Henry: Positive Nebenwirkung von DSGVO

Hallo,

dass ich das jetzt sagen muss… 😉 Aber ja, gibt ausnahmsweise mal was positives zu DSGVO zu berichten.

War gerade absolut überrascht, ja geradezu aus dem Häusschen, was durch diese Verordnung so geschehen kann, nämlich "Webseitenbetreiber die Augen zu öffnen", wie schnell doch deren Seite sein kann, wenn sie auf so manche Werbe/Tracking-Scripte verzichten.

So gerade erlebt bei "xhtmlforum.de". Machmal führen mich die Suchmaschinen bezgl. einer möglichen Antwort dorthin und es war mir dann ein Graus die auch wirklich zu öffnen, denn Browser und PC quälten sich damit ab.

Nun aber, scheinen die dort fast alles verbannt zu haben (wahrscheinlich leider nur kurzfristig. aus Angst viell.?) und siehe da, alles blitzschnell, so sollte Internet immer sein. 😉

Gruss
Henry

  1. Hello,

    Nun aber, scheinen die dort fast alles verbannt zu haben (wahrscheinlich leider nur kurzfristig. aus Angst viell.?) und siehe da, alles blitzschnell, so sollte Internet immer sein. 😉

    Vielleicht werden sie ja nun auch direkt im Facebook-Servercluster gehostet?

    scnr

    Liebe Grüße
    Tom S.

    --
    Es gibt nichts Gutes, außer man tut es!
    Das Leben selbst ist der Sinn.
    1. Hallo Tom,

      Nun aber, scheinen die dort fast alles verbannt zu haben (wahrscheinlich leider nur kurzfristig. aus Angst viell.?) und siehe da, alles blitzschnell, so sollte Internet immer sein. 😉

      Vielleicht werden sie ja nun auch direkt im Facebook-Servercluster gehostet?

      Dann sollte man sie mal nach dem Vertrag zur Auftragsverarbeitung fragen...

      Gruß
      Julius

  2. Hallo,

    Nun aber, scheinen die dort fast alles verbannt zu haben (wahrscheinlich leider nur kurzfristig. aus Angst viell.?) und siehe da, alles blitzschnell, so sollte Internet immer sein. 😉

    Was soll denn an einem Gesetz gut sein das Angst macht!?

    MfG

    1. hallo

      Was soll denn an einem Gesetz gut sein das Angst macht!?

      Kein Gesetz ohne Strafrecht. Es gibt keine Gesetze, die nicht ängstigen sollen. Deshalb die Frage zurück, was soll an Gesetzen gut sein?

      --
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      1. hallo

        Was soll denn an einem Gesetz gut sein das Angst macht!?

        Kein Gesetz ohne Strafrecht. Es gibt keine Gesetze, die nicht ängstigen sollen.

        Aha, du meinst also, Gesetze würden funktionieren weil designierte Delingquenten Angst vor der Strafe haben. Das mag sein und ist rückständig.

        Aber in diesem Fall entsteht ja die Angst nicht aus der Tat sondern bereits vorher. Nämlich als Angst davor, das Gesetz nicht befolgen zu können, also die Angst etwas falsch zu machen.

        Und das ist noch viel rückständiger als Angst vor der Strafe zu erzeugen.

        MfG

        1. hallo

          Was soll denn an einem Gesetz gut sein das Angst macht!?

          Kein Gesetz ohne Strafrecht. Es gibt keine Gesetze, die nicht ängstigen sollen.

          Aha, du meinst also, Gesetze würden funktionieren weil designierte Delingquenten Angst vor der Strafe haben. Das mag sein und ist.

          Nein. Gesetze sind einfach nur Gesetze. Sie funktionieren nicht. Sie stellen aber das moralische Selbstverständnis in Frage. Die Angst entsteht primär dadurch, dass ich moralisch entmündigt werde und nun nur noch mit einem Paragraphensammlung mich sicher fühlen kann.

