Hej JürgenB,
und hier meine 2ct:
Ich habe oft das Gefühl, das für Softwareentwickler der Weg (möglichst kurz und einfach) wichtiger ist, als das Ziel.
Sehe ich genauso. Einerseits finde ich ein guter Programmierer muss „faul“ sein, damit er wiederverwendbare Komponenten und Module mit Sinn und Verstand erstellt.
Aber inzwischen scheinen die immer weniger selber gemacht sondern einfach genommen zu werden und das auch wenn es nicht wirklich passt.
Oft werden in jedes Projekt von Anfang an schon Bootstrap, jquery, angular, Präprozessor, Postprozessor, builder und haste nicht gesehen reingeschüttet und dann wird damit umgesetzt mit der Uhr im Nacken.
Dass erst mal die Kunden-Anforderungen gelesen und verstanden werden und darauf hin ein Werkzeug-Kasten sinnvoll und möglichst kompakt zusammen gestellt wird, scheint immer weniger oft gemacht zu werden.
Die großen Dinger werden genommen, um schnell was rausschmeißen zu können und die dadurch bedingten Qualitätsprobleme werden billigend in Kauf genommen.
Ich sage nur knapp 3 Mbyte. Das ist die durchschnittliche Größe einer 2018 erstellten Seite.
Und das ist das Gegenteil von gut. Zumal wenn man bedenkt, dass der Informationsgehalt kleiner geworden ist. Immer öfter muss man wenigsten zwei Seiten laden (und dafür erst auf den Knopf „diesen Artikel auf einer Seite lesen“ klicken), um einen Text lesen zu können. Sofern man jung genug ist, um mit den vorhandenen Barrieren umgehen zu können.
Wahnsinn!
Und das nicht wegen Bootstrap, sondern trotz Bootstrap. Denn wer and eigentlich zugängliche Bootstrap „verbessert“ ohne Bootstrap und CSS und Barrierefreiheit (also Frontend) zu können, der macht es schlicht kaputt.
Und wenn ich mit Programmierern rede und sage ich brauche das folgende HTML, kommt oft die Antwort.
„Das kommt aber so nicht aus $framework - das wird aber viel Arbeit“
Ich fürchte nicht, weil das Framework das nicht ausgeben kann, sondern weil viele Programmierer nicht wissen, wie man die Ausgabe beim verwendeten Framework anpasst.
Ich habe nämlich dann mitunter von anderen Programmierern die Antwort bekommen: „Klar, kein Problem!“
Absurd wenn beide Programmierer in derselben Firma arbeiten. Die sollten sich mal in pair Programming üben!
Wenn ich so weiter mache, komme ich heute noch auf einen Euro.
Vielleicht mache ich da mal einen Blog-Artikel draus…
Marc