung ist dennoch lizenzpflichtig. Das gilt AFAIK für die ganze Bandbreite der MPEG-basierten Codecs, zu denen auch mp3 gehört.

            warum soll ich der Distribution diese Codescs dann vorenthalten, sie haben doch nur Vorteile für den Endanwender.

            Ja, aber nicht für den Anbieter (hier: Canonical), der dann Lizenzkosten zu tragen hat. Wie im Falle von Mint das Agreement zwischen der Mint-Community und den entsprechenden Lizenzgebern aussieht, weiß ich nicht genau.

            1. Was ist bezogen auf Mint mit Support gemeint. Es stecken doch nur ehrenamtliche Programmierer dahinter, es gibt kein Unternehmen wie z.B. bei Open SUSE, das einen Support leisten könnte.

            Aber eine Webpräsenz, ein Supportforum, und Tausende von Fachleuten, die dafür sorgen, dass ständig Updates zur Verfügung stehen und das eigene Produkt "Mint" immer aktuell im Rahmen der eigenen Vorgaben ist.

            So long,
             Martin

            1. Hallo

              1. Ich möchte von Mint 17.2 auf Mint 17.3 updaten, bin allerdings etwas unsicher, ob ich es tun soll oder nicht, nicht das ich mir das System zerschieße. Welche Argumente sprechen für ein Update, welche dagegen bzw. was würdet ihr mir empfehlen?

              meines Erachtens spricht nichts für ein Upgrade von 17.2 auf 17.3, wenn dein System stabil läuft und alles bietet, was du brauchst. Alle 17.x-Versionen gelten als aktuell in dem Sinn, dass sie weiter betreut werden.

              Hinzu kommt, dass diese großen Minor-Versionen im Grunde Servicepacks sind, die (unter anderem) alle noch aktuellen Updates enthalten, die seit dem letzten Release enthalten sind. Ohne diese Packs bekommt man nicht die jeweils neuen Kernel-Major-Versionen und einigen weiteren Kram. Sicherheitsupdates und andere Programmaktualisierungen hat man normalerweise aber schon installiert, wenn man nicht an den Einstellungen herumgepfriemelt hat.

              1. Grundlage für Mint 17 ist Ubuntu 14.04 erst ab Mint 18 (was im Juni 2016 kommt) wird Ubuntu 16.04 herangezogen. Dann basiert Mint bis Juni 2016 auf einer veralteten Ubuntu Version, weil die aktuelle Ubuntu Version 15.10 ja momentan aktuell ist (Mint aber noch auf Ubuntu 14.04 basiert). Es kann doch nicht im Sinne des Erfinders sein eine Linux Version zu verbreiten die auf einer veralteten Ubuntu-Version basierend?

              Nein. Dazu hat Auge schon einiges gesagt; zur Versionspolitik (insbesondere LTS- und gewöhnliche Versionen) von Ubuntu und Mint informiere dich bitte selbst.

              Dazu möchte ich – eher an @Karl Heinz als an dich gerichtet – noch etwas anmerken.

              Die über fünf Jahre hinweg gepflegten LTS-Versionen kommen ja nicht aus dem Nichts. In ihnen gehen (unter Anderem) alle Neuerungen auf, die in den drei kurzläufigen Ubuntu-Versionen seit der letzten LTS-Version ausprobiert und für gut und stabil befunden wurden. Spätere Änderungen gehen, wie schon mehrfach gesagt, mit Ausnahme von Sicherheitspatches üblicherweise nicht in die bereits erschienenen LTS-Versionen ein.

              Tschö, Auge

              --
              Wir hören immer wieder, dass Regierungscomputer gehackt wurden. Ich denke, man sollte die Sicherheit seiner Daten nicht Regierungen anvertrauen.
              Jan Koum, Mitgründer von WhatsApp, im Heise.de-Interview
      3. Moin!

        In Cinnamon finde ich in der Aktualisierungsverwaltung unter dem Menüpunkt "Bearbeiten" den Punkt "System aktualisieren auf Linux Mint 17.3 Rosa". Ich möchte es ja zukünftig nicht händisch über diese Option aktualisieren lassen, dies soll zukünftig automatisch geschehen.

        Das wird aber nicht automatisch gehen!

        Ein Distributions-Update installiert neue Versionen der Software. Dazu müssen häufig auch Einstellung(sdatei)en geändert werden. Nun kann (und wird!) es vorkommen, dass die vorhandenen Einstellungen der vorhandenen Softwareversion nicht mit den Einstellungen der künftigen Softwareversion in Übereinstimmung zu bringen sind. Der eigentliche Installer dpkg hält hier also an und Dir eine Frage vor die Nase, was er denn nun tun soll.

        Auch kann es sein, dass der bisherige Kernel z.B. nicht mit dem vorhandenen Grafiktreiber zusammenarbeitet oder dass hierzu - für den neuen Kernel - Kernelmodule neu kompiliert und installiert werden müssen. Oder wichtige Bibliotheken geändert werden müssen. Ohnehin erfordert ein neuer Kernel einen Neustart. Den willst Du nicht automatisch machen, weil Du gerade an Seite 425 Deiner Doktorarbeit schreibst und wegen des stabilen Systems noch nicht gespeichert hast.

        Kurzfassung:

        Auf Grund des nötigen manuellen Eingriffs ist ein automatisches Installieren einer neuen Version von Debian/*buntu/Mint (ebenso die RedHat, SuSE, AnDeRe-Derivate) einfach nicht möglich.

        Jörg Reinholz