          Je weiter Gesetz und Moral auseinander klaffen um so grösser wird die gesellschaftliche Angst und Isolation.

          Aber in diesem Fall entsteht ja die Angst nicht aus der Tat sondern bereits vorher. Nämlich als Angst davor, das Gesetz nicht befolgen zu können, also die Angst etwas falsch zu machen.

          Richtig.

          Menschen stehen über dem Gesetz. Etwas ist nicht falsch, weil es wider das Gesetz verstösst, sondern weil es gegen die Moral verstösst. Aber die tiefersitzende Angst ist, dass Menschen eben auch in ihrer alltäglichen gegenseitigen moralischen Orientierung entmündigt werden.

          --
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          1. hi,

            Aber in diesem Fall entsteht ja die Angst nicht aus der Tat sondern bereits vorher. Nämlich als Angst davor, das Gesetz nicht befolgen zu können, also die Angst etwas falsch zu machen.

            Richtig.

            Menschen stehen über dem Gesetz. Etwas ist nicht falsch, weil es wider das Gesetz verstösst, sondern weil es gegen die Moral verstösst. Aber die tiefersitzende Angst ist, dass Menschen eben auch in ihrer alltäglichen gegenseitigen moralischen Orientierung entmündigt werden.

            Ja. Der Begriff der Entmündigung ist absolut zutreffend. MfG

          2. Hallo beatovich,

            Nein. Gesetze sind einfach nur Gesetze. Sie funktionieren nicht.

            Was bedeutet sie funktionieren nicht, deren Umsetzung, Einhaltung…?

            Sie stellen aber das moralische Selbstverständnis in Frage.

            Auch das verstehe ich nicht ganz, was meinst du damit? Schließlich ist die moralische Anschauung ja unterschiedlich und ein Kind ihrer jeweiligen Zeit, also musst du wohl was anderes meinen.

            Die Angst entsteht primär dadurch, dass ich moralisch entmündigt werde und nun nur noch mit einem Paragraphensammlung mich sicher fühlen kann.

            Wenn es viele unterschiedliche Ansichten gibt, muss eine allgemeingültige Lösung her.(auch wenn diese nicht selten eigene Schwächen hat). Das gab schon beim Codex Ur-Nammu, das gibt's in jedem kleinen Urwalddorf(auch wenn dort meist mündlich oder durch den Ältesten bestimmt)

            Je weiter Gesetz und Moral auseinander klaffen um so grösser wird die gesellschaftliche Angst und Isolation.

            Wenn wir hier mal Moral durch gesunden Menschenverstand ersetzen, würde ich dir teilweise zustimmen.

            Menschen stehen über dem Gesetz. Etwas ist nicht falsch, weil es wider das Gesetz verstösst, sondern weil es gegen die Moral verstösst.

            Und wer bestimmt, was aktuell die richtige Moralansicht ist(zu sein hat)? Hier mal eine Buchempfehlung wie moralische Werte sich ständig ändern und sowieso unterscheiden.

            Aber die tiefersitzende Angst ist, dass Menschen eben auch in ihrer alltäglichen gegenseitigen moralischen Orientierung entmündigt werden.

            Wie würde denn ein Vorschlag von dir als Alternative aussehen? Keine Vorschriften/Gesetze mehr? Ich wüsste keine Alternative(mal davon abgesehen das Rechtswesen zu ändern, aber nicht komplett abzuschaffen), denn Gesetze dienen auch unserem Schutz.

            Gruss
            Henry

            1. hallo

              Sie stellen aber das moralische Selbstverständnis in Frage. Auch das verstehe ich nicht ganz, was meinst du damit? Schließlich ist die moralische Anschauung ja unterschiedlich und ein Kind ihrer jeweiligen Zeit, also musst du wohl was anderes meinen.

              Stelle dir vor, du stehst mitten in der Wüste einsam an einer roten Ampel.

