Hallo dedlfix,
Ich kann dir sagen, warum ich keine fertigen Versionen für meine Software anbiete: ich möchte das Zielpublikum, dass das nötig hat, nicht bedienen. Ich habe keine Lust und kein Interesse, den dann zwangsläufig auftretenden Support-Bedarf bedienen zu müssen.
Das mag man nun als Anwender als Arroganz auffassen, und das ist es gewissermaßen auch.
Das mag man so sehen. Für mich ist das Selbstschutz. Ich war bereits in Situationen, in denen ich solchen Support gegeben habe, und ich möchte das für mich einfach nicht mehr. Das ist nicht gesund für mich.
Andererseits ist es nicht minder arrogant von einigen der Anwender, für kostenlose Software einen Support zu erwarten, wie ihn die Entwickler anbieten (können), die sich für ihre Arbeit bezahlen lassen.
Ich halte auch das nicht für arrogant, sondern für nachvollziehbar. Diese Leute sitzen ja auch in ihrer Hilflosigkeit fest.
Um das nochmal zu betonen, es geht nicht um die vielen Anwender, die in der Lage sind, Probleme beim Installieren und ähnlichen Umfeld-Aufgaben selbst zu lösen.
Nein. Die sind von diesem Filter ja auch gar nicht betroffen.
Auch nicht um die, die in der Lage sind, angemessen um Hilfe zu bitten. Es sind die wenigen, die ignorieren, dass auf der anderen Seite ein Mensch und kein grenzenloser Wohltäter sitzt, und nicht wissen, wann sie die Grenze des Zumutbaren überschreiten.
Die Grenzen des Zumutbaren sind ausgesprochen individuell. Für mich liegen sie deutlich niedriger als sie bei anderen zu liegen scheinen, ich hatte ja schon einmal diese Artikel verlinkt:
- What it feels like to be an open-source maintainer von Nolan Lawson
- Time to leave von Mikeal
- Sustainable Open Source: The Maintainers Perspective or: How I Learned to Stop Caring and Love Open Source von Jan Lehnardt
Ich halte FLOSS für wichtig und richtig, jedoch möchte ich auch ein Leben außerhalb des Computers haben. Wenn ich mich nicht so abgrenze, dann habe ich das nicht.
LG,
CK