Silvio: Backend-Programmierung: Welche Sprache?

Hallo,

in den letzten Jahren habe ich für den Backend-Bereich meiner Firma meist in Perl oder PHP programmiert.

Nun will ich mich aber mal in meiner Freizeit weiterbilden und mir eine "neuere" Sprache zu Gemüte führen.

Was würdet ihr, aus euren Erfahrungen (z.B. als Freiberufler, die von Firmen für Projekte gebucht werden) heraus sagen/ empfehlen, wo der Trend der Programmiersprachen hingegangen ist bzw. hingeht?

C#? Python? Java? Ruby?

Oder sollte man sich, auch hinsichtlich auf einen evtl. Jobwechsel, eher der Frontend-Programmierung zuwenden?

Danke Silvio

  1. Hallo Silvio,

    Nun will ich mich aber mal in meiner Freizeit weiterbilden und mir eine "neuere" Sprache zu Gemüte führen.

    Das ist gut!

    Was würdet ihr, aus euren Erfahrungen (z.B. als Freiberufler, die von Firmen für Projekte gebucht werden) heraus sagen/ empfehlen, wo der Trend der Programmiersprachen hingegangen ist bzw. hingeht?

    Das ändert sich ständig und hängt von der Zielgruppe ab. Node.JS ist beliebt, aber viele nutzen auch noch PHP mit Symfony oder Zend oder ähnlichen Frameworks. Ein neuer Stern am Horizont ist auch Elixir mit Phoenix.

    Mein Tip: beschäftige dich mit dem, was dich interessiert und nicht mit dem, was gerade Trendy ist. Das ändert sich eh ständig. Dem Hype hinterher laufen halte ich für Energieverschwendung.

    Oder sollte man sich, auch hinsichtlich auf einen evtl. Jobwechsel, eher der Frontend-Programmierung zuwenden?

    Nach welchen Kriterien entscheidest du das? Spaß? Probiere es aus. Geld? Schwierig zu sagen, im allgemeinen verdienen Frontend-Entwickler etwas weniger als Backend-Entwickler, aber das hängt auch vom Verhandlungsgeschick und der Stelle ab.

    LG,
    CK

  2. @@Silvio

    Nun will ich mich aber mal in meiner Freizeit weiterbilden und mir eine "neuere" Sprache zu Gemüte führen.

    Das kann dann auch gerne eine völlig andere sein: keine imperative, sondern eine funktionale wie Erlang.

    Oder sollte man sich, auch hinsichtlich auf einen evtl. Jobwechsel, eher der Frontend-Programmierung zuwenden?

    Das solltest du von deiner Passion abhängig machen, nicht von äußeren Umständen.

    Frontend-Entwicklung ist nicht (nur) Programmierung, sondern da geht’s um user experience, interaction design, performance, inclusive design[1], accessibility, …

    LLAP 🖖

    --
    “When UX doesn’t consider all users, shouldn’t it be known as ‘Some User Experience’ or... SUX? #a11y” —Billy Gregory

    1. besonders heute ↩︎

  3. Hallo,

    Was würdet ihr, aus euren Erfahrungen (z.B. als Freiberufler, die von Firmen für Projekte gebucht werden) heraus sagen/ empfehlen, wo der Trend der Programmiersprachen hingegangen ist bzw. hingeht?

    C#? Python? Java? Ruby?

    Bei mir ist es so, dass ich es auch immer ein wenig davon abhängig mache, ob es ein gutes Umfeld an Lektüre und Support vorfinde. Da ich Autodidakt bin, ist das für mich wichtig.

    Zudem kommt es noch drauf an, in welche Richting Du überhaupt gehen möchtest: Willst Du z.b. auch Apps programmieren, ist Java sicherlich erste Wahl. Auf Python einen Blick zu werfen, macht z.b. insofern Sinn, als das Python in vielen Bereichen als Modul oder Plugin zum Einsatz kommt.

    Schlußendlich ist es bei mir aber immer so, dass mir die Sprache:

    1. von Beginn an "produktiv" dienlich sein muß, wenn auch nur im Hobbybetrieb. Nicht frustet mich mehr, als irgendein theoretisches Produkt, was ich da bearbeite.

    2. irgendwie liegen muß. Es gibt einfach Sprachen, die machen (mir) keinen Spaß. Und andere, bei denen ich mich von Anfang an "heimisch" fühle und mir das Lernen Spaß macht.

    L.

  4. in den letzten Jahren habe ich für den Backend-Bereich meiner Firma meist in Perl oder PHP programmiert.

    Nun will ich mich aber mal in meiner Freizeit weiterbilden und mir eine "neuere" Sprache zu Gemüte führen.

    JavaScript wird keine neuere Sprache für Dich sein, aber ich finde Node.js hochinteressant. Dieselbe Sprache für Frontend wie Backend verwenden zu können, scheint mir alleine schon im Sinne von DRY richtig spannend.

