Hej Rolf,
ein Freelancer muss auch seinen eigenen Arbeitsplatz finanzieren. D.h. selbst wenn er 70€ pro Stunde nimmt, geht davon vieles an Arbeitnehmerkosten (KV+RV zu 100%, nicht 50% wie bei Angestellten) und Betriebskosten weg. Da bleibt nicht sooo viel übrig, das ist nicht dein Verhältnis netto/brutto.
Also ich als real existierender Freelancer benötige die Hälfte meiner Arbeitszeit allein unbezahlte Tätigkeiten (Verwaltung, Akquise, Fortbildung, Beschaffungen, zum Teil auch Service).
Das heißt von meinem 70,- EUR pro Stunde (500,- EUR pro Tag) zahlt der Kunde auch mit, dass er mich überhaupt buchen kann. Ohne eine Steuererklärung abzugeben, würde ich mich nicht lange halten können. 😉
Und auch ich möchte in einem sauberen Zimmer arbeiten, muss Strom, Soft- und Hardware bezahlen und habe natürlich Pflicht- und (notwendige) freiwillige Abgaben für Altersvorsorge etc. zu leisten.
Das ziehe ich also von den ungefähr geschätzten 35,- EUR ab, die für alle tatsächlich gearbeiteten Stunden anfallen. Danach geht noch die Steuer ab. 😉
Aber ja, es ist trotzdem gutes Geld!
Zum Vergleich: meine Autowerkstatt (Ford, nicht BMW, Mercedes oder sonst ein Luxus) verlangt deutlich über 100,- EUR pro Stunde.
Auch die legen selbstverständliche alle Kosten auf den Stundensatz um. Wie auch sonst?
Marc