beatovich: Adblocker erlaubt, Springer Verlag scheitert am BGH

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hallo

Also das ist jetzt kein widerspruch sondern einfach eine genauere Bezeichung.

Journalismus hat derzeit generell ein Finanzierungsproblem.

Das war schon immer so. Um uns das klar zu machen, müssen wir die Presseorgane und die Journalisten an sich unterscheiden.

Eine funktionierende Presse, bei der sich die Frage nach etwas wie Pressefreiheit überhaupt stellt, muss eine gewisse Diversität haben. Um sich eine Meinung bilden zu können, muss ich Argumente der Befürworter und der Gegner von einem Sachverhalt kennen.

Ich sehe die Pressefreiheit nicht gefährdet. Die der Journalisten sehr wohl. Heute ist ja die IP-Freiheit relevanter.

Das sehe ich im Moment gefährdet. Unsere Presselandschaft implodiert geradezu.

Sie explodiert. Es müssen jeden Tag mehr Impressum-Seiten verfasst werden. Was aber implodiert ist das Verhältnis von Presseorganen zu Journalisten (im deutschen Sinne, wo Journalist ein Beruf mit Ausbildung ist).

Natürlich meinst du den Zeitnahen traditionellen Journalismus. Und einzig auf diesen bezieht sich, dass Qualitätsjournalismus schwer zu finanzieren ist.

Sobald wir über den zeitnahen Journalismus hinaus schauen, sieht es nämlich ganz anders aus.

Kommt hinzu, dass heute ein Journalist einfach sein eigenes Presseorgan gründen kann. Er kann also seine Pressefreiheit wahrnehmen.

Über die Pressefreiheit kann nämlich verschieden nachgedacht werden. Als Aspekt davon wird ja über die Netz-Neutralität nachgedacht.

Pressefeiheit im traditionellen Sinne meint ja die Unabhängigkeit der Presse vor staatlicher Kontrolle, mit dem Ergebnis, dass man ein GEZ/BILLAG pseudo-frei-marktwirtschaftliche Regelung traf, inklusive geregelter Jobs mit Pensionskasse und 4 Wochen urlauben, und ziemlich viel mehr.

Pressefreiheit sollte aber heute IP-Freiheit bedeuten.

Zurück zum Thema Werbung:

Früher wurde mir mit Werbung meine direkte Umwelt erklärt. Das beworbene war nicht etwas globales sondern etwas lokales, eventuell regionales und somit in einem weit grösseren Sinne relevant als nur zum Konsum von irgend etwas.

Das ist die entscheidende Änderung, die die Globalisierung und Marktkonzentrierung gebracht hat.

Wir erleben Werbung anders, weil ihre Rolle und Relevanz für uns selbst so drastisch abgenommen hat. Wer Werbung im alten Sinne noch erleben will, muss mal sein lokales oder regionales Käseblatt konsulieren.