Moin!
- Die WLAN-Verbindung ist optimal, sprich es wird volle Empfangsqualität angezeigt. Aus welchem Grund ist denn dann die Übertragungsgeschwindigkeit im WLAN so viel geringer?
Die Anzeige ist die der Empfangsfeldstärke des WLANs. Ohne Feldstärke kein Empfang. :)
Der zweite Parameter wäre allerdings Störfunk von anderen WLANs. Wenn du ein Android-Handy, einen entsprechend ausgestatteten WLAN-Accesspoint oder sonst ein WLAN-Teilnahmegerät zum Scannen der anderen existierenden WLANs benutzt, solltest du schnell erkennen können, welche Funkfrequenzen andere Leute benutzen.
Fritzboxen erlauben in der Regel die Einstellung des Kanals entweder manuell oder automatisch. Die Automatik ermittelt die Anzahl und Feldstärke umgebender WLANs und wählt dann den Kanal mit der geringsten Konkurrenz. Das allerdings muss nicht optimal sein, weil es ausschließlich den Standort der Box berücksichtigt. Dein Handy kann sich an einem Ort mit deutlich anderer Kanalbelegung befinden und deshalb stärker beeinträchtigt werden.
- Ich würde gerne den Flaschenhals (Netzwerkkarten, Festplatten, zu lange Kabel, Fritzbox 7240, Switch usw.) im LAN identifizieren. Habt ihr bezüglich der Identifikation des Flaschenhalses einen Tipp oder komme ich nicht drum herum für alle Hardware-Komponenten die unterstütze Übertragungsgeschwindigkeit herauszusuchen um dann die langsamste Komponente zu ersetzen und anschließend erneut zu testen?
Gehe zuerst davon aus, dass dein WLAN der Flaschenhals ist. Die nahezu optimale Bandbreite beim LAN-Kabel mit 100 MBit beweist es eigentlich schon: Am Kabel bzw. der Netzwerkkarte liegt es eher nicht.
- Welche Übertragungsrate ist in modernen LAN theoretisch möglich bzw. praktisch realisierbar?
Gigabit-Ethernet (Kabel) sollte für den Heimbereich problemlos alles erschlagen, was man an Bandbreite braucht. Sofern du nicht vorhast, exzessiv Netzwerk-Backups über die Leitung zu jagen... Der limitierende Faktor im Heimnetz ist in der Regel der Uplink ins Internet, und an zweiter Stelle suboptimale WLAN-Empfangsbedingungen bzw. -Einstellungen.
Bei der Kanalvergabe bedenke: Die Kanalbreite eines Kanals reicht in die Frequenzen der anderen Kanäle hinein. Wikipedia
In Deutschland kann man überlappungsfrei nur mit den Kanälen 1, 6 und 11 arbeiten (alternativ auch 2, 7, 12 oder 3, 8, 13 - aber die Kanäle 12 und 13 können eventuell nicht ausgewählt werden). Mit diesem Setup hat man drei parallel in voller Bandbreite nutzbare Funkverbindungen. Professionell eingerichtete Netzwerke nutzen diese Kanalaufteilung.
Dummerweise wissen das Privatnutzer nicht, oder deren Einstellautomatik. Deshalb wirst du in Ballungsgebieten eher vorfinden, dass SÄMTLICHE Kanäle in einem wilden Muster belegt sind, und kaum ein freier Platz erkennbar. Mit Kanal 1 oder 13 hat man dann immerhin noch das Glück, nur doppelt belegt und an der einen Seite des Spektrums von Nachbarkanälen gestört zu werden - tatsächlich bleibt dir eigentlich nur, es auszuprobieren.
Grüße Sven