              Die Angst entsteht primär dadurch, dass ich moralisch entmündigt werde und nun nur noch mit einem Paragraphensammlung mich sicher fühlen kann.

              Wenn es viele unterschiedliche Ansichten gibt, muss eine allgemeingültige Lösung her.(auch wenn diese nicht selten eigene Schwächen hat). Das gab schon beim Codex Ur-Nammu, das gibt's in jedem kleinen Urwalddorf(auch wenn dort meist mündlich oder durch den Ältesten bestimmt)

              Gut, wo kommt die allgemeingültige Lösung her?

              Je weiter Gesetz und Moral auseinander klaffen um so grösser wird die gesellschaftliche Angst und Isolation.

              Wenn wir hier mal Moral durch gesunden Menschenverstand ersetzen, würde ich dir teilweise zustimmen.

              Würde ich nicht. Moral ist das, was dich befähigt, witgehend konfliktfrei durchs Leben zu kommen, auch wenn du keinen einzigen Paragraphen studiert hast.

              Menschen stehen über dem Gesetz. Etwas ist nicht falsch, weil es wider das Gesetz verstösst, sondern weil es gegen die Moral verstösst.

              Und wer bestimmt, was aktuell die richtige Moralansicht ist(zu sein hat)? Hier mal eine Buchempfehlung wie moralische Werte sich ständig ändern und sowieso unterscheiden.

              Was ist gut an absoluten Standards?

              Aber die tiefersitzende Angst ist, dass Menschen eben auch in ihrer alltäglichen gegenseitigen moralischen Orientierung entmündigt werden.

              Wie würde denn ein Vorschlag von dir als Alternative aussehen? Keine Vorschriften/Gesetze mehr? Ich wüsste keine Alternative(mal davon abgesehen das Rechtswesen zu ändern, aber nicht komplett abzuschaffen), denn Gesetze dienen auch unserem Schutz.

              Kommuniziere mit Menschen. Das ist nämlich die moralische Grundübung.

              --
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              1. Hallo beatovich,

                Stelle dir vor, du stehst mitten in der Wüste einsam an einer roten Ampel.

                Grandioses Beispiel für die Frage: sind Gesetze notwendig. NICHT! Gesslerhüte gibt's immer mal, die sind aber nicht der Normalfall.

                Gut, wo kommt die allgemeingültige Lösung her? Moral ist das, was dich befähigt, witgehend konfliktfrei durchs Leben zu kommen...

                Moral ist keine individuelle Angelegenheit. Wenn Du das anders siehst, verwendest Du den falschen Begriff. Die Kenntnis der vorherrschenden Moral ist es, weitgehend konfliktfrei durch's Leben zu kommen.

                Gesetze sind aufgeschriebene Moral. Moral ist die Übereinkunft einer Gesellschaft über das, was richtig und falsch ist. Im dritten Reich war es - zumindest bei den Herrschenden - völlig moralisch, das jüdische Volk in die Gaskammern zu schicken. Der Rest der Welt nannte das ein Verbrechen. Denn dieser Moral fehlte es an jeder ethischen Tragfähigkeit - Ethik ist die Frage nach allgemeingültigen Regeln von richtig und falsch.

                Gesetze sind also ein Ergebnis von Philosophie (Ethik) und viel Kommunikation: Die Übereinkunft einer Gesellschaft darüber, wie das gemeinsame Leben gut funktioniert. Je größer die Gesellschaft, desto schwieriger ist das. In Fucking Tarsdorf[1] klappt das noch mit einem Saufabend im Magnaye City Beef, in der EU wirst Du dagegen zu jeder Meinung eine Million Gegner und mehr finden.

                Was ist gut an absoluten Standards?

                Sind sie ja nicht. Sie sind variabel, als Übereinkunft einer Gesellschaft. Wenn Du deine eigenen Standards machst, oder die vereinbarten Standards nicht kennst, kommst Du nicht konfliktfrei durch's Leben. Deine eigenen Worte; was soll also die Frage?

