TS: systemd contra sysVinit auf Debian Jessie

Hello,

was sollte ich für Apache Jessie nehmen? Systemd oder sysVinit?
Soweit mir bisher bekannt ist, kommt der Jessie von Haus aus mit Systemd.

Wie könnte ich ihn dann stattdessen mit SysVinit ausstatten? Geht das überhaupt noch? Über Systemd habe ich bisher nix Gutes gelesen, aber leider weiß ich nicht, was ich davon zu halten habe.

Oder sollte ich sowieso eine andere Linux-Distribution nehmen?

Liebe Grüße
Tom S.

--
Es gibt nichts Gutes, außer man tut es
Andersdenkende waren noch nie beliebt, aber meistens diejenigen, die die Freiheit vorangebracht haben.
  1. Hello,

    Korrektur:

    was sollte ich für Debian Jessie nehmen? Systemd oder sysVinit?
    Soweit mir bisher bekannt ist, kommt der Debian Jessie von Haus aus mit Systemd.

    Wie könnte ich ihn dann stattdessen mit SysVinit ausstatten? Geht das überhaupt noch? Über Systemd habe ich bisher nix Gutes gelesen, aber leider weiß ich nicht, was ich davon zu halten habe.

    Oder sollte ich sowieso eine andere Linux-Distribution nehmen?

    Liebe Grüße
    Tom S.

    --
    Es gibt nichts Gutes, außer man tut es
    Andersdenkende waren noch nie beliebt, aber meistens diejenigen, die die Freiheit vorangebracht haben.
    1. Hallo TS,

      ich/wir haben sowohl Systemd als auch nicht Systemd-Systeme im Einsatz. Mein Fazit bisher: Systemd ist von der Nutzerseite nicht so schlecht wie es oft gemacht. Auf der technischen Seite sieht es aber anders aus. Das größere Problem ist meiner Meinung Journald. Auf den Servern mit denen ich zu tun habe, hat eine Kollege die Log-Konfigurationen so geändert, dass das Logging wieder wie früher üblich läuft: Jeder Dienst (Daemon) schreib sein Log in in separates Verzeichnis als Text-Datei. Man kommt zwar auch mit Journald halbwegs klar, aber wir bevorzugen für die Logs das traditionelle Verfahren.

      Leider hat man ja nicht mehr so viel Auswahl was Distributionen ohne Systemd angeht. Von Debian gibt es einen Fork namens Devuan (https://devuan.org/), der ohne Systemd auskommt. Ich kann dir aber nicht sagen wie gut das ganze funktioniert. Ansonsten habe ich noch Gentoo-Systeme mit und ohne Systemd im Einsatz. Demnächst gibt es ein neues Notebook, das wird ohne Systemd aufgesetzt.

      Ich würde vorschlagen du setzt, falls du die Ressourcen hast, ein Testsystem mit Debian Jessie auf und testet dieses.

      Beste Grüße

      Stareagle

      1. Hello Stareagle,

        vielen Dank für deine Einschätzung.
        Es gibt eine ganze Webseite mit Distributionen, die kein SystemD benutzen.
        siehe Without SystemD
        Aber wie tief und wie lange kann man denen vertrauen?

        Und es gibt auch eine scheinbar funktionierende Anleitung, wie man den System bei Wheezy wieder entfernt und durch Sys-V-Init ersetzt. Das muss ich aber erst einmal auf einer losen Maschine ausprobieren. Auf dem Root-Server beim Hoster will ich das nicht probieren.

        Mir gefallen bei SystemD verschiedene Dinge nicht:

        • Binary Logs
        • Enge Bindung an Google (DNS) ohne zu fragen
        • und diverse Kleinigkeiten.

        Liebe Grüße
        Tom S.

        --
        Es gibt nichts Gutes, außer man tut es
        Andersdenkende waren noch nie beliebt, aber meistens diejenigen, die die Freiheit vorangebracht haben.
        1. Mir gefallen bei SystemD verschiedene Dinge nicht:

          • Binary Logs
          • Enge Bindung an Google (DNS) ohne zu fragen

          Jetzt verwirrst Du mich. Was hat systemd damit zu tun?

