Julius: EU-Urheberrechtslinie: Upload-Filter und LSR – Gemeinsame Aktion?

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EU-Urheberrechtslinie: Upload-Filter und LSR – Gemeinsame Aktion?

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    EU-Parlament bremst Urheberrechtsreform aus

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        TS
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          beatovich

Hallo alle zusammen,

wer nicht gerade wochenlang medial abgetaucht war, hat sicherlich von der geplanten Urheberrechtsreform auf EU-Ebene und der heutigen zustimmenden Abstimmung des Rechtsausschusses des EU-Parlaments erfahren. Im Kern geht es dabei um sogenannte Upload-Filter und das Leistungsschutzrecht (LSR). Ersteres soll Urheberrechtsverletzungen verhindern (nicht: erschweren) und letzteres soll den Presseverlegern neue Einnahmequellen erschließen, indem nur sie die Zugänglichmachung ihrer Inhalte kontrollieren können. Allerdings werden diese Vorhaben höchstwahrscheinlich signifikante Kollateralschäden mit sich bringen, falls sie Gesetzeskraft erlangen.

Aus meiner Sicht sind die Upload-Filter wesentlich problematischer als das LSR – was nicht heißt, dass ich nicht am Liebsten beides beerdigt sehen würde:

Das LSR kann man notfalls noch dadurch umgehen, dass man schlicht nicht mehr verlinkt oder nur noch ohne Anreißer, Überschriften oder URLs mit viel Text (Kurz-URLs wie example.org/-123242 scheinen noch ok zu sein) – das ist zwar Mist und macht viel kaputt, aber noch halbwegs praktikabel.

Bei den Upload-Filtern sieht das dagegen wohl anders aus. Man hat zwei Möglichkeiten, falls man (weiterhin) Nutzer-generierten Inhalt anbieten möchte:

  1. Mit allen Urhebern Verträge abschließen. (Hint: Das schaffen im Musik-Bereich beispielsweise nicht mal Spotify und Apple!)
  2. Uploads (Bilder, Videos, Audio, Texte) auf urheberrechtlich geschütztes Material hin filtern. – Und Filter kosten natürlich nichts und funktionieren immer fehlerfrei. </ironie>

Beide Möglichkeiten sind besonders für kleine Plattformen nicht praktikabel, weil beide extrem aufwändig und unverhältnismäßig teuer sind. Die Konsequenz dürfte sein, dass Projekte aufgeben werden und man dann zu den Großen – Google, Facebook und Twitter – übersiedelt oder zumindest deren Verträge mit den Urhebern oder ihre Filtertechnik nutzt. Es fehlt schlicht die Möglichkeit, das klassische Notice-and-take-down-Verfahren zu betreiben – im beschränkten Rahmen wie beispielsweise hier im Wiki und Forum funktioniert das gut und ist verhältnismäßig einfach zu handhaben, um urheberrechtlich geschütztes Material von Dritten von einer Plattform fern zu halten.

Den Befürwortern der Upload-Filter fehlt schlicht das technische Wissen, um zu erkennen, dass solche zentralen Dienste wie eine Filter-Datenbank dem dezentralen Charakter des WWW und auch des Internets zuwider laufen und um ihre Fehleranfälligkeit einschätzen zu können. Wie soll ein Filter eine gelungene Parodie von einer stumpfen Urheberrechtsverletzung unterscheiden können?

Leider ist die Diskussion ziemlich schwarz-weiß: Entweder man befürwortet das Gesetz oder man möchte Urheber wie Journalisten und Kreative weiter der Ausbeutung preisgeben. Sachliche Argumente wie das Scheitern des LSR in Deutschland und Spanien sowie die Missbrauchsmöglichkeiten (in Ungarn und Polen regieren autoritäre Regierungen!) und Fehleranfälligkeit von Filtern werden dabei ignoriert oder auf höchster Ebene ausgebremst.

Wo tangiert das alles SELFHTML?

SELFHTML möchte die Leute zum Selbermachen ermutigen, dazu zählt auch die Mitgestaltung des Web 2.0 und Nutzergenerierte Inhalte. Dieses Selbermachen droht nun zum unkalkulierbaren Risiko zu werden. Nicht zuletzt ist es durch den Betrieb des Forums auch unmittelbar betroffen (das Wiki dürfte unter die geplante Ausnahme für Enzyklopädien fallen).

Was kann man noch tun?

Etwa am 4. Juli stimmt dann das gesamte EU-Parlament über die vom Rechtsausschuss ausgearbeitete Position ab. Danach beginnen die Trilog-Verhandlungen zwischen Parlament, Rat und Kommission. Es ist unwahrscheinlich, dass bei diesen Verhandlungen ohne öffentlichen Druck noch signifikante Änderungen im Sinne der Nutzer und kleineren Plattformbetreiber erfolgen.

Das Sinnvollste scheint zu sein, EU-Abgeordnete zu kontaktieren (E-Mail und Telefon) und sie zu überzeugen zu versuchen (vielleicht auch darüber, dass man einen technischen Hintergrund hat und das daher ablehnt) und daneben auch die Petition auf Change.org weiter zu verbreiten und zu unterschreiben.

Bei beidem kann es helfen, wenn SELFHTML als Verein die Ablehnung unterstützen würde und dies öffentlich verbreiten würde, um die Aufmerksamkeit der Nutzer auf diese gefährliche Urheberrechtslinie zu lenken und vielleicht auch direktes Lobbying in Brüssel zu betreiben. Meine E-Mail an Axel Voss wurde leider, aber nachvollziehbarerweise mit einer oberflächlichen Standard-Antwort bedacht, die nicht auf meine spezifischen, (in meinen Augen) vernichtenden Argumente einging.

Was meint ihr dazu?

Gruß
Julius


Den (vermutlich) aktuellen Entwurf der Richtlinie findet man bei Julia Reda.

  1. Hej Julius,

    ein toller Beitrag, den ich gerne genau so im Blog sehen würde!

    Geht das?

    Marc

    1. Hallo Marc,

      ein toller Beitrag, den ich gerne genau so im Blog sehen würde!

      Geht das?

      Gerne. Müsste er vielleicht noch angepasst werden? – Aktuell ist es ja eher eine Frage, ob man als SELFHTML etwas gemeinsam unternehmen will...

      Gruß
      Julius

      1. Hej Julius,

        ein toller Beitrag, den ich gerne genau so im Blog sehen würde!

        Geht das?

        Gerne. Müsste er vielleicht noch angepasst werden?

        Kaum.

        Aktuell ist es ja eher eine Frage, ob man als SELFHTML etwas gemeinsam unternehmen will...

        Das ist ja letztendlich nur ein Absatz, wenn ich nichts übersehen habe. Den Rest habe ich als Bestandsaufnahme und teilweise als persönliche Meinung gesehen. Deswegen wäre es vielleicht gut, den Beitrag als „Kommentar“ zum LSR/Filter zu kennzeichnen.

        Denn die Befürworter gibt es ja auch. Hier im Self-Raum vermutlich nicht.

        Daher gibt dein Text ja mindestens die Mehrheitsmeinung von SELFHTML wieder, würde ich vermuten.

        Wer das anders sieht, kann ja gerne hier im Thread seinen Standpunkt darstellen.

        Marc

      2. Hallo Julius,

        ein toller Beitrag, den ich gerne genau so im Blog sehen würde!

        Geht das?

        Gerne. Müsste er vielleicht noch angepasst werden?

        Es muss noch ein Link auf diesen Thread mit in den Beitrag 😉

        LG,
        CK

  2. hallo

    1. Uploads (Bilder, Videos, Audio, Texte) auf urheberrechtlich geschütztes Material hin filtern. – Und Filter kosten natürlich nichts und funktionieren immer fehlerfrei. </ironie>

    Alles Material unterliegt dem Urheberrechtsschutz.

    Zu einer speziellen Filterung kann ich erst veranlasst sein, wenn eine Verletzung vorliegt. Diese Erkenntnis kann mir aber nur mitgeteilt werden. Ich kann sie nicht programmatisch aus einer Datei ableiten.

    --
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    1. Hallo beatovich,

      1. Uploads (Bilder, Videos, Audio, Texte) auf urheberrechtlich geschütztes Material hin filtern. – Und Filter kosten natürlich nichts und funktionieren immer fehlerfrei. </ironie>

      Alles Material unterliegt dem Urheberrechtsschutz.

      Das ist klar. An anderer Stelle hatte ich das auch so formuliert, dass man die Rechte zur Nutzung dieser Medien haben muss.

      Zu einer speziellen Filterung kann ich erst veranlasst sein, wenn eine Verletzung vorliegt. Diese Erkenntnis kann mir aber nur mitgeteilt werden. Ich kann sie nicht programmatisch aus einer Datei ableiten.

      Das ist in etwa der bisherige, praktikable Stand der Dinge. Ich habe geschildert, was die EU für einen Unfug plant.

