Hej Auge,
Du hast mit deiner Formulierung impliziert, es wäre für Soldaten aufgrund des nicht vorhandenen blinden Gehorsams leicht, Misstände anzuzeigen.
Nö.
Du selbst:
In der Bundeswehr gibt es aus Gründen keinen blinden Gehorsam.
Wohlwissend, dass es schwer ist, sich dran zu halten — dennoch wird es erwartet. Und anschließend verwies ich darauf, dass Entwickler nicht wider besseren Wissens in vorauseilenden Gehorsam verfallen sollten…
Dass es Entwicklern einfacher fallen sollte, Fehlentscheidungen entgegenzuwirken, ziehe ich nicht in Zweifel.
Das hätte ich auch nicht anders erwartet. Also doch alles prima!
Aber nochmal: Ich sprach nicht darüber, ob es Entwickler leichter als Soldaten haben, sondern dass Soldaten in der Realität nicht die von dir proklamierte Freiheit zum Widerstand wogegen auch immer haben (kein blinder Gehorsam).
Es geht beim Bürger um Uniform auch nicht darum, Befehle zu missachten. Das was Soldaten verweigern dürfen und sollen, sind rechtswidrige Anweisungen, die Teilnahme an Kriegsverbrechen o.ä.
Der Bürger in Uniform ist ein politisches Schlagwort und die Pflicht zur Verweigerung illegaler Befehle ist Gesetz. Aber zum Schluss ist ein Befehl aber immer noch ein Befehl, der ohne zu murren zu befolgen ist.
wieder einer Meinung!
Hab' ihn: Es ist dein abstellen auf einen rechtsfreien Raum. Auch wenn Institutionen im Web ihre „oft selbst gemachten Regeln durchsetzen“, existieren sie dennoch in einem juristischen Kontext irgendeines Landes.
Eben!
Selbst, wenn diese Regeldurchsetzung (die der selbstgemachten) von Fall zu Fall nicht einmal falsch sein sollte, ist mir dennoch schleierhaft, warum du im nächsten Satz von einem rechtsfreien Raum mit Faustrecht schwafelst.
Wenn man es im Zusammenhang belässt, könnte man es hoffentlich verstehen. Ich wollte ausdrücken, dass ich Regeln sinnvoll finde.
Wenn es ihn geben sollte, gibt es ihn dort, wo keine Rechtsstaatlichkeit existiert. Wo diese nicht existiert, hat das aber nichts mit dem Web zu tun. Sie existiert dann im entsprechenden Land und in Gänze nicht.
Ja, stimmt.
Das so etwas bis hin zum Tod von Menschen führen kann, wenn Computer in kritischer Infrastruktur massenweise ausfällt (Verteidigung, Gesundheitswesen, Verkehrssteuerung, Kraftwerken … Haben wir schon live miterleben können.
Ich weiß nun nicht, was dein Deutschlehrer dazu sagen würde, aber für mich bedeutet der Satz, dass es wohl passiert sein muss, weil wir alle es ja schon live miterleben konnten.
Kann schon sein, dass das (und anderes) in der ersten Version missverstanden werden konnte. Aber inzwischen habe ich doch wohl oft genug klar gestellt, wie es gemeint war?!?
Also nochmal die Frage: Haben wir es alle schon live miterleben können?
Also du reibst dich an dem Wort live. So wie bei einer live-Übertragung im Fernsehen. Das wohl nicht. Ich meinte eher, dass wir Ereignisse wie Spectre oder den Pentium-Bug live verfolgen konnten.
Dass falsche Berechnungen Leben kosten können braucht doch wenig Phantasie. Und angesichts der Tatsache dass in beiden Fällen extrem viele Computer betroffen waren, halte ich es für unwahrscheinlich, dass das in keinem einzigen Fall letal ausgegangen ist.
Haben wir meines Wissens nach nicht. Ohne den Nachsatz hätte ich dir zugestimmt, so halte ich es für Panikmache mit nicht belegten Behauptungen.
