Hallo
Die Möglichkeit es doch zu tun, hier als Denunziation (das war ein anderer Poster) oder als Begünstigung derer, die „Denunziantentum!-Geschrei“ betreiben (das warst du), zu bezeichnen, ist meiner Meinung nach mindestens fragwürdig. Mit der Begründung kannst du nämlich auch die Anzeige eines jedes anderen Gesetzverstoßes bis hin zum Kapitalverbrechen als Denunziation denunzieren.
Dass du immer so übertreiben musst… niemand hat gesagt, dass melden prinzipiell mit denunzieren gleichzusetzen ist. Context matters!
„Das ist im Grunde genau das, was zu zum Denunziantentum!-Geschrei führt“
Hervorhebung von mir.
Das ist die Diskreditierung rechtsstaatlicher Prinzipien, hier der Möglichkeit, wegen X Anzeige zu erstatten. Habe ich zugespitzt? Natürlich, gerade mit „bis hin zum Kapitalverbrechen“ habe und wollte ich das. Es geht mir nicht darum, ob in diesem Fall ein Auge zugedrückt werden kann, aber wenn man in der Diskussion über eine mögliche Anzeige eines Gesetzesverstoßes – ich hoffe, das wir das nicht auch noch infrage stellen – als Denunziant hingestellt wird, geht das eben auch in jedem anderen Fall.
Ein Szenario „Was, dein Mann hat dich verprügelt? Hab' dich nicht so, hast dir den ja selbst ausgesucht! Den eigenen Mann zu denunzieren geht jedenfalls überhaupt nicht.“ oder „Du hast auf die Fresse gekriegt, weil du zur falschen Zeit am falschen Ort warst? Shit happens! Wer fährt auch abends mit der Bahn? Anzeige? Was bist du denn für eine Memme? Ein richtiger Mann erträgt das und schweigt.“ ist dann nämlich genauso denkbar.
Schöne neue Welt!
Tschö, Auge
Ein echtes Alchimistenlabor musste voll mit Glasgefäßen sein, die so aussahen, als wären sie beim öffentlichen Schluckaufwettbewerb der Glasbläsergilde entstanden.
Hohle Köpfe von Terry Pratchett