      Gruß
      Julius

  3. Moin,

    wie ein Filter technisch aussehen soll kann ich mir nicht so wirklich vorstellen. Filter arbeiten nach Kriterien, welches Kriterium darfs denn sein!? Wenn es einen Standard hierzu geben würde, könnte man ja auf diesen zurückgreifen. Derzeit jedoch greift man da ins Leere.

    Die zweite Sache betrifft die Exklusivnutzung. Ich verstehe das so, daß ein Autor sein Manuskript in Zukunft nicht mehr an mehrere Verlage verkaufen darf sondern nur noch an einen Verlag der damit automatisch die Exklusivrechte erwirbt während der Autor sein Recht abtritt. Sowas fördert natürlich die Monopolbildung und damit unmittelbar die Preisentwicklung.

    MfG

    1. Hallo pl,

      wie ein Filter technisch aussehen soll kann ich mir nicht so wirklich vorstellen. Filter arbeiten nach Kriterien, welches Kriterium darfs denn sein!? Wenn es einen Standard hierzu geben würde, könnte man ja auf diesen zurückgreifen. Derzeit jedoch greift man da ins Leere.

      Filterliste mit einer Art Hash. So etwas wie Youtubes Content-ID, das bisher nur Audio erkennen kann, sodass entsprechend drauf reagiert werden kann.

      Aber es geht mir und den anderen Gegnern des Entwurfs nicht bloß um die blanke technische Machbarkeit, sondern schlicht darum, dass so ein Filter immer ungenau sein wird und ihm Material durch die Lappen gehen wird und andererseits Material wie Parodien oder einfach nur ähnliche Dinge (z. B. Vogelgezwitscher) unberechtigt geblockt werden. Diese Ungenauigkeit schränkt die Meinungs- und Kunstfreiheit ein.

      Die zweite Sache betrifft die Exklusivnutzung. Ich verstehe das so, daß ein Autor sein Manuskript in Zukunft nicht mehr an mehrere Verlage verkaufen darf sondern nur noch an einen Verlag der damit automatisch die Exklusivrechte erwirbt während der Autor sein Recht abtritt.

      Nein. Es geht beim Leistungsschutzrecht darum, dass das Verlinken mit einem kleinen Textausschnitt, gar der Überschrift des Artikels unter bestimmten Umständen dem Verlag zu vergüten ist.

      Gruß
      Julius

      1. hi

        Die zweite Sache betrifft die Exklusivnutzung. Ich verstehe das so, daß ein Autor sein Manuskript in Zukunft nicht mehr an mehrere Verlage verkaufen darf sondern nur noch an einen Verlag der damit automatisch die Exklusivrechte erwirbt während der Autor sein Recht abtritt.

        Nein. Es geht beim Leistungsschutzrecht darum, dass das Verlinken mit einem kleinen Textausschnitt, gar der Überschrift des Artikels unter bestimmten Umständen dem Verlag zu vergüten ist.

        Genau. Dem Verlag.

        MfG

        1. Hallo pl,

          Die zweite Sache betrifft die Exklusivnutzung. Ich verstehe das so, daß ein Autor sein Manuskript in Zukunft nicht mehr an mehrere Verlage verkaufen darf sondern nur noch an einen Verlag der damit automatisch die Exklusivrechte erwirbt während der Autor sein Recht abtritt.

          Nein. Es geht beim Leistungsschutzrecht darum, dass das Verlinken mit einem kleinen Textausschnitt, gar der Überschrift des Artikels unter bestimmten Umständen dem Verlag zu vergüten ist.

          Genau. Dem Verlag.

          Und sie verkaufen es als Wohltat für Journalisten, vergessen aber anscheinend unabhängige Journalisten und Blogger.

          Gruß
          Julius

          1. Hallo @Julius,

            Nein. Es geht beim Leistungsschutzrecht darum, dass das Verlinken mit einem kleinen Textausschnitt, gar der Überschrift des Artikels unter bestimmten Umständen dem Verlag zu vergüten ist.

            Genau. Dem Verlag.

            Und sie verkaufen es als Wohltat für Journalisten, vergessen aber anscheinend unabhängige Journalisten und Blogger.

            Viele Journalisten sind nicht fest angestellt. Und selbst die, die fest angestellt sind, haben selbst vom LSR nichts. Die einzigen Profiteure sind große Verlage und große Suchmaschinen bzw. Aggregatoren.

            Viele Grüße
            Robert

      2. hallo

        Nein. Es geht beim Leistungsschutzrecht darum, dass das Verlinken mit einem kleinen Textausschnitt, gar der Überschrift des Artikels unter bestimmten Umständen dem Verlag zu vergüten ist.

        Ich frage mich wie Google News darauf reagieren wird, wenn es heisst: Indexierung nur noch gegen Geld!

        Meine Einschätzung ist, wer für Werbung für das eigene Angebot Geld verlangt statt anbietet, wird das Werbefenster schnell von anderen Inhalten gefüllt finden.

        --
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        1. hallo

          Nein. Es geht beim Leistungsschutzrecht darum, dass das Verlinken mit einem kleinen Textausschnitt, gar der Überschrift des Artikels unter bestimmten Umständen dem Verlag zu vergüten ist.

          Ich frage mich wie Google News darauf reagieren wird, wenn es heisst: Indexierung nur noch gegen Geld!

          Die Frage ist, in wessen Taschen dieses Geld landet 😉

          MfG

          1. hallo

            Die Frage ist, in wessen Taschen dieses Geld landet 😉

            Im Internet ist doch jeder Domain-Inhaber ein Verlag.

            Wenn ein solcher Verlag deine Inhalte publiziert, kannst du ja einen besseren Vertrag aushandeln, falls der Verlag nach EU-LSR zu wirtschaften beginnt, schliesslich ändert der dann seine Leistung gegenüber dir.

            Ich sehe da viele Probleme in der LSR, angefangen beim Begriff des Verlags, dann bei der Definition der Umstände, unter der eine Leistung eingefordert werden kann. Da droht nämlich überall sogenannte Wettbewerbsverzerrung. Es kann etwa nicht sein, dass die Verlage Google einen Freipass geben, und von anderen Gebühren verlangen.

            Dann wird auch fällig, dass man das Zitatrecht expliziter definiert, um ein Instrument zu haben welches der US fair-use policy entspricht.

            Ansonsten kreiert man für Europa lediglich eine Achtung Paragraphen Mobbing - Situation was dazu führt dass solche LSR-beanspruchende Medien ganz einfach ignoriert werden.

            In welchen Händen wird also das Geld landen? Eventuell in der Händen der Konkurrenz, welche keine LSR-Entschädigung beansprucht.

            --
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            1. hi,

              In welchen Händen wird also das Geld landen? Eventuell in der Händen der Konkurrenz, welche keine LSR-Entschädigung beansprucht.

              Der Trend und das beabsichtigte Ziel ist auch hier wie immer: In den Händen Weniger. Wie ich vorn paar Tagen schon schrieb, die Monopolbildung wird gefördert. Was sich natürlich unmittelbar auf die Preisentwicklung auswirkt.

              Schönen Sonntag.

  4. Hallo Julius,

    Bei beidem kann es helfen, wenn SELFHTML als Verein die Ablehnung unterstützen würde und dies öffentlich verbreiten würde, um die Aufmerksamkeit der Nutzer auf diese gefährliche Urheberrechtslinie zu lenken und vielleicht auch direktes Lobbying in Brüssel zu betreiben. Meine E-Mail an Axel Voss wurde leider, aber nachvollziehbarerweise mit einer oberflächlichen Standard-Antwort bedacht, die nicht auf meine spezifischen, (in meinen Augen) vernichtenden Argumente einging.

    Ich halte das für gut und richtig, kann das aber nicht entscheiden. @Matthias Apsel, was sagst du dazu?

    LG,
    CK

    1. Hallo Christian Kruse,

      Bei beidem kann es helfen, wenn SELFHTML als Verein die Ablehnung unterstützen würde und dies öffentlich verbreiten würde, um die Aufmerksamkeit der Nutzer auf diese gefährliche Urheberrechtslinie zu lenken und vielleicht auch direktes Lobbying in Brüssel zu betreiben. Ich halte das für gut und richtig, kann das aber nicht entscheiden. @Matthias Apsel, was sagst du dazu?

      In meiner Eigenschaft als Vorstandsmitglied unterstütze ich dieses Ansinnen. Wenn jetzt noch @Matthias Scharwies oder @Camping_RIDER zustimmen, steht einer öffentlichen Stellungnahme als SELFHTML e.V. nichts im Wege.

      Bis demnächst
      Matthias

      --
      Rosen sind rot.
      1. Servus!

        Hallo Christian Kruse,

        Bei beidem kann es helfen, wenn SELFHTML als Verein die Ablehnung unterstützen würde und dies öffentlich verbreiten würde, um die Aufmerksamkeit der Nutzer auf diese gefährliche Urheberrechtslinie zu lenken und vielleicht auch direktes Lobbying in Brüssel zu betreiben. Ich halte das für gut und richtig, kann das aber nicht entscheiden. @Matthias Apsel, was sagst du dazu?

