Karl Heinz: Linux Mint 17.3 - Cinnamon - Anmeldung nichtmehr möglich - was tun?

Hallo,

ich verwende Mint 17.3 / Cinnamon.

Die Anmeldung an meiner Cinnamon-Desktop-Umgebung funktioniert nichtmehr.

Konkret sieht das wie folgt aus:

  • Wählen des gewünschten Benutzernamens mit der Maus in der grafischen Cinnamon Anmeldemaske
  • Eingabe des Login-Passwortes
  • Mit der Maus Klicken auf "OK"
  • Nach einigen Sekunden erscheint die grafische Cinnamon Anmeldemaske erneut, das Laden der Cinnamon GUI funktioniert nichtmehr. Eine Fehlermeldung, warum die Desktop-Umgebung nicht geladen wird erhalte ich nicht.

Drücke ich in der grafischen Cinnamon-Anmeldemaske die Tastenkombination STRG + ALT + F1 so komme ich in die Shell. Das Anmelden mit dem gleichen Nutzer über die Shell funktioniert tadellos.

Könnt Ihr mir sagen wie ich herausfinden kann, warum ich mich nicht mehr an der Cinnamon-Desktopumgebng anmelden kann?

  1. Drücke ich in der grafischen Cinnamon-Anmeldemaske die Tastenkombination STRG + ALT + F1 so komme ich in die Shell. Das Anmelden mit dem gleichen Nutzer über die Shell funktioniert tadellos.

    Vermutlich stürzt die grafische Umgebung ab weil diese auf irgendwelche Dateien nicht zugreifen kann. Oft hat man mit Rootrechten irgend was kaputt gemacht. Versuche nach dem Anmelden im Textmodus folgendes:

    ls -alR * .* | grep "root" 
    

    kann man nachsehen. Achte auf die "versteckten" Dateien. (.*)

    sudo chown -R USERNAME:GROUPNAME * .*
    

    kann im Falle von Treffern helfen. Das im Dateien im Benutzerverzeichnis nach Fehlbedienungen dem root gehören und weder gelesen noch geschrieben noch neu angelegt werden können ist die mir als "signifikant häufigst" bekannte Ursache dessen was Du beschreibst.

    Falls es nicht das ist:

    Stelle aus einem Backup alle "versteckten" Dateien in Deinem Benutzerordner wieder her.

    Ansonsten lohnt sich vielleicht ein Blick ins Syslog:

    Im Terminal das Logfile beobachten:

    sudo tail -f /var/log/syslog
    

    und in der grafischen Oberfläche anmelden. Dann zurück zum Textterminal und die neuen Ausgaben lesen.

    Eine Frage noch: Ist Dein Benutzerverzeichnis verschlüsselt? Dann achte besonders darauf, bei der folgenden Aktion Verzeichnisse wie .ecryptfs und .Private auszulassen:

    Lösche - außer .ecryptfs und .Private - versteckten Dateien und alle vesteckten Verzeichnisse im Benutzerordner.

    Dieses wird sämtliche Einstellungen für den Benutzer zurücksetzen (die Dateien werden bei Bedarf mit Defaults neu angelegt) - spart aber die womöglich aufwendige Fehlersuche.

    1. Lösche - außer .ecryptfs und .Private - versteckten Dateien und alle vesteckten Verzeichnisse im Benutzerordner.

      In drei Gottes Namen: NEIN!

      Derart mit der Kettensäge durch das Benutzerverzeichnis zu fahren ist so ziemlich das Dümmste, was man machen kann. Nicht ganz so dumm wie das Formatieren der Festplatte, aber fast. Sollte er Thunderbird nutzen, hast du ihm zum Beispiel gerade empfohlen, seine gesamten E-Mails zu löschen (stecken in .thunderbird). Ganz toll! Und Thunderbird ist wohlgemerkt nicht die Ausnahme, sondern die Regel.

      Falls unbekannte Fehler im Benutzerverzeichnis vermutet werden, meldet man sich als root an, benennt das Verzeichnis um (Beispiel: aus /home/benutzer wird /home/benutzer-alt) und legt ein frisches, leeres an (wieder /home/benutzer), in dem dann nichts mehr stören kann. Anschließend werden die eigenen Daten und Einstellungen nach und nach vom alten ins neue Verzeichnis kopiert (nicht verschoben). Im Verlauf dessen lässt sich dann auch sehen, wann bzw. wegen welcher Dateien es hakt.

      1. Du hast Recht, ich hätte das Anlegen eines Backups empfehlen sollen.

        Sollte er Thunderbird nutzen, hast du ihm zum Beispiel gerade empfohlen, seine gesamten E-Mails zu löschen (stecken in .thunderbird). Ganz toll! Und Thunderbird ist wohlgemerkt nicht die Ausnahme, sondern die Regel.

        Die Regel ist im Jahr 2017 allerdings, dass die Mails auf dem Server bleiben. (IMAP). Freilich gäbe einen Cache in dem genannten Verzeichnis - aber der wird dann eben neu angelegt. Natürlich sollte man das wegen der "steilen" "Flat"rates nicht via Mobilfunk machen.