Rolf B: Adblocker erlaubt, Springer Verlag scheitert am BGH

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Hallo beatovich,

Eigentlich geht's nicht darum…

Eigentlich geht es darum, dass die werbefinanzierte Gratiskultur im Internet dazu geführt hat, dass man es sich als Nutzer gar nicht mehr vorstellen kann, für Inhalte zu bezahlen. Und weil sich alle werbefinanzieren wollen, sind die User gegen Werbung abgestumpft, so dass die Werbung aggressiver wird, um überhaupt wahrgenommen zu werden. Das wird mit Adblockern bekämpft...

Für mich ist die Lektion, die man daraus lernen sollte: Die Idee „100% Werbefinanzierung“ ist gescheitert. Wenn Werbung so aufdringlich wird, dass sie aktiv bekämpft wird, läuft was falsch.

Es bleibt die Frage, wie ein Inhalteanbieter seine Arbeit vergütet bekommen kann.

Gratiskultur in der Print-Presse gibt's eigentlich nicht. "Kostenlose Zeitungen" sind reine Werbeschleudern und die Inhalte minimal.

Wenn ich gute Inhalte haben will, muss ich den Inhalteanbieter dafür bezahlen. Eine Zeitung bezahle ich. Im Kino bezahle ich Eintritt. Märchenerzähler, die auf Jahrmärkten stehen, wollen Geld im Hut haben.

Im Internet besteht das Problem darin, die Montarisierung durchzusetzen. Wenn ich Geld für Inhalte will, brauche ich eine Paywall. Im Gegensatz zum Zeitungskiosk habe ich aber das Problem, dass der Schutz gegen Ladendiebstahl zu aufwändig ist, als dass kleine Anbieter ihn bezahlen könnten. Ein kleiner Anbieter, der tolle Inhalte hat, wird sie schnell kreuz und quer im Netz wiederfinden, weil sie kopiert wurden. Deswegen die Werbefinanzierung. Wenn meine Seite nichts kostet, lohnt das Kopieren nicht, man kann einfach verlinken. Und die Spirale dreht sich weiter.

Eine Lösung, tja. Ich kann nur Terry Pratchett zitieren: "Kurz gesagt: Leute sind ein Problem". Vor allem dann, wenn sie unbeaufsichtigt sind.

Rolf

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