        In meiner Eigenschaft als Vorstandsmitglied unterstütze ich dieses Ansinnen. Wenn jetzt noch @Matthias Scharwies oder @Camping_RIDER zustimmen, steht einer öffentlichen Stellungnahme als SELFHTML e.V. nichts im Wege.

        dafür!

        Herzliche Grüße

        Matthias Scharwies

        --
        "An alle, die nie an mich geglaubt haben und gesagt haben, aus mir werde nie was. Ich bin jetzt Admin bei einer WhatsApp Gruppe!"
        1. Aloha ;)

          In meiner Eigenschaft als Vorstandsmitglied unterstütze ich dieses Ansinnen. Wenn jetzt noch @Matthias Scharwies oder @Camping_RIDER zustimmen, steht einer öffentlichen Stellungnahme als SELFHTML e.V. nichts im Wege.

          dafür!

          Ebenso. Damit einstimmig beschlossen. Was tun wir?

          Grüße,

          RIDER

          --
          Camping_RIDER a.k.a. Riders Flame a.k.a. Janosch Zoller
          # Twitter # Steam # YouTube # Self-Wiki # Selfcode: sh:) fo:) ch:| rl:) br:^ n4:? ie:% mo:| va:) js:) de:> zu:} fl:( ss:) ls:[
          1. Hallo Camping_RIDER,

            In meiner Eigenschaft als Vorstandsmitglied unterstütze ich dieses Ansinnen. Wenn jetzt noch @Matthias Scharwies oder @Camping_RIDER zustimmen, steht einer öffentlichen Stellungnahme als SELFHTML e.V. nichts im Wege.

            dafür!

            Ebenso. Damit einstimmig beschlossen. Was tun wir?

            Das Mittel der Wahl scheint im Moment der Offene Brief zu sein. Den müsste man verbreiten. Über den Blog, Twitter und Mund-zu-Mund Propaganda. Vielleicht auch als Hinweis-Banner auf allen Seiten, müsst ihr entscheiden.

            Ob man einen offenen Brief auch an einige (oder alle Abgeordnete?) schickt, weiß ich nicht. Aber zumindest es einem Teil zukommen zu lassen, scheint sinnvoll zu sein. Man müsste vielleicht mal einen der Kampagnen-Betreiber der Julia Reda fragen, was die für sinnvoll halten.

            Gruß
            Julius

            1. Hallo Julius,

              Das Mittel der Wahl scheint im Moment der Offene Brief zu sein. Den müsste man verbreiten. Über den Blog, Twitter und Mund-zu-Mund Propaganda. Vielleicht auch als Hinweis-Banner auf allen Seiten, müsst ihr entscheiden.

              Guter Ansatz, ich könnte in dem Fall sicher mein Netzwerk aus Prominenten, und dadurch deren mediale Präsenz, zu eurer Unterstützung bewegen.

              Gruss
              Henry

              --
              Meine Meinung zu DSGVO & Co:
              „Principiis obsta. Sero medicina parata, cum mala per longas convaluere moras.“
            2. Hallo Ingrid,

              Man müsste vielleicht mal einen der Kampagnen-Betreiber der Julia Reda fragen, was die für sinnvoll halten.

              das sollte „einen der Kampagnen-Betreiber oder Julia Reda“ heißen.

              Gruß
              Julius

            3. Hallo Ingrid,

              In meiner Eigenschaft als Vorstandsmitglied unterstütze ich dieses Ansinnen. Wenn jetzt noch @Matthias Scharwies oder @Camping_RIDER zustimmen, steht einer öffentlichen Stellungnahme als SELFHTML e.V. nichts im Wege.

              dafür!

              Ebenso. Damit einstimmig beschlossen. Was tun wir?

              Das Mittel der Wahl scheint im Moment der Offene Brief zu sein. Den müsste man verbreiten. Über den Blog, Twitter und Mund-zu-Mund Propaganda. Vielleicht auch als Hinweis-Banner auf allen Seiten, müsst ihr entscheiden.

              Ist bei mir ein bisschen untergegangen...

              Soll ich meinen obigen Text noch eben etwas anpassen, sodass ihr ihn als Grundlage für einen Offenen Brief benutzen könnt? (Aus der Diskussion und meinen Recherchen sind imho noch gute Punkte und Verweise dazugekommen.)

              Und vielleicht etwas Griffiges für Twitter formulieren?

              Gruß
              Julius

              1. Hallo Ingrid, @Camping_RIDER @Matthias Apsel @Matthias Scharwies

                so, hier fix mein Vorschlag. Basiert im Wesentlichen auf dem Ursprungspost.

                Im Folgenden der Text (hier das reine Markdown):


                Ihr habt sicherlich von der geplanten Urheberrechtsreform auf EU-Ebene und der am 20. Juni erfolgten Zustimmung des Rechtsausschusses des EU-Parlaments erfahren. Im Kern geht es dabei um sogenannte Upload-Filter und das Leistungsschutzrecht (LSR). Ersteres soll Urheberrechtsverletzungen verhindern, indem es das Provider-Privileg in eine Provider-Haftung ändert, und letzteres soll den Presseverlegern neue Einnahmequellen erschließen, indem nur sie die Zugänglichmachung ihrer Inhalte kontrollieren können. Allerdings werden diese Vorhaben höchstwahrscheinlich signifikante Kollateralschäden mit sich bringen, falls sie Gesetzeskraft erlangen.

                Man hat zwei Möglichkeiten, falls man (weiterhin) Nutzer-generierten Inhalt anbieten möchte:

                1. Mit allen Urhebern Verträge abschließen und die Einhaltung der Verträge kontrollieren – das könnte bedeuten, dass auch hier gefiltert werden müsste. Das Abschließen von Verträgen mit den Rechteinhabern ist teuer und aufwändig – man denke an die jahrelang geführten Verhandlungen von Youtube und der GEMA – und das nur auf einem Teilbereich, der Musik in Deutschland!
                2. Uploads (Das Einstellen von potenziell urheberrechtlich geschützter Bilder, Videos, Audio oder Texte zwecks öffentlicher Zugänglichmachung.) auf urheberrechtlich geschütztes Material hin filtern. Filter kosten viel Geld (Youtube hat 60 Mio. US-Dollar in Content-ID investiert, nur um Musik erkennen zu können und funktionieren nie perfekt. Wenn sich autonome Autos bei der Erkennung von Hindernissen auf der Straße irren können, wie soll dann ein Filter eine gelungene Parodie von einer stumpfen Urheberrechtsverletzung unterscheiden können? Nutzer werden pauschal verdächtigt, Material zu nutzen, das zu nutzen sie nicht berechtigt sind. Im Fehlerfall müssen Nutzer dann ihre Rechte mit den Plattformen klären und notfalls gar vor Gericht einklagen.

                Beide Möglichkeiten sind besonders für kleine Plattformen nicht praktikabel, weil beide extrem aufwändig und unverhältnismäßig teuer sind. Die Konsequenz dürfte sein, dass Projekte aufgeben werden und man dann zu den Großen – Google, Facebook und Twitter – übersiedelt oder zumindest deren Verträge mit den Urhebern oder ihre Filtertechnik nutzt. Zentrale Dienste wie eine Filter-Datenbank laufen dem dezentralen Charakter des Webs und auch des Internets zuwider.

                Es fehlt schlicht die Möglichkeit, weiterhin das klassische Notice-and-take-down-Verfahren zu betreiben – im beschränkten Rahmen wie beispielsweise hier im Wiki und Forum funktioniert das ohne großartige technische Unterstützung gut und ist verhältnismäßig einfach zu handhaben, um urheberrechtlich geschütztes Material Dritter von einer Plattform zeitnah zu entfernen.
                Man zielt hier auf Google, Facebook und Twitter, trifft aber besonders die Kleinen.

                Abseits der konzeptionellen Kritik sind die Entwürfe ungenau, sodass sie Rechtsunsicherheit hervorrufen:

                • Was sind „kleinste Ausschnitte“, die unter das LSR fallen sollen? Die genaue Definition den einzelnen EU-Mitgliedsstaaten oder Gerichten zu überlassen, schafft eine enorme Rechtsunsicherheit, wie schon in Deutschland.
                • Welche Plattform hat es zum Hauptzweck, dass auf ihr „signifikante Mengen urheberrechtlich geschützte Materialien“ hochgeladen und öffentlich bereitgestellt werden können? In einem Forum geht es beispielsweise hauptsächlich um die mit den Texten der Nutzer (sie können ja geschützte Texte posten) und die Anhänge verbundene Interaktion. Ist das Gesetz hier anzuwenden?

                Leider ist die Argumentation der Befürworter ziemlich schwarz-weiß:
                Entweder man befürwortet das Gesetz oder man möchte Urheber wie Journalisten und Kreative der Ausbeutung preisgeben. Dass man zwar grundsätzlich Kreative und Journalisten und ganz allgemein Urhebern rechtlich besser stellen kann, ohne derartige Kollateralschäden zu verursachen wie es die aktuellen Vorschläge tun würden, wird abgewiesen.