    Außerdem muss man sich dann nicht mehr über Syntaxfehler ärgern, weil man mal wieder Backendsyntax im Frontend (oder umgekehrt) produziert hat ;-)

    1. Tach!

      Außerdem muss man sich dann nicht mehr über Syntaxfehler ärgern, weil man mal wieder Backendsyntax im Frontend (oder umgekehrt) produziert hat 😉

      Solange das alles C-ähnlich ist, mach ich da kaum Fehler in der Hinsicht. Aber wenn ich die Stile mixen muss und eine Weile Pascal-ähnlich Zuweisungen mit := notieren muss, dann schleicht sich das auch in die anderen Projekte ein. Aber ein großes Problem ist das auch nicht, denn die IDE kreidet das sogleich als Fehler an.

      dedlfix.

      1. Solange das alles C-ähnlich ist, mach ich da kaum Fehler in der Hinsicht. Aber wenn ich die Stile mixen muss und eine Weile Pascal-ähnlich Zuweisungen mit := notieren muss, dann schleicht sich das auch in die anderen Projekte ein.

        Strings konkatenieren in Perl via "." vs. JavaScript mittels "+" :-)

        Aber ein großes Problem ist das auch nicht, denn die IDE kreidet das sogleich als Fehler an.

        Stimmt, ruiniert mir dann aber trotzdem den Flow ;-)

  5. Hallo Silvio,

    wie schon geschrieben worden ist, lohnt es kaum jedem Trend hinterher zu rennen. Kennst du den TIOBE-Index der populär(st)en Programmiersprachen? Wenn du dir die Top10 anschaust, sind das alles „gut abgehangene“ Sachen.

    Von meinem Geschmack her sind Java oder C++ noch recht sinnvoll, um gleich eine ganze Reihe von Sprachen „zu erschlagen“, weil die Konzepte ähnlich sind, z.B. C#, JavaScript, …

    Wenn du hingegen deinen Horizont mal ganz anders erweitern willst, schau dir mal Sprachen mit ganz anderen Paradigmen an, z.B. Prolog oder PostScript.

    Viele Grüße
    Robert

  6. Vielen Dank für die vielen Meinungen!

    Ist auf jeden Fall ein Ansatz, wo ich prüfen kann, wie ich mich positionieren will.

    Frontend-Sachen habe ich bisher immer ungern gemacht und werde es wohl auch bleiben lassen, da ich kein UX-/ Design-Faible habe.

    Über das Wochenende habe ich mir auch noch mal Gedanken gemacht und auch die verschiedenen Indexe, wie u.a. von Robert erwähnt, angesehen: Auch wenn ich in meiner Freizeit ein ziemlich großes Projekt in PHP laufen habe und die Weiterbilung auch in meiner Freizeit passieren soll, so will ich schon auch für meinen Job bzw. zukünftige Jobs von dem neu Erlernten davon profitieren.

    Von daher werde ich mir mal Java, C# und auch Python näher anschauen. Java hatte ich bisher immer deswegen "innerlich" abgelehnt, da ich diese mit "langsam" assoziiert habe. Aber evtl. ist die heutige Hardware so schnell, dass dieser Nachteil(?) dadurch kompensiert wird.

    PS: Ganz aktuell dieser Artikel: https://www.heise.de/newsticker/meldung/Programmiersprachen-Ranking-JavaScript-vorne-Ruby-mit-Abwaertstrend-3739453.html

    Silvio

    1. Tach!

      Frontend-Sachen habe ich bisher immer ungern gemacht und werde es wohl auch bleiben lassen, da ich kein UX-/ Design-Faible habe.

      Nimm ein Baukastensystem, zum Beispiel Bootstrap, und es sieht ohne großes Zutun zumindest ordentlich aus.

      Von daher werde ich mir mal Java, C# und auch Python näher anschauen. Java hatte ich bisher immer deswegen "innerlich" abgelehnt, da ich diese mit "langsam" assoziiert habe. Aber evtl. ist die heutige Hardware so schnell, dass dieser Nachteil(?) dadurch kompensiert wird.

      Ich verbinde mit Java ein zwischen den Stühlen sitzenden Fremdkörper. Angelegt auf Kompatibilität zu vielen Systemen, aber nirgends richtig heimisch.

      dedlfix.

      1. @@dedlfix

        Nimm ein Baukastensystem, zum Beispiel Bootstrap, und es sieht ohne großes Zutun zumindest ordentlich aus.

        Aua! Bitte mal zu Gemüte führen: Design is not veneer.

        LLAP 🖖

        --
        “When UX doesn’t consider all users, shouldn’t it be known as ‘Some User Experience’ or... SUX? #a11y” —Billy Gregory