Hallo,
ich habe mit vergleichbaren Lösung durchweg sehr schlechte (und teure) Erfahrungen gemacht. Solche „Lösungen“ haben eine ganze Reihe von Nachteilen. Wenn ich diesem Backup-Gerät eine Festplatte kaputt geht, führt das dazu, dass die andere(n) Platten aus dem RAID endlos rödeln, bis sie auch kaputt sind. Wenn das Gerät unbeobachtet steht und arbeitet, merkt man das meist nicht mal, wenn die Daten alle verloren sind, sondern erst wenn man die Daten braucht. Geräte, die Mit Windows laufen, kommen imho gar nicht infrage, u.a. wegen der Virengefahr, aber auch wegen der Angreifbarkeit, den Backdoors, und aus anderen Gründen. Windows käme für mich bei sowas nur dann infrage, wenn kein anderes Gerät im Netzwerk mit Windows läuft.
Wichtig ist vor allem, dass man keine „ausgeklügelte Backup-Lösung“ hat. Mit „ausgeklügelte Backup-Lösung“ meine ich nicht das System, wie man das Backup erstellt oder speichert, sondern wie man es verwaltet. Das Ergebnis des Backups sollen einfach nur Kopien den Daten sein, die man ohne spezielle Software benutzen kann. Wenn der eigene PC kaputt oder korrumpiert ist, will man nicht erst irgendwelche Verwaltungstools installieren müssen, mit denen man dann versuchen muss, aus den Backups wieder brauchbare Daten zu gewinnen. Meist stellt man dann nach der Installation fest, dass die gedownloadete Version der Backup-Software nicht kompatibel ist mit der Version, die auf dem korrumpierten Rechner war mit der man das Backup erstellt hat.
Ich habe seit einiger Zeit endlich zumindest in Teilen das System realisiert, von dem ich lange geträumt habe. Ich habe einen PC auf dem mehrere virtuelle Rechner installiert sind. Im Keller habe ich einen Backupserver, auf dem ich in regelmäßigen (kurzen) Abständen Kopien meiner wichtigen Dateien mache. Außerdem werden dort in größeren Abständen Kopien der virtuellen Maschinen angelegt.
Die Backups mache ich mit Cronjobs. Dabei wird, je nach Verzeichnis, in Abständen von 1 Tag bis 1 Monat eine Kopie des jeweiligen Ordners gemacht. Von jedem Ordner werden 8 Kopien aufbewahrt. Dabei werden die Ordner so überschrieben, dass ich von einem Ordner, der z.B. jeden Tag gebackupt wird, je eine Kopie habe, die 1 Tag, 2 Tage, 4 Tage, 8 Tage, 16 Tage usw. alt ist. Die Ordner sind dabei einzeln komprimiert. Bisher passt das alles in ein RAID1 mit 2*2TB und es ist noch reichlich Platz frei. Allerdings habe ich da (fast) keine Videos oder ähnliches gespeichert.
Der Backupserver ist nicht über Internet erreichbar. Da er mit Debian läuft, hat ein Virus, wenn man eine infizierte Datei gebackupt wird, auf dem Backupserver nur Gastrechte. Die Datei ist dann zwar weiterhin infiziert, aber das hat keine Auswirkungen auf den Backupserver.
Mit den Überwachungsmöglichkeiten der beiden Festplatten im Festplattenserver bin ich noch nicht wirklich zufrieden. Es ist relativ umständlich, die Funktion der beiden Platten einzeln zu überprüfen und es klappt bisher nicht unbeaufsichtigt und automatisiert. Die automatisierten Verfahren dafür, die ich getestet habe, halte ich für wenig vertrauenserweckend. Bisher ist allerdings noch keine der beiden Platten kaputt gegangen, sodass das vielleicht auch funktioniert. Wenn ich Zeit habe, bastle ich wahrscheinlich irgendwann eine Lösung, die jede Woche den Datenbestand der beiden Platten vergleicht und mir per E-Mail einen Bericht schickt.