Auge: recht gut gemachte phishing-Mail

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Hallo

… auch eine andere Aussprache, die sich wiederum dann auf die Schreibweise auswirkt (so lange wir die korrekte Schreibweise nicht kennen, versuchen wir Worte wie Portemonnaie so zu schreiben, wie sie sich anhören).

Das ist jetzt konkret banales Unwissen unabhängig von der Herkunft und dem Umfeld der Schreiber.

Aber genau diese phonetisch bedingten Rechtschreibfehler wurden in der Rechtschreibreform zur richtigen Schreibweise standardisiert.

Ich weiß, ich weiß. Und? Gibt's nun weniger Feler in Diktaten oder sind es nun nur andere?

Die Anpassung der Schreibweisen gerade von Lehnwörtern gab es übrigens mit der letzten Reform nicht zum ersten Mal.

Egal ob Lehnwörter wie Mayonnaise oder Stengel (beides jetzt absichtlich in der traditionellen, den Ursprung nicht verschleiernden Schreibweise).

Da du in einem Vorposting die Eindeutschung der Geldbörse a.k.a. Portemonnaie (extra nachgeschlagen) ins Spiel brachtest. Gerade Worte französischer Herkunft waren, da schon damals aus den allseits bekannten Gründen viele in den deutschen Sprachschatz eingeführt waren, schon 1902 Ziel einer Eindeutschung. So gab es neben dem Chauffeur dann den Schofför, zur Boulette die Bulette und neben dem Friseur den Frisör [1] und wenn ich mich recht an meine Schulzeit erinnere, hatte man sich mit Portmonee schon damals am Portemonnaie versucht.

Tschö, Auge

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Eine Kerze stand [auf dem Abort] bereit, und der Almanach des vergangenen Jahres hing an einer Schnur. Die Herausgeber kannten ihre Leser und druckten den Almanach auf weiches, dünnes Papier.
Kleine freie Männer von Terry Pratchett

  1. Die es beide so gut wie nicht mehr gibt. Heutzutage sind sie ja alle™️ Coiffeure (Kofföre) oder Hairstylisten. ↩︎