                Sachliche Argumente wie das Scheitern des LSR in Deutschland und Spanien sowie die Missbrauchsmöglichkeiten (in Ungarn und Polen regieren autoritäre Regierungen!) und Fehleranfälligkeit von Filtern werden dabei ignoriert oder auf höchster Ebene ausgebremst.

                Wo tangiert das alles die SELFHTML-Gemeinschaft?

                SELFHTML möchte die Leute zum Selbermachen ermutigen, dazu zählt auch die Mitgestaltung des Web 2.0 und Nutzergenerierte Inhalte. Dieses Selbermachen droht nun zum unkalkulierbaren Risiko zu werden, weil die aktuellen Gesetzesvorschläge ungenau und praxisfern sind.

                Nicht zuletzt ist es durch den Betrieb des Forums auch unmittelbar betroffen (das Wiki dürfte dagegen unter die geplante Ausnahme für Enzyklopädien fallen).

                Wie geht es weiter?

                Am 5. Juli stimmt dann das gesamte EU-Parlament über die vom Rechtsausschuss ausgearbeitete Position ab. Danach beginnen die Trilog-Verhandlungen zwischen Parlament, Rat und Kommission. Es ist unwahrscheinlich, dass bei diesen Verhandlungen ohne öffentlichen Druck noch signifikante Änderungen im Sinne der Nutzer und kleineren Plattformbetreiber erfolgen.

                Das Sinnvollste scheint zu sein, EU-Abgeordnete zu kontaktieren (E-Mail und Telefon) und sie zu überzeugen zu versuchen (vielleicht auch darüber, dass man einen technischen Hintergrund hat und das daher ablehnt) und daneben auch die Petition auf Change.org weiter zu verbreiten und zu unterschreiben.

                SELFHTML lehnt als Verein diese Artikel ab. Die Meinungs- und Informationsfreiheit muss gewahrt werden. Das Betreiben von Plattformen im Internet darf nicht zu einem finanziellen und bürokratischen Aufwand werden!


                Gruß
                Julius

                1. Hallo,

                  Das Betreiben von Plattformen im Internet darf nicht zu einem finanziellen und bürokratischen Aufwand werden!

                  Oder gar zum Risiko!

                  Gruß
                  Kalk

                2. Hallo Julius,

                  vielen Dank. Ich hab das für den Blog vorbereitet (bzw. bin grade dabei das zu tun). Hast du eine wirklich passende Überschrift parat?

                  #Upload-Filter und Leistungsschutzrecht – das Gegenteil von gut ist gut gemeint?

                  Bis demnächst
                  Matthias

                  --
                  Rosen sind rot.
                  1. Hallo Matthias Apsel,

                    vielen Dank. Ich hab das für den Blog vorbereitet

                    und mit dieser Überschrift

                    #Upload-Filter und Leistungsschutzrecht – das Gegenteil von gut ist gut gemeint?

                    unter dem URL https://blog.selfhtml.org/2018/07/04/upload-filter-und-leistungsschutzrecht-das-gegenteil-von-gut-ist-gut-gemeint/

                    veröffentlicht.

                    Bis demnächst
                    Matthias

                    --
                    Rosen sind rot.
  5. Hallo Julius,

    eine Frage. Der Golem-Artikel verlinkt den Änderungsantrag aus dem Parlament. Da steht:

    CA 2 - Article 2, paragraph 1, points 4 c (new) and 4 d (new) ‘online content sharing service provider’ means a provider of an information society service one of the main purposes of which is to store and give access to the public to copyright protected works or other protected subject-matter uploaded by its users, which the service optimises.

    Kann man das so lesen, dass ein Forum, dessen Zweck eben NICHT das Teilen von urheberrechtlich geschütztem Material ist - wie z.B. SELFHTML - kein OCSSP ist und damit nicht unter die Direktive fällt? Müsste man aber trotzdem aufpassen, dass ein Posting keine Textausschnitte aus anderen Quellen enthält, ohne entsprechend attributiert zu sein (ein Textausschnitt aus MDN müsste dann unter Creative Commons Lizenzbedingungen erfolgen)?

    Und wenn hier dann ein User geschütztes Material hochlädt, wäre das Notice-and-takedown Verfahren immer noch das Mittel der Wahl?

    Ich frage das zwar unter der Überschrift Self-Forum, aber ich nehme auch in ex-leitender Rolle an einem anderen Forum teil (wo eine Onlinespiel-Liga organisiert wird), die Antwort interessiert mich insbesondere für dort. Müssen wir aus Selbstschutzgründen alle Uploads sperren? Und wie schütze ich mich in einem Hobby-Rahmen vor Idioten, die geschützte Texte als Beitrag posten? Muss ich bei Inkrafttreten dieser Richtlinie auf einmal jeden Beitrag sichten, bevor ich ihn freischalte? Denn ein Hobby-Forum wird niemals im Stande sein, einen Filterdienst zu bezahlen. Vom Aufwand, ihn in eine kostenlose, nicht in der EU gebaute und relativ alte Forensoftware zu integrieren, gar nicht zu reden. Und wenn doch: dann verwendet jemand "I'll be back" als Signatur. Oder "Nobody expects the Spanisch Inquisition". RED ALERT, COPYRIGHT INFRINGEMENT, TEXT COPIED FROM MOVIE. Oder wie oder was?

    Rolf

    --
    sumpsi - posui - clusi
    1. Hallo Rolf,

      eine Frage. Der Golem-Artikel verlinkt den Änderungsantrag aus dem Parlament. Da steht:

      CA 2 - Article 2, paragraph 1, points 4 c (new) and 4 d (new) ‘online content sharing service provider’ means a provider of an information society service one of the main purposes of which is to store and give access to the public to copyright protected works or other protected subject-matter uploaded by its users, which the service optimises.

      Kann man das so lesen, dass ein Forum, dessen Zweck eben NICHT das Teilen von urheberrechtlich geschütztem Material ist - wie z.B. SELFHTML - kein OCSSP ist und damit nicht unter die Direktive fällt?

      Ganz ehrlich: Ich weiß es nicht.

      Ich würde vorschlagen, uns dem Problem über soziale Medien zu nähern:
      Auf der Ebene des Teilens von Inhalten ist ein Forum den „Sozialen“ Medien gar nicht mal unähnlich (und die großen Konzerne wie Alphabet, Twitter und Facebook soll dieses Gesetz ja offensichtlich treffen). Man diskutiert – über Inhalte. Freunde und Gruppen gibt es in Foren nicht, aber für diese Features interessiert man sich bei Urheberrechtsverletzungen vermutlich nicht.

      Ist es einer der Haupt-Zwecke von Sozialen Medien, urheberrechtlich geschützte Inhalte Dritter zu teilen? Ich würde das vorsichtig bejahen. Es geht zwar um die Diskussion und die Interaktion der Nutzer untereinander. Allerdings spielen Inhalte ja auch häufig eine Rolle, weil man über sie redet.

      Auf der anderen Seite geht es ja bei Video-Dienste wie Youtube, Bilder-Dienste wie pixabay und Image-Boards wie 4chan, 9gag oder pr0gramm klar in der Hauptsache um die Inhalte, die oft auch von Dritten stammen zu scheinen und vermutlich nicht lizenziert wurden.

      Ich vermute, dass es sie vermutlich auf alles abzielen, wo durch Interaktionen der Nutzer Inhalte der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden können. Im Zweifel würde ich mich als Forumsbetreiber also als betroffen einstufen.


      Wenn ich diesen Ausschnitt lese, könnte man ihn auch so verstehen, dass man da gar nichts mehr einstellen kann, weil ja fast alles „copyright protected works“ darstellt. (Aber vielleicht haben die das weiter vorne im Text genauer definiert?)

      Müsste man aber trotzdem aufpassen, dass ein Posting keine Textausschnitte aus anderen Quellen enthält, ohne entsprechend attributiert zu sein (ein Textausschnitt aus MDN müsste dann unter Creative Commons Lizenzbedingungen erfolgen)?

      Das ist ein weiterer Punkt, der zeigt, dass das Gesetz Unfug ist. Dass das Konzept der freien Lizenzen existiert, scheint nicht berücksichtigt zu sein.

      Und wenn hier dann ein User geschütztes Material hochlädt, wäre das Notice-and-takedown Verfahren immer noch das Mittel der Wahl?

      Von der Praxis her ja, es wäre erstrebenswert, aber sie wollen ja gerade das Provider-Privileg, erst nachdem man Kenntnis von diesem Material erhalten hat, zu reagieren, entfernen.

      Ich frage das zwar unter der Überschrift Self-Forum, aber ich nehme auch in ex-leitender Rolle an einem anderen Forum teil (wo eine Onlinespiel-Liga organisiert wird), die Antwort interessiert mich insbesondere für dort. Müssen wir aus Selbstschutzgründen alle Uploads sperren? Und wie schütze ich mich in einem Hobby-Rahmen vor Idioten, die geschützte Texte als Beitrag posten? Muss ich bei Inkrafttreten dieser Richtlinie auf einmal jeden Beitrag sichten, bevor ich ihn freischalte? Denn ein Hobby-Forum wird niemals im Stande sein, einen Filterdienst zu bezahlen. Vom Aufwand, ihn in eine kostenlose, nicht in der EU gebaute und relativ alte Forensoftware zu integrieren, gar nicht zu reden.