                ...entmündigt...

                Diese Gefahr besteht beim Setzen von Standards immer: dass sie zu weit gehen. Aber auch das ist eine Frage von Moral: Wieviel Freiheit gesteht man dem Einzelnen zu. Wie eng gehören Normen gefasst. Celia Greene hat da zwischen Stammesmoral und territorialer Moral (tribal vs territorial morality) unterschieden. Stammesmoral ist streng und verbietet alles, was nicht explizit erlaubt ist. Sie definiert ein klares "wir gegen den Rest der Welt". Das Individuum zählt wenig und der Häuptling legt die Regeln fest. Territorialmoral legt Wert auf das Individuum und erlaubt alles, was nicht verboten ist - was voraussetzt, dass man sich kommunikativ über die Verbote geeinigt hat. Die konkrete Moral einer Gesellschaft findet sich irgendwo in diesem Spektrum, und die Mitglieder dieser Gesellschaft bilden vermutlich eine Normalverteilung um diesen moralischen Schwerpunkt herum. Wer auf der individuelleren Seite des Schwerpunktes ist, fühlt sich gegängelt. Wer eher auf der Stammesmoral-Seite ist, hat Angst vor all diesen Anarchisten. Und diese beiden Beispiel-Individuen werden sich nie einig sein, was gut und richtig ist und was nicht.

                Und weil jede Gesellschaft ihre Parasiten hat, gibt es immer diejenigen, die aus Abweichungen von der Moral Kapital schlagen wollen. Womit wir wieder bei DSGVO und Abmahngeiern wären.

                Rolf

                --
                sumpsi - posui - clusi

                1. A-5121 Tarsdorf, Ortsteil Fucking ↩︎

                1. hallo

                  Wir scheinen ja über Moral verschieden nachzudenken.

                  Mir ist aufgefallen, dass du Ethik und Moral unterscheidest. Mir ist das Pepsi wie Cola.

                  Mach's mal gut. Ich bin nicht Theoretiker.

                  --
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                2. Hi there,

                  Gesetze sind aufgeschriebene Moral.

                  Das hört sich für mich wie in Gesetzwerk gegossenes Naturrecht an. Das stimmt nicht, auch und schon gar nicht so verallgemeinert. Die Regeln, nach denen Datenschutz funktionieren soll, haben mit Moral überhaupt nichts zu tun. So gut ich die DSGVO an sich finde muß ich doch zugeben, daß das in erster Linie ein Instrument im kalten Handelskrieg USA-Europa ist. Das hat mit Moral absolut nichts zu tun…

                  1. Hallo klawischnigg,

                    nein.

                    Moral ist nicht Naturrecht. Mit "Naturrecht" oder "Menschenrechte" kommst Du in den Bereich der Philosophie, Abteilung Ethik.

                    Moral beschreibt, welche Verhaltensregeln in einer Gesellschaft gelten. Es gibt mehr als eine Moral. Sie ändert sich mit Ort und Zeit. Manchmal hängt sie auch davon ab, wer mit wem interagiert (Doppelmoral; siehe Apartheid, Fremdenhass, America First).

                    Ethik liefert Kriterien, wonach eine Moral gut oder schlecht ist. Das gibt es in den Ausprägungen Moralphilospohie (weltlich) oder Moraltheologie (geistlich). Und natürlich gibt es auch unterschiedliche Ethiken, je nach dem, wen man fragt. Die internationale Gemeinschaft dieses Planeten hat aber immerhin einen schönen Katalog übereinstimmender Ethiken beisammen, genannt Menschenrechte.

                    Dass etwas moralisch ist, impliziert nicht, dass es gut ist. Moral kann nach ethischen Gesichtspunkten verbrecherisch sein. Siehe mein NS-Beispiel oben. Oder siehe die Enthauptungen beim IS. Die waren gemäß deren Vorstellungen moralisch einwandfrei. Und wir sagen: das war ein Verbrechen.