Finde ich gut, dass du so schnell zum Punkt kommst! 😉
Du darfst gerne anderer Meinung sein als ich. Du wirst mich aber nicht davon überzeugen, dass ich was anderes meine, als das, was ich u.U. missverständlich aufgeschrieben habe. ;-)
Nein, ich werde jetzt nicht nach einem belegten Fall suchen.
Dann ist das ganze Argument in seiner jetzigen Form hinfällig.
Meinetwegen. Finde ich naiv, aber gut.
Wir kennen die Geschichten, von Autos, die auf dem linken Fahrstreifen stehen bleiben und die Insassen einschließen so gut wie dutzend andere ähnliche Dinge.
Ja, auch ich kenne solche und ähnliche Geschichten.
Die Berichte standen ja auch alle in der Lügenpresse, gell? Jetzt wird es allmählich albern!
Albern vor allem deswegen, weil ich dich nicht für einen Montagswahnwichtel halte.
Was weiß ich denn, ob durch den Ausfall einer Ampelanlage irgendwo auf der Welt mal ein Mensch getötet wurde. Ich bin überzeugt davon, dass so etwas vorkommt.
Dass soetwas passiert sein kann, halte auch ich für wahrscheinlich. Unfälle mit Toten wegen Fehlschaltungen oder Ausfällen von Ampelanlagen kann es aber auch schon vor der Hightech-Elektronik gegeben haben. Solange wir hier aber nicht über „simple“ Fehler reden, sondern von Angriffen auf nicht genügend abgesicherte Infrastruktur, sollten wir das bitte fein auseinanderhalten, auch wenn sich die Konsequenzen für den betroffenen Einzelnen kaum unterscheiden werden.
Also obwohl sich das nicht einmal sauber trennen lässt, soll ich das trotzdem tun? - jetzt habe ich dich bestimmt falsch verstanden?!?
Aber ich will das auch gar nicht trennen. Ich möchte security by design ohne backdoors, ohne Datenübertagungen usw
Und vor allem möchte ich, dass bekannt gewordene Sicherheitslücken gestopft werden, insbesondere wenn Patches bereit stehen.
Findest du das so übertrieben, dass du so vehement hier mit mir diskutierst?
Umso mehr, wenn ein gezielter Angriff dazu kommt. Meines Wissens sind Menschen schon aufgrund ihres Handys geortet und dann getötet worden. Ist das kein Sicherheitsaspekt?
Natürlich ist das ein Sicherheitsaspekt für den zu Ermordenden. Gezielter Mord mit Hilfe der Ortung, die durch das Telefonnetz als solches ermöglicht wird, gehört für mich nicht zu den Angriffen auf Infrastruktur, selbst wenn mit eigener Hardware ein Netz vorgegaukelt wird (der Fachbegriff fällt mir grad' nicht ein).
Inzwischen habe ich viele Beispiele genannt, ja. Und nein, die haben nicht alle miteinander etwas zu tun.
Außer dass sie zeigen, was passiert, wenn Geräte nicht sicher sind: gegen abhören, gegen Datensammlungen, gegen gezielte Angriffe…
Du darfst die Liste weiter fortführen, kannst es aber auch bleiben lassen…
Als ich sagte, dass Sicherheitsprobleme zu Todesfällen führen können, meinte ich damit nicht, dass ich eine Handvoll belegter Beispiele in der Schublade habe. 😉
Dann impliziere soetwas nicht mit Formulierungen wie „Haben wir schon live miterleben können.“
Komische Aussage nachdem du selber geschrieben hast, dass du durchaus von den erfolgreichen Angriffen weist…
Wieso muss ich die dann ausgerechnet für dich raussuchen. Du scheinst mit nicht nur ausreichend informiert, sondern auch sensibel für das Thema.
Was meine deutschfähigkeiten angeht: möchtest du meine Beiträge zukünftig vorab zur Durchsicht? - Das könnte uns beiden Zeit sparen. 😉
Jetzt mach dich mal locker. Ist doch nichts schlimmes passiert. Bis auf Details sind wir anscheinend auch nich einer Meinung…
Marc