      Genau das ist auch Teil der Argumentation der Gegner dieses Entwurfs. Die Großen können das vielleicht noch leisten, die Kleinen geben auf und nutzen die Dienste der großen. Dann würde tatsächlich das passieren, was einige Leute bereits jetzt glauben: Das Internet besteht nur aus Facebook, den Alphabet-Diensten und Twitter.

      Und wenn doch: dann verwendet jemand "I'll be back" als Signatur. Oder "Nobody expects the Spanisch Inquisition". RED ALERT, COPYRIGHT INFRINGEMENT, TEXT COPIED FROM MOVIE. Oder wie oder was?

      Das dürfte vermutlich entweder unter das Zitatrecht fallen oder zu kurz sein oder nicht die Schöpfungshöhe besitzen.

      Gruß
      Julius

    2. hi @Rolf B ,

      Denn ein Hobby-Forum wird niemals im Stande sein, einen Filterdienst zu bezahlen.

      Das ist wahrscheinlich der Knackpunkt um den es eigentlich bei diesen Beschlüssen geht. Auf der einen Seite wird viel Geld bezahlt für Patente, Copyrights & Co und auf der anderen Seite sitzen riesen Softwareunternehmen in den Startlöchern die nur darauf warten ihre diesbezügliche Software/Dienste an den Mann zu bringen bzw. anzuwenden.

      Da wird ein riesen Rad gedreht und sehr wahrscheinlich gehts da auch um viel mehr als nur um die Kontrolle ob irgendwelcher Schutzverletzungen. Mir hat mal einer gesagt: Wenn Sie ein Patent durchgekriegt haben, sehen Sie zu daß Sie's dann verkaufen, denn die Kontrolle darüber ob es verletzt wird, kann Sie ein Vermögen kosten!

      MfG

  6. Hallo Julius,

    Das Sinnvollste scheint zu sein, EU-Abgeordnete zu kontaktieren (E-Mail und Telefon) und sie zu überzeugen zu versuchen (vielleicht auch darüber, dass man einen technischen Hintergrund hat und das daher ablehnt)

    als ob die das nicht genau wüssten… nur deren Ambitionen sind eben nicht offen und ehrlich.

    und daneben auch die Petition auf Change.org weiter zu verbreiten und zu unterschreiben.

    Solche Plattformen unterstützen(danke für den Link), definitiv. Ob's aber was bringt ist ne andere Sache, wir leben schließlich in einer Zeit in der jegliche Volksumfragen ignoriert werden. Ein Sturm auf Brüssel(Riesendemo) wäre was. 😉

    Gruss
    Henry

    --
    Meine Meinung zu DSGVO & Co:
    „Principiis obsta. Sero medicina parata, cum mala per longas convaluere moras.“
    1. Hallo Henry,

      Ein Sturm auf Brüssel(Riesendemo) wäre was. 😉

      Im Zuge der angekündigten Demos in Stuttgart und Berlin habe ich mich mal über Reisemöglichkeiten informiert. Bahn und Auto dauern zu lange und sind mir viel zu teuer. Und mit dem kurzen Vorlauf kann ich auch nichts „organisieren“.

      Brüssel wäre da noch eine Nummer schwieriger. – Aus dem Grund ist Berlin bei mir noch nicht ganz vom Tisch.

      Gruß
      Julius

  7. Hallo @Julius,

    Das LSR kann man notfalls noch dadurch umgehen, dass man schlicht nicht mehr verlinkt oder nur noch ohne Anreißer, Überschriften oder URLs mit viel Text (Kurz-URLs wie example.org/-123242 scheinen noch ok zu sein) – das ist zwar Mist und macht viel kaputt, aber noch halbwegs praktikabel.

    … oder indem man einfach genug Marktmacht hat. In Deutschland haben sich die Verlage mit Google auf eine Gratislizenz geeinigt. Das bedeutet, dass LSR hat genau das Gegenteil dessen bewirkt, als was es begründet worden ist: Kleine Anbieter von Inhalten müssen Suchanbietern und Aggregatoren aktiv gegenüber mitteilen, dass sie auf die Durchsetzung des LSR verzichten, während die großen Anbieter einfach eine Einigung aushandeln können. Große Suchanbieter und Aggregatoren handeln eine Gratislizenz mit den Verlagen aus, während kleine Anbieter und Blogger zur Kasse gebeten werden.

    Wenn ich mir anschaue, wer das LSR durchsetzen lassen wollte und wer dadurch profitiert, dass Medieninhalte und deren Auffindbarkeit monopolisiert werden, dann gibt es da eine klare Schnittmenge. Man könnte meinen, dass diese „Nebenwirkungen“ manchem Verlagshaus sehr gelegen kommen.

    Bei den Upload-Filtern sieht das dagegen wohl anders aus. Man hat zwei Möglichkeiten, falls man (weiterhin) Nutzer-generierten Inhalt anbieten möchte:

    1. Mit allen Urhebern Verträge abschließen. (Hint: Das schaffen im Musik-Bereich beispielsweise nicht mal Spotify und Apple!)

    Oder eine Verwertungsgesellschaft zur pauschalen Abrechnung involvieren, wie es das bei Texten, Bildern und Musik ja schon gibt.

    1. Uploads (Bilder, Videos, Audio, Texte) auf urheberrechtlich geschütztes Material hin filtern. – Und Filter kosten natürlich nichts und funktionieren immer fehlerfrei. </ironie>

    … und man hat eine gute Zensurinfrastruktur vorbereitet.

    Beide Möglichkeiten sind besonders für kleine Plattformen nicht praktikabel, weil beide extrem aufwändig und unverhältnismäßig teuer sind. Die Konsequenz dürfte sein, dass Projekte aufgeben werden und man dann zu den Großen – Google, Facebook und Twitter – übersiedelt oder zumindest deren Verträge mit den Urhebern oder ihre Filtertechnik nutzt.

    Joa, Ausschalten der Konkurrenz von monopolartigen Strukturen …

    Es fehlt schlicht die Möglichkeit, das klassische Notice-and-take-down-Verfahren zu betreiben – im beschränkten Rahmen wie beispielsweise hier im Wiki und Forum funktioniert das gut und ist verhältnismäßig einfach zu handhaben, um urheberrechtlich geschütztes Material von Dritten von einer Plattform fern zu halten.

    Mit solchen Verfahren muss sich ja ein Rechteinhaber oder -verwerter jedes Mal beschweren anstatt pauschal abzukassieren. Und es stützt Polypole.

    Den Befürwortern der Upload-Filter fehlt schlicht das technische Wissen, um zu erkennen, dass solche zentralen Dienste wie eine Filter-Datenbank dem dezentralen Charakter des WWW und auch des Internets zuwider laufen und um ihre Fehleranfälligkeit einschätzen zu können.

    Ich bezweifle, dass hier das Wissen fehlt, ganz im Gegenteil: Wenn ich mir anschaue, wer davon profitieren wird, dann sind das die gleichen, die diese Gesetze fordern. Man darf ihnen nicht ihre Argumentation glauben, denn die ist so offensichtlich falsch („Google News mit Werbung“ – es sieht jeder mit einem Klick, dass das nicht stimmt), dass ich nicht an Dummheit, sondern an Absicht glaube. In meinen Augen ist das der ganz dreiste Versuch der Gewinnmaximierung mit massivem Lobbying.

    Leider ist die Diskussion ziemlich schwarz-weiß: Entweder man befürwortet das Gesetz oder man möchte Urheber wie Journalisten und Kreative weiter der Ausbeutung preisgeben.

    Widerspruch: Vom LSR und den Uploadfiltern profitieren nicht Journalisten und Kreative, sondern Verlage und Rechteverwerter. Die Schnittmenge davon ist sehr klein, wenn nicht gar leer. Es ist eher so, dass die genannten Personen eher von ihren „Inhalte-Verwertern“ per Pauschalvergütungen und Rechteabtretungen ausgebeutet werden.

    Was kann man noch tun?

    Das Sinnvollste scheint zu sein, EU-Abgeordnete zu kontaktieren (E-Mail und Telefon) und sie zu überzeugen zu versuchen (vielleicht auch darüber, dass man einen technischen Hintergrund hat und das daher ablehnt) und daneben auch die Petition auf Change.org weiter zu verbreiten und zu unterschreiben.

    D'accord.

    Bei beidem kann es helfen, wenn SELFHTML als Verein die Ablehnung unterstützen würde und dies öffentlich verbreiten würde, um die Aufmerksamkeit der Nutzer auf diese gefährliche Urheberrechtslinie zu lenken und vielleicht auch direktes Lobbying in Brüssel zu betreiben. Meine E-Mail an Axel Voss wurde leider, aber nachvollziehbarerweise mit einer oberflächlichen Standard-Antwort bedacht, die nicht auf meine spezifischen, (in meinen Augen) vernichtenden Argumente einging.

