Raketenstarter: Ubuntu 20.04 (LTS) kommt heute abend

Heite abend ist es also weit. Ich habe aber schon eine Weile die Beta (als virtuelle Maschinen) am laufen - und bin bezüglich der aktuellen Umstände „nicht ganz unglücklich“ - weil ich voraussichtlich mit einem Stapel bestens vorbereiteter Laptops mit Ubuntu (und XFCE4) in die „Nachcorona-Ära“ starten kann.

Ich freue mich begrenzt über den vermehrten Einsatz von snaps (Eine Art chroot-Verzeichnis mit allen Abhängigkeiten a.k.a. “Container“ für Anwendungen, Chromium wird z.B. so installiert) und sehr auf das zfs-Dateisystem.

Falls ich in meinem hohen Alter nochmal Vater werden sollte, wickelt das nämlich auch mein Baby...

  1. Lieber Jörg,

    ich bin auch schon gespannt auf das neue Ubuntu.

    Ich freue mich begrenzt über den vermehrten Einsatz von snaps

    Mir ist nicht klar, warum man das haben will. Warum man es erfunden hat, ist mir klar, aber nicht, warum ich das haben wollen sollte. Wenn ich ein stabiles System haben möchte (deshalb ja LTS), dann kann ich mit abgehangener Software leben, die (wenigstens in den wirklich kritischen Bereichen) mit Sicherheitsupdates versorgt wird.

    Wenn ich topaktuelle Software haben möchte, dann nutze ich doch ein Linux mit rolling-release, oder habe ich das falsch verstanden? Diese snaps sind auch wunderbar dazu geeignet, mir die Platte vollzurotzen, da sie nicht sparsam in der Datenmenge sind. Paketverwaltung ist ja gut und schön, aber ohne geht es anscheinend auch.

    Falls ich in meinem hohen Alter nochmal Vater werden sollte, wickelt das nämlich auch mein Baby...

    ZFS ist schon eine feine Sache. Der Patent-Rechts-Links-Urheber-Unsinn darum herum ist es leider nicht.

    Liebe Grüße

    Felix Riesterer

    1. Hallo Felix,

      Ich freue mich begrenzt über den vermehrten Einsatz von snaps

      Mir ist nicht klar, warum man das haben will. Warum man es erfunden hat, ist mir klar, aber nicht, warum ich das haben wollen sollte. Wenn ich ein stabiles System haben möchte (deshalb ja LTS), dann kann ich mit abgehangener Software leben, die (wenigstens in den wirklich kritischen Bereichen) mit Sicherheitsupdates versorgt wird.

      ob legefrisch oder reif und abgehangen, hat ja nichts mit der Idee der snaps zu tun.

      Wenn ich topaktuelle Software haben möchte, dann nutze ich doch ein Linux mit rolling-release, oder habe ich das falsch verstanden?

      Nein, ich denke, das siehst du richtig. Aber diese snaps verfolgen doch eher die Idee, eine komplette Anwendung in einem Päckchen zu haben, in dem alles Nötige drin ist und das nicht mit anderen installierten Anwendungen kollidiert oder in meine Systemkonfiguration eingreift. Im Windows-Bereich erfreut sich das Konzept unter dem Namen "Portable Applications" großer Beliebtheit.

      Diese snaps sind auch wunderbar dazu geeignet, mir die Platte vollzurotzen, da sie nicht sparsam in der Datenmenge sind.

      Speicherplatz ist billig. ;-)

      Live long and pros healthy,
       Martin

      --
      Ich stamme aus Ironien, einem Land am sarkastischen Ozean.
      1. Speicherplatz ist billig. ;-)

        ... dachte der Hotelgast, der mit einem Limit von 200 MB/Tag „schnelles WLAN“ bekam.

        1. Speicherplatz ist billig. ;-)

          ... dachte der Hotelgast, der mit einem Limit von 200 MB/Tag „schnelles WLAN“ bekam.