                    Rolf

                    --
                    sumpsi - posui - clusi
                    1. hallo

                      Moral ist nicht Naturrecht. Mit "Naturrecht" oder "Menschenrechte" kommst Du in den Bereich der Philosophie, Abteilung Ethik.

                      Moral beschreibt, welche Verhaltensregeln in einer Gesellschaft gelten. Es gibt mehr als eine Moral. Sie ändert sich mit Ort und Zeit. Manchmal hängt sie auch davon ab, wer mit wem interagiert (Doppelmoral; siehe Apartheid, Fremdenhass, America First).

                      Ethik liefert Kriterien, wonach eine Moral gut oder schlecht ist. Das gibt es in den Ausprägungen Moralphilospohie (weltlich) oder Moraltheologie (geistlich). Und natürlich gibt es auch unterschiedliche Ethiken, je nach dem, wen man fragt. Die internationale Gemeinschaft dieses Planeten hat aber immerhin einen schönen Katalog übereinstimmender Ethiken beisammen, genannt Menschenrechte.

                      Dass etwas moralisch ist, impliziert nicht, dass es gut ist. Moral kann nach ethischen Gesichtspunkten verbrecherisch sein. Siehe mein NS-Beispiel oben. Oder siehe die Enthauptungen beim IS. Die waren gemäß deren Vorstellungen moralisch einwandfrei. Und wir sagen: das war ein Verbrechen.

                      Ethik ist Moral.

                      Alles was du beschreibst, ist, dass die Moral beansprucht die Moral beurteilen zu können.

                      Das ist insgesamt nichts anderes als Sophisterei.

                      --
                      Neu im Forum! Signaturen kann man ausblenden!
                    2. Hi there,

                      Moral ist nicht Naturrecht.

                      Hab ich auch nicht behauptet.

                      Mit "Naturrecht" oder "Menschenrechte" kommst Du in den Bereich der Philosophie, Abteilung Ethik.

                      Und?

                      Moral beschreibt, welche Verhaltensregeln in einer Gesellschaft gelten. Es gibt mehr als eine Moral. Sie ändert sich mit Ort und Zeit. Manchmal hängt sie auch davon ab, wer mit wem interagiert (Doppelmoral; siehe Apartheid, Fremdenhass, America First).

                      Damit kommst Du in den Bereich der Philosophie, Abteilung Ethik.

                      Ethik liefert Kriterien, wonach eine Moral gut oder schlecht ist.

                      Ethik dient zum bewerten von Moral? Echt jetzt?

                      Dass etwas moralisch ist, impliziert nicht, dass es gut ist.

                      Ich wollte, Du könntest jetzt mein erstauntes Gesicht sehen.

                      Moral kann nach ethischen Gesichtspunkten verbrecherisch sein.

                      Entweder Du hast eine merkwürdige Vorstellung vom Begriff "Moral" oder Du bemerkst nicht, in welchen Strudel Du Dich da "argumentierst" Weder gibt es eine allumfassende, von allen anerkannte Bedeutung von Ethik, die für nach Deiner Anschauung "fehlgeleitete" Moral ein Korrektiv sein könnte noch bennenst Du eine Instanz, die beurteilen könnte, welche Art von Moral denn gut oder schlecht oder gar verbrecherisch sei…

                      1. Hallo klawischnigg,

                        Ethik dient zum bewerten von Moral? Echt jetzt?

                        Das sehe ich so. Manche verwenden die Begriffe synonym. Das bringt aber Durcheinander, weil man einerseits Bewertungsmaßstäbe hat und andererseits die Beschreibung des Istzustandes einer konkreten Gesellschaft. Und darum ist es sinnvoll, Moral nicht mit Ethik gleichzusetzen. Sonst brauchst Du ein neues Wort für den Istzustand.

