Wenn man jetzt aber von intakten Verschlüsselungsalgorithmen ausgehen dürfte, dann wäre doch eine doppelte Verschlüsselung nichts anderes, als eine Verlängerung des Schlüssels?
Kommt drauf an.
(Nein)
Es müsste, bei zweifacher Verschlüsselung, (bei einem „brute-force“-Angriff) nur doppelter Aufwand für die Entschlüsselung getrieben werden - bei der Verlängerung des Schlüssels steigt der Aufwand mit der Länge des Schlüssels expotentiell an.
(Ja)
Fragt sich, wie der Angreifer erkennt, dass die erste Entschlüsselung erfolgreich war. Wenn da nur nicht unterscheidbarer „binärer Müll“ herauskommt, dann müsste er jeweils jedes Ergebnis des Angriffs auf den ersten Schlüssel nochmals per „brute force“ untersuchen. Das käme dann - vom Effekt her - wohl doch der Verlängerung des Schlüssels gleich.
Aber, wie Du so schön ausführst, gilt das nur für ungeschwächte Verfahren. Bei den Schwächungen a la Crypto AG kann der Geheimdienst B den zweiten Schlüssel leicht knacken, aber den ersten nicht. Geheimdienst A braucht also dessen Ergebnis (er kann ja die zweite Stufe nicht, jedenfalls nicht in kurzer Zeit, knacken).
Wenn die jetzt aber zusammenarbeiten (wie BND und NSA), dann sieht es schlecht aus…
Das „nicht unterscheidbarer "binärer Müll" meint tatsächlich „etwas ohne erkennbare Daten“. Manche Programme schreiben ja Metadaten mit heraus - die leicht erkennbar sind. Ähnlich wie das „Heil Ihrwisstschonwer“ in den Nachrichten von und an die teutoarischen U-Boote.