          ... sudo apt upgrade eintippte, angezeigt bekam, dass das 3 MB heruntergeladen werden und nicht wusste, dass der snap-installer von vscode (ein „virtuelles“ Paket, welches die Skripting-Fähigkeiten des dpkg ausnutzt) sodann ohne Rückfrage 250MB nachzog.

          1. Lieber Jörg,

            ich bleibe dabei und installiere Ubuntu immer "minimal", um die gewünschte Software dann via apt nachzuinstallieren.

            Liebe Grüße

            Felix Riesterer

            1. ich bleibe dabei und installiere Ubuntu immer "minimal",

              Lieber Felix: Das mach ich aus $longListGutenGründen genau so. Die Komplettimages und deren Setup muss ich mir aus beruflichen Gründen dennoch ansehen… dafür gibt es aber virtuelle Maschinen.

          2. Hallo,

            Speicherplatz ist billig. ;-)

            ... WLAN ...

            Was genau hat Speicherplatz mit Übertragungs-Volumen zu tun?

            Gruß
            Kalk

            1. Raketenherkunftsbescheiniger

              Was genau hat Speicherplatz mit Übertragungs-Volumen zu tun?

              Was genau hat Speicherplatz mit Übertragungs-Volumen zu tun?

              Was nicht? Üblicherweise muss man die Snaps erst herunterladen, bevor man diese speichert.

  2. Liebe Mitdenker, liebe Wissende, liebe Neugierige,

    und hat es geklappt? Sollte man das haben, oder tun es die anderen Systeme auch noch?

    Spirituelle Grüße
    Euer Robert

    --
    Möge der Forumsgeist ewig leben!
    1. Sollte man das haben, oder tun es die anderen Systeme auch noch?

      Mit dem LTS-Versionen ist man generell gut dran. Also hab ich z.B. von 16.04 auf 18.04 nach folgendem Schema migriert:

      Erst auf Ziegen starren die neue Version als virtuelle Maschine(n) installieren, testen und über Neuerungen motzen. (Rund 3 Monate)

      Nochmal 3 Monate warten. („never“, „running system“, „& all“).

      Oh! 18.04.1 ist erschienen? Nochmal testen und sich selbst an die Veränderungen gewöhnen (rund 3 Monate) - dann aber ganz schnell und wild entschlossen installieren.

  3. Ok. Also, ich habe Allerlei Tests mit verschiedenen Ubuntu-Versionen durchgeführt. Das Fazit ist, um es höflich zu bezeichnen „durchwachsen“. Auf keinen Fall kann ich die Installation von Ubuntu-Desktop derzeit Anfängern empfehlen, ich empfehle ein paar Wochen oder halt Monate warten - Für erfahren Benutzer folgt unter Ubuntu-Server ein Tipp.

    Ubuntu-Desktop

    Nachdem ich den Ubuntu-Desktop installiert hatte war die bash nicht aufrufbar. Sollte aber laut apt neueste Version sein. find / -name bash hat mir gezeigt, was völlig aus der Spur war: Die bash wurde als „snap“ installiert. Wer, BITTE, macht denn SOWAS?

    Absolutes No-Go, denn damit läuft vieles einfach nicht, weil weder /bin/bash noch /usr/bin/bash funktionieren, was aber in zahlreichen Skripten in der shebang steht und zu deren Nichtfunktion (bash nicht gefunden) führt. Damit ist das System "ab Setup kaputt“.

    Fazit: Unbrauchbar. Zum Glück ist das Löschen eines derart kaputten Systems in VMware ganz einfach. Habs getan.

    Xubuntu-Desktop

    Habe also die Xubuntu-DVD heruntergeladen. Installiert. Was habe ich? Den Ubuntu-Desktop! Das sollte nicht so sein. Das mag kein wirkliches Problem sein, aber die Installallation erst von Synaptic (Das Ubuntu-Software-Dingens ist mit „unbrauchbar“ zurückhaltend und höflich beschrieben, das ist aber nichts neues.) Den Xubuntu-Desktop nachträglich zu installieren ist eben Mehrarbeit. Noch mehr Arbeit versursacht das Löschen von dem ganzen Gnome-Zeug. Macht man das nicht hat man z.B. Indikatoren (Anzeiger, Icons) für Uhrzeit, Netztwerk, Lautstärke doppelt in der Starteiste: Einmal die vom XFCE4, aber auch die von Gnome. Die zu bearbeiten ist schwieriger als den Mist zu deinstallieren.

