Hallo 1unitedpower,
Und wann habe ich gesagt, dass ich es für einen Fortschritt halte, Endnutzer*innen für dumm zu verkaufen? […] Bis hierhin fand ich das eine spannende Diskussion, jetzt fühle ich mich von dir bewusst missverstanden.
Nun ja, es sind schon die beiden Gegenpole: Das Funktionieren des Systems zu garantieren vs. dem Anwender die Kontrolle zu geben.
Die Kontrolle worüber? Ich bleib mal bei der Musik: Die Anwender*in von iTunes, Spotify, YouTube Music oder Alexa hat die volle Kontrolle darüber, was sie hören möchte. Welche zusätzliche Kontrolle gewinnt sie, dadurch dass sie mp3- und wav-Dateien im Dateisystem einsortiert? Als Kind habe ich meinem jüngeren Bruder einen Nintendo-Controller in die Hand gegeben, während ich mit dem ersten Controller Super Mario gespielt habe. Mein Bruder war eigentlich nur Zuschauer, hatte aber das Gefühl mitzuspielen. So ähnlich verhält es sich hier doch auch: Das Einsortieren von Musik in ein Dateisystem ist doch nur scheinbare Kontrolle über einen Aspekt, der für den Nutzen, nämlich das Hören von Musik, entbehrlich ist.
Vor allem aber entgehen mir ja auch Funktionen, die einen wirklich Mehrwert für das Hören von Musik haben, wenn ich nur die mp3-Dateien auf meiner Festplatte höre. Manchmal möchte ich neue Musik entdecken, dafür eignet sich bspw. das Künstler-Radio von Spotify. Oder ich möchte für eine Playlist für eine 90er-Party zusammenstellen, dann durchstöbere ich öffentliche Playlists mit demselben Thema. Ist das nicht Kontrolle, die für das Erleben von Musik, tatsächlich von Bedeutung ist?