    Ich glaube kaum, dass wir Herrn Voss noch beeindrucken können, dafür hat er zu deutlich auch von Lobbying gesprochen. Die anderen Abgeordneten, die wiedergewählt werden möchten, sind vermutlich bessere Ziele.

    Viele Grüße
    Robert

    1. Hallo Robert,

      Hallo @Julius,

      Du musst nicht unbedingt eine Mention einbauen, ich bekomme auch so schon eine Benachrichtigung, wenn du mir antwortest.

      Das LSR kann man notfalls noch dadurch umgehen, dass man schlicht nicht mehr verlinkt oder nur noch ohne Anreißer, Überschriften oder URLs mit viel Text (Kurz-URLs wie example.org/-123242 scheinen noch ok zu sein) – das ist zwar Mist und macht viel kaputt, aber noch halbwegs praktikabel.

      … oder indem man einfach genug Marktmacht hat. In Deutschland haben sich die Verlage mit Google auf eine Gratislizenz geeinigt.

      Daraus haben die Gesetzesschreiber dann vermutlich doch aus dem Fehlschlag in Deutschland gelernt. Die kostenlose Überlassung wird soweit ich weiß, untersagt. Google hat also genau eine Möglichkeit: Zahlen. Gratislizenzen gibt es nicht mehr und blocken ist wohl wegen dem Kartellrecht nicht möglich.

      Bei den Upload-Filtern sieht das dagegen wohl anders aus. Man hat zwei Möglichkeiten, falls man (weiterhin) Nutzer-generierten Inhalt anbieten möchte:

      1. Mit allen Urhebern Verträge abschließen. (Hint: Das schaffen im Musik-Bereich beispielsweise nicht mal Spotify und Apple!)

      Oder eine Verwertungsgesellschaft zur pauschalen Abrechnung involvieren, wie es das bei Texten, Bildern und Musik ja schon gibt.

      Das ist utopisch. Es gibt zig Verwertunggesellschaften und was ist mit Code? Software-Entwickler haben keine Verwertungsgesellschaft...

      Es fehlt schlicht die Möglichkeit, das klassische Notice-and-take-down-Verfahren zu betreiben – im beschränkten Rahmen wie beispielsweise hier im Wiki und Forum funktioniert das gut und ist verhältnismäßig einfach zu handhaben, um urheberrechtlich geschütztes Material von Dritten von einer Plattform fern zu halten.

      Mit solchen Verfahren muss sich ja ein Rechteinhaber oder -verwerter jedes Mal beschweren anstatt pauschal abzukassieren.

      Ein Optimum gibt es nicht. Letztlich muss man sich fragen, was im Zweifel höher zu werten ist, Meinungsfreiheit oder Schutz der Urheberrechte? Außerdem ist ein rechtssicherer Betrieb einer Plattform das ureigene Interesse des Betreibers. Dann moderiert man halt Kommentare – und außerdem erlangt man auch Kenntnis von solchen Urheberrechtsverletzungen, wenn man einfach mal drüber schaut. Dann muss man sich als Betreiber auch darum kümmern, es muss also nicht immer erst ein Urheber aktiv werden!

      Leider ist die Diskussion ziemlich schwarz-weiß: Entweder man befürwortet das Gesetz oder man möchte Urheber wie Journalisten und Kreative weiter der Ausbeutung preisgeben.

      Widerspruch: Vom LSR und den Uploadfiltern profitieren nicht Journalisten und Kreative, sondern Verlage und Rechteverwerter.

      Das ist nicht meine Meinung, sondern meiner Meinung nach die Argumentationsweise der Befürworter, die ich ja auch als falsch kritisiere.

      Bei beidem kann es helfen, wenn SELFHTML als Verein die Ablehnung unterstützen würde und dies öffentlich verbreiten würde, um die Aufmerksamkeit der Nutzer auf diese gefährliche Urheberrechtslinie zu lenken und vielleicht auch direktes Lobbying in Brüssel zu betreiben. Meine E-Mail an Axel Voss wurde leider, aber nachvollziehbarerweise mit einer oberflächlichen Standard-Antwort bedacht, die nicht auf meine spezifischen, (in meinen Augen) vernichtenden Argumente einging.

      Ich glaube kaum, dass wir Herrn Voss noch beeindrucken können, dafür hat er zu deutlich auch von Lobbying gesprochen. Die anderen Abgeordneten, die wiedergewählt werden möchten, sind vermutlich bessere Ziele.

      Genau da setzten die Befürworter des Gesetzes dummerweise auch an. Ich stimme dir aber zu, dass das eher Früchte zeigen wird, als ein Umstimmungsversuch von Axel Voss. Er hat nur eine Stimme im Parlament, die anderen zählen aber genauso viel. Wenn er der Kritik entgegen gekommen wäre, wäre es nur einfacher gewesen, weil seine Fraktions- und Parteikollegen ihm vermutlich erst einmal folgen werden, wenn man sie nicht für die Probleme sensiblisiert.

      Gruß
      Julius

      1. Hallo Julius,

        … oder indem man einfach genug Marktmacht hat. In Deutschland haben sich die Verlage mit Google auf eine Gratislizenz geeinigt.

        Daraus haben die Gesetzesschreiber dann vermutlich doch aus dem Fehlschlag in Deutschland gelernt. Die kostenlose Überlassung wird soweit ich weiß, untersagt. Google hat also genau eine Möglichkeit: Zahlen. Gratislizenzen gibt es nicht mehr und blocken ist wohl wegen dem Kartellrecht nicht möglich.

        Das will ich sehen, wie man ein Unternehmen zu einer kostenpflichtigen Dienstleistung zwingen kann. Google ist kein Monopolanbieter. Ich würde an deren Stelle notfalls den Betrieb in der EU einstellen.

        1. Mit allen Urhebern Verträge abschließen. (Hint: Das schaffen im Musik-Bereich beispielsweise nicht mal Spotify und Apple!)

        Oder eine Verwertungsgesellschaft zur pauschalen Abrechnung involvieren, wie es das bei Texten, Bildern und Musik ja schon gibt.

        Das ist utopisch. Es gibt zig Verwertunggesellschaften und was ist mit Code? Software-Entwickler haben keine Verwertungsgesellschaft …

        Das ist nicht utopisch, das funktioniert ja schon.

        Aber was soll mit Code sein? Interessiert das im Rahmen des LSR überhaupt jemanden? Wenn ja, wird es auch dafür eine Verwertungsgesellschaft geben (müssen).

        Mit solchen Verfahren muss sich ja ein Rechteinhaber oder -verwerter jedes Mal beschweren anstatt pauschal abzukassieren.

        Ein Optimum gibt es nicht. Letztlich muss man sich fragen, was im Zweifel höher zu werten ist, Meinungsfreiheit oder Schutz der Urheberrechte? Außerdem ist ein rechtssicherer Betrieb einer Plattform das ureigene Interesse des Betreibers. Dann moderiert man halt Kommentare – und außerdem erlangt man auch Kenntnis von solchen Urheberrechtsverletzungen, wenn man einfach mal drüber schaut. Dann muss man sich als Betreiber auch darum kümmern, es muss also nicht immer erst ein Urheber aktiv werden!

        Hast du eine Vorstellung davon, wie schwierig der Nachweis beim Urheberrecht zu führen ist? Wenn du den Aufwand vorab machen möchtest, brauchst du unfassbar viele Ressourcen und musst vor allem Zugriff auf wirklich alle Werke haben. Das ist unmöglich, es sei denn, du zwingst gleichzeitig die Urheber und Rechteinhaber zur Nutzung von Verwertungsgesellschaften oder eindeutigen Repositories. Das geht aber weder mit der Kunst- noch der Meinungsfreiheit konform.

        Viele Grüße
        Robert

        1. Hallo Robert,

          … oder indem man einfach genug Marktmacht hat. In Deutschland haben sich die Verlage mit Google auf eine Gratislizenz geeinigt.

          Daraus haben die Gesetzesschreiber dann vermutlich doch aus dem Fehlschlag in Deutschland gelernt. Die kostenlose Überlassung wird soweit ich weiß, untersagt. Google hat also genau eine Möglichkeit: Zahlen. Gratislizenzen gibt es nicht mehr und blocken ist wohl wegen dem Kartellrecht nicht möglich.

          Das will ich sehen, wie man ein Unternehmen zu einer kostenpflichtigen Dienstleistung zwingen kann. Google ist kein Monopolanbieter. Ich würde an deren Stelle notfalls den Betrieb in der EU einstellen.

          Doch, de facto wollen sie Google dazu zwingen. Denn das was du da schreibst, ist genau die Argumentation Einiger der Befürworter, warum das Leistungsschutzrecht auf EU-Ebene angeblich funktionieren soll, obwohl es das in Deutschland und Spanien nicht getan hat: Google kann es sich angeblich nicht erlauben, den europäischen Markt zu vernachlässigen, weshalb sie zahlen werden.