    Was ich noch tun musste: gdm deinstallieren, lightdm installieren, reboot. Dann gings. Die Bash ist da, wo sie sein soll.

    (Fazit: Naja!)

    Ubuntu-Server

    Ubuntu-Server installiert. Alles fein. Danach mit apt update && apt upgrade und apt install xubuntu-desktop den Xubuntu-Desktop und danach die VM-Ware-Tools. (s. unten) installiert.

    Und siehe da: Alles fein.

    Wichtiges für VM-Ware-Benutzer:

    • Auf vmware 15.5.2 updaten.
    • Das Upgrade der vm-ware-tools schlägt zunächst fehl. Was geht, ist, die virtuelle cd mounten (geht in den Desktops automatisch), den Inhalt nach /tmp kopieren, das VMware Tools/VMwareTools-10.3.21-14772444.tar.gz auspacken und dann im Ordner vmware-tools-distrib/ die Datei vmware-install.pl (natürlich alles alles als root) manuell im Terminal ausführen.
    1. Hallo Raketenstarter,

      keine Ahnung, was du da genau gemacht hast, aber bei einer frischen Standard-Installation von Ubuntu Desktop ist /bin/bash Teil des Paketes bash:

      → ckruse@motte ~  % ls -l /bin/bash
      -rwxr-xr-x 1 root root 1183448 Feb 25 13:03 /bin/bash
      → ckruse@motte ~  % dpkg -S /bin/bash
      bash: /bin/bash
      → ckruse@motte ~  % uname -a
      Linux motte 5.4.0-28-generic #32-Ubuntu SMP Wed Apr 22 17:40:10 UTC 2020 x86_64 x86_64 x86_64 GNU/Linux
      

      die Installation ist von heute morgen. Ist übrigens auch reverse dependency von GDM, ist also sehr, sehr unwahrscheinlich, dass sie nicht da ist:

      → ckruse@motte ~  % apt rdepends --installed bash
      bash
      Reverse Depends:
        Hängt ab von: gdm3 (>= 4.3)
          bash:i386
      

      Oh, da fällt mir ein, man kann auch nachschauen, wann es installiert wurde. Ist Teil des base images:

      → ckruse@motte ~  % grep bash /var/log/dpkg.log
      2020-04-23 07:32:38 install bash:amd64 <none> 5.0-6ubuntu1
      2020-04-23 07:32:38 status half-installed bash:amd64 5.0-6ubuntu1
      2020-04-23 07:32:38 status unpacked bash:amd64 5.0-6ubuntu1
      2020-04-23 07:32:41 configure bash:amd64 5.0-6ubuntu1 <none>
      2020-04-23 07:32:41 status unpacked bash:amd64 5.0-6ubuntu1
      2020-04-23 07:32:41 status half-configured bash:amd64 5.0-6ubuntu1
      2020-04-23 07:32:41 status installed bash:amd64 5.0-6ubuntu1
      

      Sie ist auch nicht als Snap installiert:

      → ckruse@motte ~  % snap list
      Name               Version                     Rev   Aufzeichnung     Herausgeber   Hinweise
      code               ff915844                    31    latest/stable    vscode✓       classic
      core               16-2.44.3                   9066  latest/stable    canonical✓    core
      core18             20200427                    1754  latest/stable    canonical✓    base
      gnome-3-28-1804    3.28.0-16-g27c9498.27c9498  116   latest/stable    canonical✓    -
      gnome-3-34-1804    0+git.2c86692               27    latest/stable/…  canonical✓    -
      gtk-common-themes  0.1-36-gc75f853             1506  latest/stable/…  canonical✓    -
      signal-desktop     1.33.4                      312   latest/stable    snapcrafters  -
      slack              4.4.2                       23    latest/stable    slack✓        classic
      snap-store         3.36.0-74-ga164ec9          433   latest/stable/…  canonical✓    -
      snapd              2.44.3                      7264  latest/stable    canonical✓    snapd
      spotify            1.1.26.501.gbe11e53b-15     41    latest/stable    spotify✓      -
      

