dedlfix: Impressum, Disclaimer und Datenschutz für Blogs

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Tach!

Also, ich habe die Gesetze nicht gemacht. Aber unabhängig davon finde ich Lücken in deiner Argumentation.

also irrelevant für andere sind meine daten bei dem webhoster nicht. Ich denke kaum, dass ich die herausgabe der daten verhindern kann, wenn ich mich mit dem blog in irgendeiner weise strafbar gemacht habe. und einen umweg über den staat muss ich ja auch gehen, wenn ich sehe wie ein anderer autofahrer beim ausparken mein fahrzeug beschädigt und davon fährt. an seinem nummerschild werde ich auch kein Impressum finden ^^

Den Zentralruf der Autoversicherer kannst du dazu bemühen. Den Staat und seine Rechtspflege brauchst du dazu erstmal nicht. Unabhängig davon kannst du natürlich auch Strafanzeige stellen. Es ist schließlich neben dem Sachschaden möglicherweise auch noch Fahrerflucht. Aber das wird vermutlich die Versicherung des anderen interessieren, dass die sich dann im Falle von Vorsatz oder so, das an deine Werkstatt zu zahlende Geld vom Verursacher wiederholen.

Was den Blog angeht gibt es nicht nur Straftaten, die vom Staat verfolgt werden. Zivilrechtliche Ansprüche müssen auch berücksichtigt werden können, ohne dass die Staatsmaschinerie erst Ermittlungen aufnehmen muss.

auch will ich mit dem blog kein angebot an die allgemeinheit machen. ich stelle mein wissen zur verfügung, ohne dass ich dadurch einen geschäftlichen vorteil habe.

Das ist aber ein Angebot an die Allgemeinheit, wenn es nicht um einen genau abgegrenzten Personenkreis als Ziel geht. Wenn dein Wissen Anlass zur Kritik gibt, dann ist es irrelevant, ob du davon einen geschäftlichen Vorteil hast. Der geschäftliche oder persönliche Nachteil der Betroffenen muss auch mit in diese Rechnung einfließen.

mein "lohn" ist es eher, dass ich anderen damit helfen konnte, so wie du und die anderen mir hier auch mit ihren antworten helfen.

Das ist verständlich. Aber das Gesetz unterscheidet nicht zwischen Angeboten, bei denen andere ein rechtliches Interesse am Anbieter haben könnten und solchen, bei denen es vielleicht nie dazu gekommen wird. Dein Parklückennachbar hatte auch keine Gewinnerzielungsabsicht. Und vermutlich auch nicht die Absicht, deinen Wagen zu beschädigen. Passiert ist es trotzdem.

und wenn ich mit bargeld bezahle, schließe ich sogar einen gültigen geschäfts-vertrag ab, ohne dass der andere vertragspartner meine daten hat oder auch nur die chance, daran zu kommen....

Dann handelt es sich vermutlich um Vorgänge, die damit abgeschlossen sind. Aber welche Relevanz hat das für dein Blog? Ebenso wie die anderen Argumente? Du kannst ja mal versuchen, dich mit der Sache zu beschäftigen. Dabei solltest du aber auch die Interessen aller berücksichtigen. Und dann finde mal einen Kompromiss, der dich anonym lässt, aber auch die Interessen der anderen nicht vernachlässigt. Dass es irgendwen gibt, der einen kennt, der weiß, dass du das Blog betreibst, ist jedenfalls kein gescheiter Weg. Der ist im Falle eines Falles viel zu aufwendig und schädigt gegebenenfalls viel länger. Was dann unter Umständen auch den Schadensersatz in die Höhe treibt, was wiederum nicht in deinem Interesse sein kann.

in prinzip ist es weniger das problem, dass ich meine private meinung in der öffentlich kund tue, sondern es ist vielmehr die frage, mit welchen medium ich das mache, da fängt das problem an. und da hat man als vorlage alte kommunikations und redaktionsrechte. ich denke, das ganze ist noch eine große grauzone und baustelle, dass sich erst einspielen muss.

Das hat schon sehr lange Zeit gehabt, sich einzuspielen. Dass du nun neu auf den Markt kommen möchtest, ist deine Entscheidung. Wenn dir die vorhandenen Regeln nicht gefallen, musst du dich an diejenigen wenden, die sie aufgestellt haben. Sich darüber aufzuregen, bringt dich da nicht weiter. Jeder Teilnehmer muss sich daran halten.

Du kannst natürlich auch darauf verzichten. Doch dann solltest du dich trotzdem mit der Materie beschäftigen, um die möglichen Konsequenzen auszuleuchten. Ein Impressum nicht zu haben, ist meines Wissens keine Straftat, aber zivilrechtlich kannst du von Mitbewerbern aufgefordert werden, wettbewerbswidriges Verhalten zu unterlassen. Das kostet geschätzt mehr Geld, als das Einsparen des Impressums an Vorteilen einbringt, denn eine solche Abmahnung lässt man gern vom Rechtsanwalt erstellen, der nicht kostenlos ist. Im ungünstigen Fall kommt auch noch ein oder mehrere Gerichte ins Spiel, deren Kosten auch nicht unbedingt die Allgemeinheit trägt.

Es ist deine Entscheidung, was dir die Veröffentlichung deiner Meinung wert ist.

dedlfix.