                        Als Mitglied einer konkreten Gesellschaft kann Moral für Dich identisch sein mit der in dieser Gesellschaft geltenden Moral, die auf der Ethik dieser Gesellschaft beruht, und so tun als wäre das das gleiche. Sobald Du mehr als eine Gesellschaft betrachtest, funktioniert das nicht mehr. Dann hast Du die Wertmaßstäbe der Gesellschaft A für die Moral der Gesellschaft B, und A regt sich über diese furchtbaren Typen in B auf, die "keine Moral" haben...

                        Weder gibt es allumfassende (...) Ethik

                        hab ich durchaus gesagt. Ethik ist ein Produkt der Philosophie, und Philosophen leben von ihrer Uneinigkeit, sonst hätten sie nichts mehr zu tun (siehe Adams, Per Anhalter...). Aber bei aller Antithese kommt auch eine Synthese heraus.

                        noch bennenst Du eine Instanz

                        Äh doch? Menschenrechte. Damit UN oder "internationale Gemeinschaft".

                        Darüber hinaus hast Du natürlich recht, dass unterschiedliche Philosophen unterschiedliche Ethiken vertreten. Wenn man eine Moral als verbrecherisch definiert, ist das eine Art Mehrheitsentscheidung (typischerweise mit nach Macht gewichteten Stimmanteilen).

                        Und irgendwie leitet sich aus all dem auch ein Recht auf informationelle Selbstbestimmung und damit die DSGVO in all ihrer Hässlichkeit ab.

                        Rolf

                        --
                        sumpsi - posui - clusi
          3. Hello,

            Kein Gesetz ohne Strafrecht. Es gibt keine Gesetze, die nicht ängstigen sollen.

            Aha, du meinst also, Gesetze würden funktionieren weil designierte Delingquenten Angst vor der Strafe haben. Das mag sein und ist.

            Nein. Gesetze sind einfach nur Gesetze. Sie funktionieren nicht. Sie stellen aber das moralische Selbstverständnis in Frage. Die Angst entsteht primär dadurch, dass ich moralisch entmündigt werde und nun nur noch mit einem Paragraphensammlung mich sicher fühlen kann.

            Je weiter Gesetz und Moral auseinander klaffen um so grösser wird die gesellschaftliche Angst und Isolation.

            Gesetze stellen immer eine Festschreibung *1) von aktueller Moral, Wunschvorstellung der Herrschenden, und der Auseinandersetzung des Stärkeren mit dem Schwächeren dar.

            Gesetze sollten heute für einen fairen Ausgleich zwischen den Betroffenen sorgen, bei Nichteinhaltung der Regeln zusätzlich ggf. Strafen zugunsten_der_Allgemeinheit und ggf. auch Strafen zu Lasten der Allgemeinheit (Freiheitsstrafen) vorsehen. Die zuständigen Behörden sollten zunächsts mal für die Einhaltung der Gesetze sorgen, indem sie obige Maßnhamen auch umsetzen.

            Was nützt mir ein Arbeitszeitgesetz oder ein Mindeslohngesetz, wenn seine Einhaltung nicht konsequent flächendeckend kontrolliert und ggf. sanktioniert wird? Und damit es funktioniert, müssen die Geschädigten von Gesetz aus freigestellt werden gegen "Whistleblowing" und ähnliches. Außerdem sollten die Verjährungsfristen abgeschafft werden. Denn fortgesetzter Verstoß gegen Sozialgesetze ist Mord auf Raten...
            Geschädigte sollten also auch nach Jahren noch Anspruch auf Entschädigung haben. Der Staat (die Allgemeinheit) sollte hier in Vorleistung treten, denn nur so wäre sichergestellt, dass keine sozialen Härten auftreten, wenn ein Whistleblower durch Meldung von Vergehen seinen Job veriert. Die Zeit ist überfällig, dem organisierten Gesetzesverstoß die Zähne zu ziehen.

