Camping_RIDER: Eine gebrochene Lanze für hgroup und den outline-Algorithmus

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Aloha ;)

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Ein Untertitel darf nicht in einem h#-Element stehen.

Außer falls man hgroup verwendet. Was man vielleicht eher nicht will, weil der Verbleib des Elements in der Spec noch unklar ist. Nach allem was ich weiß sieht das W3C hgroup als deprecated, die WHATWG hält nach meinen Informationen noch daran fest.

Die Darstellung im Wiki, dass hgroup keine Auswirkungen habe und durch div ersetzt werden könnte, ist meinem Kenntnisstand nach falsch.

Hgroup hat deutliche Auswirkungen auf den Outline-Algorithmus und ist eben die Vorbedingung dafür, dass man Untertitel auch als h-Element auszeichnen kann, da im Außenverhältnis (outline) nur die höchstrangige Überschrift gezählt wird während man im Innenverhältnis auch einen rangniedrigeren Untertitel durchaus als Überschrift auffassen kann.

Das ist ja überhaupt erst der Grund, warum man das Element eingeführt hat. Es ist einfach nur gering verbreitet und man kann das, wie Gunnar vollkommen richtigerweise sagte, auch anders auszeichnen, was im Endeffekt jetzt der Grund dafür ist, dass es vielleicht doch wieder aus dem Standard entfernt wird.

Ich sehe schon einen semantischen Mehrwert in

<hgroup>
  <h1>Überschrift</h1>
  <h2>Unter-Überschrift</h2>
</hgroup>

gegenüber

<h1>Überschrift</h1>
<p>Unter-Überschrift</p>

oder

<h1>
  Überschrift
  <span>Unter-Überschrift</span>
</h1>

In ersterer Variante wird die Auszeichnung dem Titel-Charakter der Unter-Überschrift nicht gerecht (auch der Untertitel einer Überschrift hat noch die Eignung, den Inhalt zu umschreiben und ist mit einem einfachen „paragraph“ nicht wirklich gut semantisch erfasst; in einem Absatz erwartet man eigentlich Inhalt in vollständigen Sätzen, keine stichwortartige Umschreibung), in zweiterer Variante wird die Outline der Seite durch die Unter-Überschrift unnötig aufgebläht, da für die Belange der Outline die eigentliche Überschrift schon inhalts-vollständig ist, während die Unter-Überschrift die Information dann doppelt. Die Dopplung möchte man aber nicht im Inhaltsverzeichnis, sondern über dem konkreten Artikel.

Klar kann man jetzt argumentieren, dass Outline keine größere Bedeutung habe. Dabei macht man aber mMn den Fehler, sich zu sehr Scheuklappen darüber aufzusetzen, welche Art von Dokument sinnvoll durch HTML beschrieben werden kann. Es kann durchaus auch Sinn ergeben, ein ganzes Manuskript mit mehreren Kapiteln in ein HTML-Dokument zu fassen - und auf einmal wird Outline zu einem ganz wichtigen Faktor. Dass das im Web aus naheliegenden Gründen (große Datenmenge auf einmal statt selektiv) meist nicht die Handhabung ist, bedeutet nicht, dass der Aspekt automatisch für die Sprache vernachlässigt werden kann.

Was Elemente mit semantischer Bedeutung angeht, sei sie auch auf den ersten Blick noch so unscheinbar, bin ich definitiv Inklusionist.

Grüße,

RIDER

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Camping_RIDER a.k.a. Riders Flame a.k.a. Janosch Zoller
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