          Das ist auch der Grund, warum Deutschland in bisherigen Abstimmungen dagegen war: Einigen Axel-Springer-Abgeordneten (CDU/CSU) war die Variante offenbar zu lasch. Ihrer Ansicht nach sollten Google und Co. nicht nur für die Anzeige von Suchergebnissen zahlen - sondern auch zur Listung der Verlagsinhalte verpflichtet werden.

          Quelle: Leistungsschutzrecht für Presseverleger – So ein Quatschgesetz (Sascha Lobo, Spiegel Online)

          1. Mit allen Urhebern Verträge abschließen. (Hint: Das schaffen im Musik-Bereich beispielsweise nicht mal Spotify und Apple!)

          Oder eine Verwertungsgesellschaft zur pauschalen Abrechnung involvieren, wie es das bei Texten, Bildern und Musik ja schon gibt.

          Das ist utopisch. Es gibt zig Verwertunggesellschaften und was ist mit Code? Software-Entwickler haben keine Verwertungsgesellschaft …

          Das ist nicht utopisch, das funktioniert ja schon.

          Aber in ganz anderem Rahmen. Ein Radiosender zeichnet auf, welches Stück er wie oft spielt, ein Veranstalter macht das ähnlich und zahlt das dann der GEMA. Urheber, die nicht Mitglied in der GEMA sind, kann diese nicht vertreten, mit diesen müsste man dann ja separat verhandeln. Und eben das fordert das Gesetz für alle Urheber, Verwertungsgesellschaften und Medien hinweg. Zudem müsste ich ja schon Filter oder irgend eine andere Metrik haben, um die Verteilung der Gelder zu regeln. Und eben das ist utopisch.

          Aber was soll mit Code sein? Interessiert das im Rahmen des LSR überhaupt jemanden? Wenn ja, wird es auch dafür eine Verwertungsgesellschaft geben (müssen).

          Da hast du etwas falsch verstanden. Es geht nicht um das Leistungsschutzrecht, sondern um das Verhindern von Urheberrechtsverletzungen beim Hochladen und öffentlichem Zugänglichmachen von geschütztem Material.

          Es hat bisher auch niemand gemacht, weil Software nicht nebenbei in Kneipen oder Shows gespielt wird. Software wird explizit lizensiert (durch Geld oder als freie Software) und die illegale Nutzung wird durch die Unternehmen selbst durch verschiedenste Restriktionen erschwert (welche auch ein Grund ist, warum ich von proprietärer Software nicht viel halte).

          Mit solchen Verfahren muss sich ja ein Rechteinhaber oder -verwerter jedes Mal beschweren anstatt pauschal abzukassieren.

          Ein Optimum gibt es nicht. Letztlich muss man sich fragen, was im Zweifel höher zu werten ist, Meinungsfreiheit oder Schutz der Urheberrechte? Außerdem ist ein rechtssicherer Betrieb einer Plattform das ureigene Interesse des Betreibers. Dann moderiert man halt Kommentare – und außerdem erlangt man auch Kenntnis von solchen Urheberrechtsverletzungen, wenn man einfach mal drüber schaut. Dann muss man sich als Betreiber auch darum kümmern, es muss also nicht immer erst ein Urheber aktiv werden!

          Hast du eine Vorstellung davon, wie schwierig der Nachweis beim Urheberrecht zu führen ist? Wenn du den Aufwand vorab machen möchtest, brauchst du unfassbar viele Ressourcen und musst vor allem Zugriff auf wirklich alle Werke haben. Das ist unmöglich, es sei denn, du zwingst gleichzeitig die Urheber und Rechteinhaber zur Nutzung von Verwertungsgesellschaften oder eindeutigen Repositories. Das geht aber weder mit der Kunst- noch der Meinungsfreiheit konform.

          Ich weiß irgendwie nicht genau, was du da eigentlich ausdrücken willst?! Irgendwie wirkt es auf mich als ob du meine Aussage zu widerlegen versuchst, aber stützt sie dann doch?!

          Ich argumentiere, dass im Zweifelsfall die Meinungs-, Informations- und Kunstfreiheit über dem Recht auf Eigentum steht. Also man erst einmal vermutet, dass die Nutzer die Rechte an dem hochgeladenen Material haben und dann im Falle des Falles (Betreiber entdeckt wahrscheinlichen Verstoß oder werden auf einen solchen aufmerksam gemacht (z.B. vom Urheber oder dessen Vertreter)) zu löschen, sperren oder zu lizenzieren. Das ist praktikabler als diese gerade geforderte Beweislastumkehr, dass da erst einmal alles geschützt ist und dann durch die Filter oder eine Generallizenzierung abgenickt werden muss.

          Dass maßvoll eingesetzte Filter auch ein freiwillig eingesetztes Hilfsmittel für den Plattformbetreiber bei der Bearbeitung von Verstößen sein können, beispielsweise, um auf nach einem bewiesenen Verstoß erneut hochgeladene Dateien aufmerksam zu werden (das Bearbeiten von Anfragen der Urheberrechtsinhaber bindet ja auch beim Plattformbetreiber Ressourcen), bezweifele ich ja nicht. Mir geht es bei dem Richtlinienentwurf darum, dass allen entweder Filter, Lizenzen oder eine Kombination aus beidem vorgeschrieben wird und sie nicht selber entscheiden können, wie sie bei Verstößen vorgehen.

          Gruß
          Julius

    2. Hallo Robert,

      Man darf ihnen nicht ihre Argumentation glauben, denn die ist so offensichtlich falsch („Google News mit Werbung“ – es sieht jeder mit einem Klick, dass das nicht stimmt), dass ich nicht an Dummheit, sondern an Absicht glaube.

      Ich habe diese Ungereimtheit auch erst kürzlich entdeckt, weil ich einen Ad- und Tracking-Blocker nutze und daher den Unterschied nicht sehe...

      Gruß
      Julius

  8. Hallo alle zusammen,

    bloß keine emails, es gibt schon Beschwerden

    MfG

    1. Moin,

      schlimm diese Bürger, die Gegenlobbying betreiben 😉

      Viele Grüße
      Robert

      1. Moin,

        schlimm diese Bürger, die Gegenlobbying betreiben 😉

        Die Demokratie ist in Gefahr! Da wird in Brüxxel was beschlossen und dann wird rumdiskutiert -- Wo gibts denn sowas!?

        MfG

        1. Moin,

          Die Demokratie ist in Gefahr! Da wird in Brüxxel was beschlossen und dann wird rumdiskutiert -- Wo gibts denn sowas!?

          Es ist noch viel schlimmer: Das Volk möchte etwas!

          Viele Grüße
          Robert

        2. Hej pl,

          schlimm diese Bürger, die Gegenlobbying betreiben 😉

          Die Demokratie ist in Gefahr! Da wird in Brüxxel was beschlossen

          Diese wunderschöne Stadt heißt Brüssel.

          Marc

    2. Hallo pl,

      bloß keine emails, es gibt schon Beschwerden

      Das gibt mir ein klein wenig den Glauben zurück, dass Menschenmassen eben doch noch was bewegen können, bzw. den anderen kalte Füße(damit meine ich jetzt keine Betonschuhe, obwohl... 😉)bescheren. Ich hätte nicht damit gerechnet, dass hier so schnell noch mal das Ruder rumgerissen bzw. zumindest erst mal auf Eis gelegt wird.

      Riesenkompliment und Dankeschön an alle die sich gewehrt haben. Hier im Forum vor allem an @Julius.

      Gruss
      Henry

      --
      Meine Meinung zu DSGVO & Co:
      „Principiis obsta. Sero medicina parata, cum mala per longas convaluere moras.“
      1. Hej Henry,

        Das gibt mir ein klein wenig den Glauben zurück, dass Menschenmassen eben doch noch was bewegen können

        Was hat deinen Glauben denn ins Wanken gebracht?

        Vielleicht: Viele laute Brüller ≠ Mehrheit

        oder

        Mehrheit in der Filterblase ≠ Realität

        😉

        Riesenkompliment und Dankeschön an alle die sich gewehrt haben. Hier im Forum vor allem an @Julius.

        Ja, unbedingt! Denn die Mehrheit ist irrelevant, wenn sie schweigt. Beispiel: Ob man nun ein Faschist ist oder Faschisten einfach nur gewähren lässt, kommt auf dasselbe raus!

        Setzt statt Faschist etwas beliebiges ein: Linker, Rechter, Monsanto/Bayer, usw…

        Marc

  9. Hallo,

    EU-Parlament bremst Urheberrechtsreform aus

    Gruß
    Jürgen

    PS Und da ich nur den Titel und nicht den Teaser verlinkt habe, sollte der Spiegel auch zufrieden sein.

    1. Moin Jürgen,

      … oder die beitragsfinanzierte Variante der tagesschau: Pläne zum Urheberrecht vorerst gestoppt.

      Viele Grüße
      Robert

    2. Hallo JürgenB,

      PS Und da ich nur den Titel und nicht den Teaser verlinkt habe, sollte der Spiegel auch zufrieden sein.

      Hehe, laut LSR (das in Deutschland ja geltendes Recht ist) führt bereits das verwenden einzelner Wörter dazu, dass man zahlen muss.

