Matthias Apsel: Lesetipp - Im Labyrinth der Lehrpläne: Wie digitale Bildung langsam in die Schulen findet

Hallo alle,

https://uebermedien.de/40037/im-labyrinth-der-lehrplaene-wie-digitale-bildung-langsam-in-die-schulen-findet/

Bis demnächst
Matthias

--
Pantoffeltierchen haben keine Hobbys.
¯\_(ツ)_/¯
  1. Servus!

    Danke! Gut geschrieben und leider wahr!

    Herzliche Grüße

    Matthias Scharwies

    --
    Heute mal keine Signatur
  2. Uups, laaanger Artikel, das Thema brennt mir jetzt nicht so unter den Nägeln.

    In meiner Schulzeit (1960er Jahre) galt: Alles Wissen, was jünger ist als 50 Jahre, hat in der Schule nichts verloren. Eine Ausnahme war Gemeinschaftskunde, die Bundesrepublik und ihr Grundgesetz. Nachdem das Fach Geschichte irgendwie vor dem Dritten Reich versandete. Toll, wie man sich damals vor der Nazizeit gedrückt hat. War eben noch nicht 50 Jahre alt.

    Kann mich sehr gut an Physik erinnern. Wir nahmen das Relais durch, vermutlich eine Technik der Antike. Zuhause bastelte ich Verstärker mit Transistoren, übermittelte Musik per Licht (Glühlampe) und Fotodiode, die ersten integrierten Schaltkreise kamen auf den Markt.

    Dann in der Schule die fröhliche Neuigkeit: "Wir stellen die Röhre vor".

    Nun also die digitale Bildung laaangsam in die Schule. Schule ist sehr schreckhaft, da muss man schon ein paar Jahre vorher ankündigen.

    Aber jetzt darf das kommen, Computer gibt's seit mehr als 50 Jahren. Ich habe 1968 als Programmierer angefangen auf der IBM 1401 mit der Programmiersprache Autocoder und Lochkarten. Daten zum Anfassen. Echt digital: Loch oder kein Loch. Halbe Löcher gabs nicht.

    Letztes Jahr 50-jähriges Berufsjubiläum.

    Schön, wenn in der Schule die Lochkarten erklärt werden ;-)

    EDIT: Kann mich an einen Aprilscherz erinnern. Die Lehrlinge fingen damals im Frühjahr an. In einen Karton passten 2000 Lochkarten und den neuen Lehrlingen wurde erklärt, die wären verlocht (also falsch gelocht) und ein bestimmtes Loch aller Karten müsste wieder zugeklebt werden ...

    nochmal EDIT: Wisst ihr, warum die ersten Bildschirme 80 Zeichen pro Zeile hatten? Eine Lochkarte hatte 80 Zeichen.

    Berufsmotto der Locherinnen: "Das schönste ist auf Erden, lochen und gelocht zu werden"

    Gruß, Linuchs

    1. Hallo,

      In meiner Schulzeit (1960er Jahre) galt: Alles Wissen, was jünger ist als 50 Jahre, hat in der Schule nichts verloren.

      meine Schulzeit war etwas später, sie endete 1988. Aber die grundsätzliche Beobachtung stimmt schon ungefähr.

      Eine Ausnahme war Gemeinschaftskunde, die Bundesrepublik und ihr Grundgesetz. Nachdem das Fach Geschichte irgendwie vor dem Dritten Reich versandete. Toll, wie man sich damals vor der Nazizeit gedrückt hat. War eben noch nicht 50 Jahre alt.

      Dito, allerdings hörte Geschichte bei uns mit dem 2. Weltkrieg auf. An die Nazizeit hatte man sich bis dahin also schon rangetraut.

      Was nicht so in die 50-Jahre-Regel passte, war der Informatik-Grundkurs, der in der Oberstufe als Wahlfach angeboten wurde. Der beschränkte sich aber auf ein paar Grundlagen von CP/M und Ansätze der Programmierung in BASIC. Und die Schüler, die das Fach (aus gutem Grund!) gewählt hatten, kannten sich größtenteils besser aus als der Lehrer.

      In einer Klausur war gefordert, dass man irgendeine Problemstellung "auf dem Trockenen" in BASIC lösen sollte, also ohne Computer, nur theoretisch, nur auf dem Papier.
      Als uns der Lehrer die Arbeit nach der Korrektur wieder austeilte, sah er mich an und meinte: "Ich hab Ihre Lösung nicht verstanden. Aber ich habe sie ausprobiert, sie funktioniert wirklich."

      Kann mich sehr gut an Physik erinnern. Wir nahmen das Relais durch, vermutlich eine Technik der Antike. Zuhause bastelte ich Verstärker mit Transistoren, übermittelte Musik per Licht (Glühlampe) und Fotodiode, die ersten integrierten Schaltkreise kamen auf den Markt.

      Dann in der Schule die fröhliche Neuigkeit: "Wir stellen die Röhre vor".

      Na bitte, der Fortschritt kommt doch an! Irgendwann.

      Schön, wenn in der Schule die Lochkarten erklärt werden ;-)

      Die waren bei uns kein Thema mehr, man hatte schon Disketten als Speichermedium.

