Der Martin: Digitaler Kolonialismus

Beitrag lesen

problematische Seite

Hallo,

„Bequemlichkeit ist ein großer Faktor.“

Ist was dran. Die Bequemlichkeit wird ja von Einigen hier im Forum auch immer wieder gepredigt: Warum etwas Eigenes from Scratch aufbauen (und verstehen), wo es doch schon so viele (unverständliche) fertige Lösungen gibt?

meine Rede. Ich mein, klar, man muss und sollte nicht bei jeder Gelegenheit das Rad neu erfinden und konstruieren. Wenn es etwas Fertiges gibt, was ich für mein Vorhaben einsetzen kann und darf, dann sollte ich zumindest darüber nachdenken, das auch zu tun.

Oft ist es aber so, dass die fertigen und verfügbaren Räder schwierig zu handhaben sind, weil sie möglichst viele Einsatzfälle abdecken wollen. Und wenn ich dann mehrere Tage mit dem Studium von Spezifikationen, Dokumentation und Tutorials verbracht habe und bei der Umsetzung dann (weil Murphy es so will) doch noch über einen wenig bekannten Fallstrick stolpere ... dann denke ich: Hätte ich das mal von Anfang an selbst gemacht. Dann wäre ich jetzt schon fertig und hätte eine Lösung, die genau zum Problem passt.

Allerdings unterscheidet sich der moderne Kolonialismus in einer Sache gravierend von dem des Kolumbus: der hat damals die Viren in die Kolonien geschleppt und die Indigenen damit platt gemacht. Bei Facebook, Twitter, Google, Microsoft, ... würde heute jedoch ein einziger passender Virus (und ein Blackout) reichen, um die Systeme der Kolonialherren zurückzuwerfen in die 70er des letzten Jahrtausends.

Oder noch weiter.

Live long and pros healthy,
 Martin

--
Ich stamme aus Ironien, einem Land am sarkastischen Ozean.