      LG,
      CK

      1. Hallo Christian,

        PS Und da ich nur den Titel und nicht den Teaser verlinkt habe, sollte der Spiegel auch zufrieden sein.

        Hehe, laut LSR (das in Deutschland ja geltendes Recht ist) führt bereits das verwenden einzelner Wörter dazu, dass man zahlen muss.

        Foren sind nicht betroffen.

        Überschriften sollten meistens erlaubt sein.

        Gruß
        Jürgen

        1. Hallo JürgenB,

          Foren sind nicht betroffen.

          Ich weiss, ich habs ja auch stehen lassen 😀

          Überschriften sollten meistens erlaubt sein.

          Oh, Vorsicht, da gibt es durchaus sehr unterschiedliche Meinungen von.

          LG,
          CK

          1. Hello Christian,

            Foren sind nicht betroffen.

            Ich weiss, ich habs ja auch stehen lassen 😀

            Überschriften sollten meistens erlaubt sein.

            Oh, Vorsicht, da gibt es durchaus sehr unterschiedliche Meinungen von.

            Also sollte "man" vorerst auch auf befreundete Medien lieber nur mit einem "Translated Text for Linking" arbeiten, oder ist schon der Link selbst kritisch?

            Man weiß ja auch bei befreundeten Medien leider nicht, ob und wann die von Anderen übernommen werden und wie das dann mit der zeitlichen Beweisfähigkeit der Verlinkung aussieht:

            Heute verlinkt, gestern übernommen, Übernahme morgen bekannt geworden, übermorgen angeklagt

            oder so ähnlich.

            #Und andersherum:
            Beweisen im Internet ist ohnehin eine spannende Sache. Ich bin schon mehrmals mit Texten von 1.000 bis 5.000 Zeichen original beklaut worden. Die Verwender haben für sich damit jeweils einige Hundert Euro zusätzlich ermöglicht. Nun muss ich hinterherrennen, um einen zeitlchen Ablauf beweisen zu können.

            Die Ideen der Gegenseiten sind wirklich kreativ :-O

            Liebe Grüße
            Tom S.

            --
            Es gibt nichts Gutes, außer man tut es!
            Das Leben selbst ist der Sinn.
            1. Moin Tom,

              Also sollte "man" vorerst auch auf befreundete Medien lieber nur mit einem "Translated Text for Linking" arbeiten, oder ist schon der Link selbst kritisch?

              Viele Medien verwenden mittlerweile „sprechende Links“, in denen die Überschrift als Teil der URL auftaucht. Das könnte bereits ein „kleinster Textschnipsel“ sein.

              Man könnte auch über diesen Text von Thomas Knüwer aus dem Jahr 2012 nachdenken: Der Wahnsinn Leistungsschutzrecht – und warum ich nicht mehr auf Verlage verlinke. Die Verlage möchten nicht verlinkt werden, also tun wir ihnen doch den Gefallen. Und wer „Quelle: YouTube“ schreibt, kann ja wohl kaum ein Problem damit haben, als „Quelle: Zeitung“ zitiert zu werden.

              Viele Grüße
              Robert

              1. hallo

                Viele Medien verwenden mittlerweile „sprechende Links“, in denen die Überschrift als Teil der URL auftaucht. Das könnte bereits ein „kleinster Textschnipsel“ sein.

                Man könnte auch über diesen Text von Thomas Knüwer aus dem Jahr 2012 nachdenken: Der Wahnsinn Leistungsschutzrecht – und warum ich nicht mehr auf Verlage verlinke. Die Verlage möchten nicht verlinkt werden, also tun wir ihnen doch den Gefallen. Und wer „Quelle: YouTube“ schreibt, kann ja wohl kaum ein Problem damit haben, als „Quelle: Zeitung“ zitiert zu werden.

                Traurig aber wahr, zu welchen Interpretationen die Begierden der Verlage Vorschub leisten.

                Es steht wohl an, dass man im EU-Raum ein neues Label Free Quotation etabliert (in Anlehnung an die fair use policy in den USA), damit Autoren und Publizisten die Wahrnehmung und Verlinkung Ihrer Werke anregen können.

                --
                Neu im Forum! Signaturen kann man ausblenden!
                1. Moin beatovich,

                  Es steht wohl an, dass man im EU-Raum ein neues Label Free Quotation etabliert (in Anlehnung an die fair use policy in den USA), damit Autoren und Publizisten die Wahrnehmung und Verlinkung Ihrer Werke anregen können.

                  Nun, das Urheberrecht und das Zitatrecht gibt es ja schon. Meiner Meinung nach widerspricht das Leistungsschutzrecht dem Zitatrecht.

                  Hey, das könnte die nächste Cashcow der Wissenschaftsverlage werden: Ein Leistungsschutzrecht für wissenschaftliche Publikationen.

                  Viele Grüße
                  Robert

            2. P.S.: Wie kann man denn mehr als 3 Tags für seinen Beitrag verwenden?

              1. Hallo Robert,

                P.S.: Wie kann man denn mehr als 3 Tags für seinen Beitrag verwenden?

                Hab ich mich auch gerade gefragt… 🤔

                LG,
                CK

                1. Hi Christian,

                  das Lustige ist vor allem, wenn man auf den Beitrag antworten möchte 😉

                  Viele Grüße
                  Robert

  10. Hello,

    [...]

    wenn ich so darüber nachdenke, scheint hier die eine Lobby (Großplattformbetreiber) die andere (Zeitungsverleger) gekapert zu haben. Die logische Konsequenz der geplanten Regelung wäre doch schlussendlich, dass keinerlei Presseberichte (die auf deren eigenen Webseiten publiziert werden) noch irgendwo verlinkt werden. Damit sind diese Webseiten und damit ihre Presseprodukte kurz- bis mittelfristig zum Sterben verurteilt.

    Besser wäre es mMn, wenn alle Plattformen, die Verlinkungen auf irgendwelche Seiten setzen, oder Inhalte kopieren, ihrer Größe nach (nach Klickzahlen) in einen Topf einzahlen müssten, der dann unter den eigentlichen Urhebern (den Journalisten) verteilt werden müsste. Nach welchem Schlüssel dies geschehen könnte, ist sicherlich noch eine große Aufgabe.

    Dies würde zur Rettung des Journalismus beitragen, den Medienverlagen weiterhin Besucher bescheren und den Suchmaschinen und sonstigen Verlinkern Stoff für ihre Indexe liefern.

    Liebe Grüße
    Tom S.

    --
    Es gibt nichts Gutes, außer man tut es!
    Das Leben selbst ist der Sinn.
    1. hallo

      wenn ich so darüber nachdenke, scheint hier die eine Lobby (Großplattformbetreiber) die andere (Zeitungsverleger) gekapert zu haben. Die logische Konsequenz der geplanten Regelung wäre doch schlussendlich, dass keinerlei Presseberichte (die auf deren eigenen Webseiten publiziert werden) noch irgendwo verlinkt werden. Damit sind diese Webseiten und damit ihre Presseprodukte kurz- bis mittelfristig zum Sterben verurteilt.

      Die Wirklichkeit gibt's kostenlos und darf ohne Beschränkung weitergegeben werden. Man muss einfach nur den Willen haben, über sie zu reden.

      Dies würde zur Rettung des Journalismus beitragen,

      Der muss nicht gerettet werden.

      --
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      1. Hallo,

        Der muss nicht gerettet werden.

        Weil? Kein Rettungsbedarf oder kein Journalismus?

        Gruß
        Kalk

        1. hallo

          Der muss nicht gerettet werden.

          Weil? Kein Rettungsbedarf oder kein Journalismus?

          Ach die Wirtschaft wird schon ihren Journalismus aufrecht erhalten. Da brauchst du dir absolut keine Sorgen machen.

          --
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      2. Hello,

        Dies würde zur Rettung des Journalismus beitragen,

        Der muss nicht gerettet werden.

        Wieso magst Du keinen ehrlichen Journalismus?

        Ich kenne viele Journalisten, die früher fest angestellt waren, unzensiert schreiben durften und heute leider nur noch als Freiberufler gelegentlich Beiträge verkaufen können.

        Sowohl die ehrlichen Journalisten, als auch die Zeitungen gehen nach und nach vor die Hunde.

        Liebe Grüße
        Tom S.

        --
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        1. hallo

          Hello,

          Dies würde zur Rettung des Journalismus beitragen,

          Der muss nicht gerettet werden.

          Wieso magst Du keinen ehrlichen Journalismus?

          Was ist das? Woran erkenne ich das?

          Ich kenne viele Journalisten, die früher fest angestellt waren, unzensiert schreiben durften und heute leider nur noch als Freiberufler gelegentlich Beiträge verkaufen können.

          Vielleicht waren sie damals noch junges naives Fleisch, biegsam und beeinflussbar? Wer mag schon sture alte Knochen?

          Sowohl die ehrlichen Journalisten, als auch die Zeitungen gehen nach und nach vor die Hunde.

          Das sind sie schon 9/11, vielleicht schon viel früher, vielleicht waren sie aber immer schon dort, und du bemerkst es erst langsam.

          --
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