      Freundliche Grüße,
      Christian Kruse

      1. keine Ahnung, was du da genau gemacht hast, aber bei einer frischen Standard-Installation von Ubuntu Desktop ist /bin/bash Teil des Paketes bash:

        Das ist schnell erklärt: Ich hatte ausgewählt "Updates während des Setups herunterladen". Bis auf einen Punkt „LVM installieren, gesamtes System verschlüsseln“ in der erweiterten Festplattenvorbereitung (Ich teste das ja für Laptops) hab ich Windows-Like immer nur auf

        Ja, Hurra oder Weiter

        geklickt…

        Warum Dein Setup anders ablief weiß ich nicht, aber die bash war definitiv ein snap. - und konnte auf klassischem weg nicht gestartet werden, weshalb sich z.B. die VM-Ware Tools nicht installieren liesen: „/usr/bin/bash nicht gefunden“. Womöglich lags am Zeitunkt und einem falschen Paket im Repo.

        1. Hallo Raketenstarter,

          keine Ahnung, was du da genau gemacht hast, aber bei einer frischen Standard-Installation von Ubuntu Desktop ist /bin/bash Teil des Paketes bash:

          Das ist schnell erklärt: Ich hatte ausgewählt "Updates während des Setups herunterladen".

          Da muss ich dich enttäuschen, das habe ich auch.

          Womöglich lags am Zeitunkt und einem falschen Paket im Repo.

          Ich wüsste nicht, wie das zustande gekommen sein sollte. Denn erstens, wie gesagt, ist die Bash Teil des base images (wird also auch bei Minimal-Installationen installiert), und zweitens gibt es kein offizielles Bash-Snap.

          Freundliche Grüße,
          Christian Kruse

          1. Ich wüsste nicht, wie das zustande gekommen sein sollte.

            Ich auch nicht. Aber ich erzähle keine Geschichten vom Pferde - das war definitiv so. Ich kann Dir sogar mit der Information dienen, dass die snap-bash sich bein einen versuch, diese direkt zu starten, bitter über eine fehlende libary (libSONSTWAS2.so nicht gefunden) beschwert hat.

            Womöglich hat ein Entwickler versehentlich irgendwelchen Testkram paketiert und ins Repo geschoben. Wenn es denn so war wurde das offenbar schnell bemerkt.

            1. Hallo Raketenstarter,

              Aber ich erzähle keine Geschichten vom Pferde

              Das habe ich nicht sagen wollen. Das war Ausdruck meiner Verwirrung.

              Freundliche Grüße,
              Christian Kruse

              1. Das habe ich nicht sagen wollen. Das war Ausdruck meiner Verwirrung.

                Warum auch immer das nun so gewesen ist: Wohl dem, der neue Updates nicht nur am zweiten Dienstag eines Monats bekommt.

        2. Habs gerade noch einmal mit dem Ubuntu-Desktop-Image getestet. Heute (sic: heute!) werden die bash (und nun auch die VM-Ware-Tools!) korrekt installiert. Vorgestern sah das anders aus.

          Jetzt kann ich mir überlegen, ob ich den Setup auf einem Laptop wage…

    2. Das automatische Setup von VM-Ware sorgt dafür, dass die englisch-sprachige Version installiert wird. Wenn man das nicht will, dann gehe man wie folgt vor:

      Die virtuelle Maschine erst ohne ISO-Image einrichten („installliere OS später“), aber alles andere vorbereiten bis zum Abschluss, also dem Speichern der Maschine.

      Danach die Maschine nochmal bearbeiten und das Image hinzufügen - dann erst die virtuelle Maschine starten. In dem Fall drückt VM-Ware dem Installer keine Informationen auf und der Setup erfolgt wie bei einem normalen Rechner (Hier insbesondere: Sprachauswahl)