      2. Hallo stareagle,

        Auf der technischen Seite sieht es aber anders aus. Das größere Problem ist meiner Meinung Journald.

        JournalD ist IMHO das beste an SystemD. Die diversen Filtermöglichkeiten von journalctl (nach Service, nach PID, nach Datum und Zeit, …) sorgen dafür, dass ich nur die Infos bekomme, die ich brauche. Ohne etwas konfigurieren zu müssen. Keine greps mit komplizierten Mustern mehr, kein Gefummel mehr. 🎉 Das hat mir SystemD schmackhaft gemacht.

        Aber auch die eingebauten Watchdogs hab ich echt lieben gelernt.

        Auf den Servern mit denen ich zu tun habe, hat eine Kollege die Log-Konfigurationen so geändert, dass das Logging wieder wie früher üblich läuft: Jeder Dienst (Daemon) schreib sein Log in in separates Verzeichnis als Text-Datei.

        Naja, mehr als ein apt install syslog-ng (oder einen der anderen Logging-Daemons) ist das ja auch nicht. Und das ist ja auch so vorgesehen.

        LG,
        CK

  2. was sollte ich für Apache Jessie nehmen? Systemd oder sysVinit?

    Nun ja. Willst Du basteln oder einen Server betreiben? Ich würde Dir dazu raten, das gelieferte System so weit wie möglich unmodifiziert zu lassen. Das erspart Dir Ärger und Arbeit bei Updates. Jenseits aller Glaubenskriege: Systemd funktioniert.

    Oder sollte ich sowieso eine andere Linux-Distribution nehmen?

    Du hast Die Wahl. Aber ein Webserver soll jahrelang arbeiten und brav Updates erhalten. Auf dem Fork einer verbreiteten Distribution würde ich mich im Hinblick auf den Betrieb als produktiven Server also nicht einlassen. Wähle also eine Distribution die auch jahrelang gepflegt wird. Glaubenskriege sind da völlig unproduktiv.

  3. Hallo TS,

    was sollte ich für Apache Jessie nehmen? Systemd oder sysVinit?

    Nimm SystemD. Die überwiegende Mehrzahl der Distros ist auf SystemD umgestiegen, SystemD bietet sehr viele Vorteile. Der Widerstand kostet dich nur Kraft um des Prinzips willen.

    Wie könnte ich ihn dann stattdessen mit SysVinit ausstatten? Geht das überhaupt noch?

    http://without-systemd.org/wiki/index.php/How_to_remove_systemd_from_a_Debian_jessie/sid_installation

    Über Systemd habe ich bisher nix Gutes gelesen,

    Dann hast du aber sehr einseitige Quellen gelesen.

    LG,
    CK

      1. Hello Lieber Felix,

        dazu vielleicht passend: Devuan Jessie 1.0.0 stable erschienen

        Danke für die Info. Ich hatte das schon mitbekommen und auf dem Auswahlzettel stehen. Aber ich kenne bisher niemanden, der damit im Produktiveinsatz Erfahrungen hat und weiß selbstverständlich auch nicht, wie lange dieser Fork durchhalten wird. Die Devuan-Community scheint ja nicht mehr so ganz klein zu sein inzwischen.

        Allerdings habe ich Christians Einwände auch wahrgenommen. Es gibt also schon ein paar Vorteile, die man aber eben durch andere Nachteile erkaufen muss oder man muss bei jedem neuen Host jedes Mal ziemlich viel nachkonfigurieren, um die kleinen spitzen Löcher rauszuoperieren.

        Ich habe noch etwas Zeit. Wheezy wird ja noch gepflegt, da kann ich mich also noch etwas drücken um die Entscheidung. Aber ich bräuchte Apache 2.4 und den müsste ich bei Wheezy dann auch außerhalb der offiziellen Bezugsquellen nachinstallieren/austauschen.

        Liebe Grüße
        Tom S.

        --
        Es gibt nichts Gutes, außer man tut es
        Andersdenkende waren noch nie beliebt, aber meistens diejenigen, die die Freiheit vorangebracht haben.