Hallo,
Aber Windows 10 käme für mich schon aufgrund der intensiven Schnüffelei und der rigorosen "Dein-PC-gehört-uns"-Politik von MS nicht in Frage.
Privatsphäre wird in der Linux Community auf jeden Fall sehr viel höher gehandelt als bei global Playern.
ja, davon bin ich auch überzeugt.
Dennoch muss man dazu auch sagen, dass Windows 10 schon sehr oft Opfer von schlecht recherchiertem Shockjournalismus wurde, wo die Schlagzeile mehr zählt als die Story.
Das gilt aber wohl für alle Windows-Versionen und alle umstrittenen Features. Und auch für viele Produkte abseits von Windows.
Ich wäre sehr dankbar für Lektüre, die die Thematik gründlich siziert.
Es gab in einer der letzten Ausgaben einer populären PC-Zeitschrift einen recht ausführlichen Bericht über die Schnüffelei und die Phone-Home-Unarten von Windows 10. Ich bin mir nicht mehr sicher, welches Magazin es war; ich meine, es war die c't.
Da hatten sie für Testzwecke einen Windows-10-PC mit Wireshark belauscht und die Anzahl der externen Verbindungen während des Bootens, beim Aufklappen des Startmenüs und während der ersten zwei Minuten Leerlauf nach dem Hochfahren protokolliert. Beim frisch installierten System mit Defaulteinstellungen waren das AFAIR über 200 Verbindungsversuche zu Servern, die mit Microsoft assoziiert werden. Ein großer Teil davon galt wohl dem Microsoft-AppStore.
Dann haben die Experten versucht, alles zu deaktivieren, was im Interesse der Privacy auf normalem Weg überhaupt deaktivierbar ist. Ergebnis: Immer noch rund 100 Verbindungsversuche, deren Zweck nicht klar war bzw. nicht identifiziert werden konnte.
Ein paar Fragen, auf die ich bisher nur unzufrieden stellende Antwort gefunden habe: Welche juristischen Möglichkeiten hält sich MS offen, und welche Möglichkeiten werden davon bisher ausgespielt? Inwiefern entsprechen die juristischen Regelungen der üblichen Praxis welche gehen darüber hinaus? Welche Datentransferns sind technisch notwendig, welche nicht? Welche Infos werden zu welchen Zwecken ausgewertet? Es macht einen Unterschied, ob MS eine Info auswertete, um die Stabilität des Systems zu gewährleisten oder um personalisierte Angebote im Store zu generieren. In welcher Rolle übermittelt Microsoft welche Daten an welche Dienste?
Ehrlich gesagt interessiert mich das Warum gar nicht so sehr, auch nicht die Frage, ob das Sammeln von Informationen legal ist oder nicht. Entscheidend ist, dass Informationen an den Hersteller fließen, ohne dass ich es weiß, geschweige denn verhindern kann. Das ist für mich schon ein KO-Kriterium. Daher bekommen auch so tolle "Features" wie der Mozilla Crash Reporter bei mir einen Maulkorb.
MS ist ja zum Beispiel auch PaaS-Anbieter und viele Apps kommunizieren deshalb mit Azure.
Oh. Zwei neue Buzzwords, die ich noch nicht gehört habe. Aber nach kurzer Recherche sehe ich, dass das wohl daran liegt, dass ich diesen Trend ohnehin nicht mag und einen weiten Bogen darum mache.
So long,
Martin
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Logik ist die Theorie, Chaos die Praxis.