            Und genau hier greifen die neuen "Datenschutzgesetze" leider immer häufiger. Aber erst wenn das Puzzle vollständig wird, wird erkennbar werden, dass diese genau wieder die Kleinen treffen, die Großem aber weiterhin machen können, was sie wollen! Wenn Ihr mal genauer hinschaut, können sich die Großen demnächst schon wieder hinter der DSGVO verstecken, die Kleinen leider nicht. Es ist doch für eine Fratzeberg-Firma leicht möglich, 50 Seiten Richtlinien zur DSGVO zu veröffentlichen und die Verfahren anzupassen. Das wird dann unanfechtbar sein für die nächsten 10 Jahre. Danach sind aber die Verstöße schon lange verjährt.

            Liebe Grüße
            Tom S.

            --
            Es gibt nichts Gutes, außer man tut es!
            Das Leben selbst ist der Sinn.
            1. hi

              Ihr mal genauer hinschaut, können sich die Großen demnächst schon wieder hinter der DSGVO verstecken, die Kleinen leider nicht.

              Normalerweise wird vorsätzlich gegen Gesetze verstoßen. Mord, Totschlag, Kapitalverbrechen.. dahinter steckt immer ein Vorsatz und daß sowas bestraft werden muss steht sicher außer Frage.

              Im Fall DSGVO ist es jedoch so, daß ein Verstoß auch ohne Vorsatz vorliegen kann, z.B. aus Unwissenheit, versehentlicher Unterlassung und insbesondere weil die Durchführungsbestimmungen unverständlich sind. Das wirklich Schlimme daran ist, daß ein vorsätzlicher Mißbrauch personenbezogener Daten durch dieses Gesetz gar nicht erkennbar ist, also auch gar nicht verfolgt werden kann. Z.B. daß Wartsab Daten seiner Benutzer sammelt und an Dritte weitergibt ist geradezu heimtückisch.

              Und daß eine verschlüsselte Übertragung dem Schutz personenbezogener Daten dienen soll ist einfach nur lächerlich. Niemand muß beim bargeldlosen Bezahlen mit Geldkarte einer Erfassung und Weitergabe seiner persönlichen Daten explizit zustimmen und doch erfolgt die Erfassung und Weitergabe von Bankverbindung und Unterschrift.

              DSGVO als Richtlinie wäre ok. Aber die Androhung horrender Abmahnsummen verbreitet nicht nur Angst und Schrecken sondern stellt auch unbescholtene Bürger unter Generalverdacht. Was daran gut sein soll kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen.

              MfG

              1. Hallo pl,

                Niemand muß beim bargeldlosen Bezahlen mit Geldkarte einer Erfassung und Weitergabe seiner persönlichen Daten explizit zustimmen

                Meinst Du das EC-Verfahren im Supermarkt oder meinst Du die Geldkartenfunktion deiner EC Karte?

                Im Supermarkt stimmst Du beim Unterschreiben explizit zu, da ist nämlich ein langer Sermon auf der Quittung. Den liest nur niemand, weil sonst die Kunden hinter einem ausflippen würden. Ein DSGVO-Verstoß ist hier vermutlich, dass man den Sermon zwar unterschreibt, aber keine Kopie davon ausgehändigt bekommt.

                Beim Bezahlen mit PIN hast Du recht - da wird man über nichts informiert wird zur impliziten Akzeptanz gezwungen. DSGVO-konform ist das vermutlich nicht; eigentlich müssten VOR der Kasse Tafeln hängen wo eine Datenschutzerklärung draufsteht weil die Kunden sonst keine Chance zu einer informierten Entscheidung haben. Könnte man vermutlich abmahnen - man müsste dafür nur Ladenbesitzer sein. Ich glaube, ich mache mir mal den Spaß und frage im Markt meines Misstrauens nach der DSE für EC-Zahlungen. An der Kasse. Wenn eine lange Schlange hinter mir steht. Und dann will ich wissen, wie ich der Weitergabe meiner Daten für Werbezwecke widerspreche. Ich glaube, dann erklären die mich zum Reichsbürger und schmeißen mich raus 😂

