Regina Schaukrug: Werbung bei Google über Preisvergleichsportale - Welchen Sinn macht das?

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116,00 Euro für eine .de Domain pro Jahr :o Oder habe ich da etwas falsch verstanden?

Eigentlich sind es 58,00 € jährlich (inklusive 19% Umsatzsteuer). Die anderen 58,00 Euro (inklusive 19% Umsatzsteuer) sind Einmalgebühren.

Und dann frage ich mich, wie kann z.B. mein Anbieter mir eine Domain für 3,49 Euro pro Jahr verkaufen?

Im Falle der DENIC spielt, so glaub ich mich zu erinnern, noch etwas hinein:

Die DENIC über sich selbst:

Wir sind eine Genossenschaft mit mehr als 300 Mitgliedern. Unsere Mitgliedsunternehmen und -organisationen bieten ihren Kunden Internet-Dienstleistungen an und registrieren und verwalten für sie .de-Domains. Unsere Genossenschaft wurde 1996 gegründet und hat ihren Sitz in Frankfurt am Main.

Damit die DENIC von der ICANN als Verwalter der TLD '.de' anerkannt wurde muss(te) diese wohl auch eine Direktvermarktung anbieten. Eine aktive Direktvermarktung hätte aber den Interessen der Genossenschaftler widersprochen, die das ja selbst tun wollen.

Die Lösung war also, dass die "DenicDirect" formal existiert, aber eben mit kompletten "Mondpreisen" und völlig passiv agiert, damit diese Vermarktung (die aus den Gründen des Vertrages mit der ICANN formal stattfinden muss) faktisch eben nicht oder im allerminimalsten Maßstab stattfindet.

Die DENIC dazu:

Wer die Domainregistrierung nicht über einen Provider abwickeln möchte, kann sie alternativ auch direkt bei DENIC durchführen lassen. Weitergehende Leistungen wie die Bereitstellung von Webspace oder E-Mail-Accounts sind in diesem Service aber nicht enthalten.

Ansonsten ist die DenicDirect wohl auch ein Auffangbecken für Insolvenzen und für Domains, deren Eigentümer sich als nicht erreichbar erweist. Die Domainverwaltung wird für die Redemption Grace Period an die DenicDirect delegiert, danach wird die Domain freigegeben. Berappelt sich der Eigentümer, naja, dann zahlt er für sein Vergehen (Nichtzahlung bei seinem Vertragspartner oder Angabe der falschen Adresse) einen heftigen Aufschlag.

Manche Domains landen aber (auf welchem Weg auch immer) auch schneller bei den Domainparkern- und Händlern. Immerhin sind Firmen wie Strato oder 1und1 auch direkt oder über Töchter/Beteiligungen auch Mitglieder der DENIC und an solchen Domainparkern.

Und dann frage ich mich, wie kann z.B. mein Anbieter mir eine Domain für 3,49 Euro pro Jahr verkaufen?

Hast Du schon mal was von "Mischkalkulation" gehört? Das wäre dann wie mit Lockangeboten im Supermarkt. Es kann also sein, dass das für sich sogar unwirtschaftlich ist, aber in der Gesamtbetrachtung hinten eben doch ein Gewinn rauskommt. Vielleicht nimmt der Anbieter es sogar hin, dass er mit einzelnen Kunden einen einstelligen Verlust macht, dann legt er eben für diese Werbung drauf und verdient das Geld mit den anderen.