Hallo
Es gibt nur ein Argument für Mehrspaltigkeit: Druckkosten.
Mit Übersichtlichkeit hat das nichts zu tun. Gerade Lexikas leiden darunter.
Ich sehe das anders. Der (typischerweise) zweispaltige Druck sorgt für kurze Zeilen, was der Übersichtlichkeit mMn sehr wohl zugute kommt.
Mehrspaltige Werke wie Lexikas demonstrieren alles, was an Büchern schlecht ist.
- Die Schrift ist kleiner
- Die Zeilenhöhe ist reduzierter
- Alles ist voller Abk.
- Weil's dann möglich ist, wird mehrspaltig gesetzt.
Du nennst das nur deshalb übersichtlich, weil du die ersten 3 Mängel ausklammerst.
Ja, in Lexika treten diese Mängel oft auf, zumindest für den dritten Mangel (Abk. über Abk.) kenne ich in Lexika kein Gegenbeispiel. Aber weder sind alle mehrspaltig gesetzten Bücher Lexika mit überbordendem Gebrauch von Abk. noch ergeben sich kleine Schrift und geringer Zeilenabstand zwingend aus der Mehrspaltigkeit.
Mal davon abgesehen, dass kleine Schrift und geringer Zeilenabstand auch vom subjektiven Eindruck abhängen. Was für den einen gut lesbar ist, ist es für einen anderen nicht. Das Problem kannst du also theoretisch in jedem Buch haben. Ich habe genug einspaltig gesetzte Bücher mit kleiner Schrift, daraus resultierend sehr langen Zeilen und geringem Zeilenabstand, was in dieser Kombination ein Buch im wahrsten Sinn des Wortes unleserlich macht, in der Hand gehabt. Für mich ergeben sich daraus keine Argumente gegen mehrspaltigen Druck.
Tschö, Auge
Eine Kerze stand [auf dem Abort] bereit, und der Almanach des vergangenen Jahres hing an einer Schnur. Die Herausgeber kannten ihre Leser und druckten den Almanach auf weiches, dünnes Papier.
Kleine freie Männer von Terry Pratchett