                Bei der GELDKARTEN-Funktion (Giro-Go) sollte eigentlich anonym bezahlt werden. Da verwende ich ja das aufgeladene Guthaben auf der Karte, und die Bank hat damals, als ich meine alte EC-Karte zu schnell zerschnippelt hatte, ganz klar abgestritten, dass sie irgendwelche Infos über die Giro-GO Transaktionen hätten und das Guthaben damit verloren sei.

                Also - die einzige DSGVO-konforme Zahlungsmethode ist vermutlich Bargeld. Wenn die mir denn eine Anonymisierung zusichern würden; sprich: meine Fingerabdrücke auf Münzen und Scheinen nach Entgegennahme sofort beseitigen. Die stellen ja personenbezogene Daten dar! Könnte man auch mal im Markt probieren - gibt garantiert schöne Schreikrämpfe.

                Ich mach das im real,- meines Vertrauens anders. Ich zahle mit payback pay. Da WEISS ich, dass meine Daten überall gehandelt werden. Dafür kriege ich ja die Payback-Punkte, und es ist beinah erotisch. Jedesmal gibt es ein nettes Gespräch mit dem Kassenpersonal (m/w). "Ich mach das zum ersten Mal..." - "Sie müssen erst ENDSUMME drücken. Jetzt scannen. Nein, mit dem Handscanner. Nein, nicht schräg halten. Und jetzt PAY drücken". Ein paar von den Herren und Damen an der Kasse hatten da schon mindestens 10 Mal ihr Erstes Mal™️. Toll, was?

                Rolf

                --
                sumpsi - posui - clusi
                1. Hi Rolf

                  Ich glaube, dann erklären die mich zum Reichsbürger und schmeißen mich raus 😂

                  Die Frage Deiner Staatsbürgerschaft regelt ja ein Gesetz aus dem Jahre 1913.

                  MfG

  3. Hallo Henry,

    freut mich, dass Dir die Geschwindigkeit vom xhtmlforum.de zusagt. Ich war eigentlich der Meinung, dass das Forum schon immer performant lief 😀

    Bis auf die Google adsense und Tapatalk war dort auch nichts an externen Skripten eingebunden.

    Tapatalk ist nun raus, da es sich meiner Meinung nach nicht mit der DSGVO verträgt.

    Google Adsense hatte ich rausgenommen, weil dort Funktionen bezüglich der DSGVO fehlten. Diese Funktionen sollten am 25.05. dann freigeschaltet werden. Habe das allerdings bis jetzt noch nicht überprüft und überlege tatsächlich, die Anzeigen dauerhaft abzuschalten. 😉

    @TS Das Forum wird bei Hetzner in Deutschland gehostet. Selbstverständlich mit AV-Vertrag.

    Viele Grüße Dirk (hemfrie)

    1. Hallo hemfrie,

      Google Adsense hatte ich rausgenommen, weil dort Funktionen bezüglich der DSGVO fehlten. Diese Funktionen sollten am 25.05. dann freigeschaltet werden. Habe das allerdings bis jetzt noch nicht überprüft und überlege tatsächlich, die Anzeigen dauerhaft abzuschalten. 😉

      Sehr lobenswert und danke für deine Rückmeldung hier. Waren es echt nur die externen Scripte oder habt ihr auch eigene Scripte entfernt/geändert? Weil, war vorher echt am rödeln.

      Gruss
      Henry

      1. Es waren wirklich nur die beiden erwähnten Skripte.

        Vielleicht liegt es aber auch am neuen Hoster. Hatte das Forum davor ca. 1 Jahr auf einer Amazon EC2 Spot-Instance liegen.