      EDIT: Kann mich an einen Aprilscherz erinnern. Die Lehrlinge fingen damals im Frühjahr an. In einen Karton passten 2000 Lochkarten und den neuen Lehrlingen wurde erklärt, die wären verlocht (also falsch gelocht) und ein bestimmtes Loch aller Karten müsste wieder zugeklebt werden ...

      Ungefähr die Sorte Lehrlinge, die man auch zur Werkzeugausgabe schickt, um eine Dose Feilenfett zu holen?

      Berufsmotto der Locherinnen: "Das schönste ist auf Erden, lochen und gelocht zu werden"

      Boah, 5 Euro in die Macho-Kasse! ;-)

      Schönes Wochenende,
       Martin

      --
      Computer müssen weiblich sein: Eigensinnig, schwer zu durchschauen, immer für Überraschungen gut - aber man möchte sie nicht missen.
      1. Hallo Der Martin,

        EDIT: Kann mich an einen Aprilscherz erinnern. Die Lehrlinge fingen damals im Frühjahr an. In einen Karton passten 2000 Lochkarten und den neuen Lehrlingen wurde erklärt, die wären verlocht (also falsch gelocht) und ein bestimmtes Loch aller Karten müsste wieder zugeklebt werden ...

        Auf diese Weise wurden aber tatsächlich Fehler korrigiert. Vielleicht nicht bei 2000 Karten.

        Bis demnächst
        Matthias

        --
        Pantoffeltierchen haben keine Hobbys.
        ¯\_(ツ)_/¯
    2. EDIT: Kann mich an einen Aprilscherz erinnern. Die Lehrlinge fingen damals im Frühjahr an. In einen Karton passten 2000 Lochkarten und den neuen Lehrlingen wurde erklärt, die wären verlocht (also falsch gelocht) und ein bestimmtes Loch aller Karten müsste wieder zugeklebt werden ...

      Was soviel heißt: Daten auf einer Ebene ändern zu wollen die nur maschinenlesbar ist. Das versuchen heute auch noch viele ;)

      1. Hallo,

        [...] Lochkarten [...]

        Was soviel heißt: Daten auf einer Ebene ändern zu wollen die nur maschinenlesbar ist.

        Nicht nur! Du hättest meine Großmutter erleben sollen, die konnte die lesen!

        Gruß
        Kalk

        1. Hallo,

          [...] Lochkarten [...]

          Was soviel heißt: Daten auf einer Ebene ändern zu wollen die nur maschinenlesbar ist.

          Da hättest du meine Großmutter erleben sollen, die konnte die lesen!

          Großmutter warum hast Du so große Augen 😉 Ja, ne ist klar, schon damals waren Menschen den Maschinen weit voraus. MFG

          --
          Das Gegenteil von digital ist dünneberg.
      2. Naja, beim Lochen wurde auch das Zeichen auf den oberen Rand der Lochkarte gedruckt, das zur Spalte gehört.

        In einem Stapel konnten wir dadurch einzelne Lochkarten austauschen. Es konnte sich um Daten handeln, aber auch um Programm-Codezeilen

        Lochkarten waren also für Menschen lesbar. Mit einiger Übung auch die Löcher ohne Klartext.

        Wenn ich mich recht erinnere, hatte ein Lochkarte 80 Spalten mal 6 Zeilen.

        Die unteren 4 Zeilen standen für 1, 2, 4, 8, womit die Ziffern 0 (kein Loch) bis 9 (1+8) darstellbar waren. Die beiden oberen Zeilen wurden in Kombination mit den Ziffern für englische Großbuchstaben und Sonderzeichen benötigt.

        aus Jürgen Müller wurde JUERGEN MUELLER

        1. Hallo Linuchs,

          ich weiß nicht, welcher Hersteller 80x6 verwendet hat - bei IBM waren es 80x12. Der Code war aber so, dass nur 3 pro Spalte gelocht wurden (glaube ich), sonst wäre die Karte zu instabil geworden. Es gab auch Binärformatkarten, wo man frei lochen durfte, und ein besonderer Scherz war das "IBM Doily" (Spitzendeckchen), wo jede der möglichen 960 Position gelocht war, und die sich im Leser gerne zerlegt hat.

          Es gab auch eine Karte für 96 "Spalten" (in 3 Reihen angeordnet) zu je 6 Löchern.

          Rolf

          --
          sumpsi - posui - clusi
        2. Lochkarten waren also für Menschen lesbar.

          Das sind Festplatten auch. Sofern man mit geeigneten Mitteln die Weißschen Bezirke sichtbar macht und einen flüchtigen Blick durchs Elekronenmikroskop wirft. MFG

          1. Hallo,

            Lochkarten waren also für Menschen lesbar.

            Das sind Festplatten auch. Sofern man mit geeigneten Mitteln die Weißschen Bezirke sichtbar macht und einen flüchtigen Blick durchs Elekronenmikroskop wirft.

            Und du kennst wieviele Menschen, die das können und tun?

            Gruß
            Kalk

  3. Bei den öffentlichen Bildungsausgaben liegt Deutschland mit 3,6 Prozent der Wirtschaftsleistung laut OECD-Statistik auf Platz 32 von 43 untersuchten Ländern.

    Quelle