Der Martin: Videoplayer für Linux gesucht

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Hallo,

Ich habe bei meiner Sucherei festgestellt, dass es PulseAudio gibt, aber auch ALSA, OSS, SDL - und bestimmt noch einiges mehr. Aber wie hängt das alles miteinander zusammen? Was ist was? Was braucht man wirklich, was nicht?

Ich verwende nun seit ca. 15 Jahren Linux

bei mir sind es etwa 12 Jahre. Die ersten 2 Jahre noch mit Windows als Fallback auf einem PC, das habe ich dann aber immer seltener benutzt.
Angefangen mit Ubuntu 7.04, mit Ubuntu 11 abgesprungen, weil Canonical für meinen Geschmack zu viel eigenen Schnickschnack und Unfug gemacht hat. Stattdessen habe ich zu der Zeit Mint entdeckt; aktuell war zu der Zeit Mint 12 mit dem MATE-Desktop, der für die eher konservativen Nutzer das Look & Feel von Gnome2 weiter pflegt.
Daneben habe ich im Server-Bereich (also ohne GUI) auch Erfahrungen mit Gentoo und Debian gesammelt.

Obige Fragen deuten an, dass deine Kenntnisse eher rudimental sind, das ist so sachlich wie nur irgend möglich gemeint.

Und es ist korrekt zumindest für den Themenbereich Video und Audio. Da habe ich mich noch nie tiefer eingearbeitet; es bestand kein Anlass.

Wenn der smplayer nicht tut, dann liegt das am wenigsten am smplayer, der ist (zumindest in Debian) derart Standard, dass ich den Fehler am wenigsten dort selbst suchen würde.

In Mint gehört er nicht zur Standardinstallation; mein Default-Player ist schon seit Urzeiten der VLC (war schon unter Windows so).

BTW, ggf. hast du im smplayer nur das falsche video-backend gewählt, und falls du pulseaudio nachträglich installiert hast, steht der smplayer möglicherweise immer noch auf "ALSA" als Soundausgabe-backend. Der fehlende sound deutet in diese Richtung ...

Ich habe im Bereich Sound und Video gar nichts an der Standardinstallation geändert. Weder habe ich PulseAudio nachinstalliert, noch SDL. Aber ja, als Ubuntu-Abkömmling dürfte Mint vorzugsweise auf ALSA setzen. VLC benutzt auf meinem System auch ALSA.

Ohne geballtes Fachwissen für mich in Anspruch zu nehmen, ALSA, OSS, SDL sind konkurrierende, also sich gegenseitig ausschließende sound-server(?)

So ähnlich verstehe ich das inzwischen auch.

Pulseaudio kann bei ALSA (vielleicht auch bei OSS?) oben aufsitzen

Muss aber anscheinend nicht. Laut Paketliste in Synaptic ist PulseAudio aber installiert. Und aktuell.

Vereinfacht vieles, manche sagen, macht es störanfälliger, Geschmackssache.

Genau. Derart widersprüchliche Aussagen habe ich ja auch schon gefunden.

Es gäbe dann noch JACK, dessen Schwerpunkt lowest-latancy realtime heavy-duty-pro Soundbearbeitung wäre. Sitz noch ne Etage höher und sollte mit nur viel Wissen installiert werden ...

Okay, davon habe ich noch nicht gehört. Klammern wir das mal aus.

a) deine Distribution ist ungepflegt, was mir bei Linux Mint eher unwahrscheinlich erscheint. Aber ich kenne es nur vom Hörensagen ...

Naja, es basiert auf Ubuntu. Wenn das nicht ungepflegt ist 😉
Aber davon abgesehen rühmt sich Mint auch, dass bereits in der Standardinstallation sämtliche Codecs und Libraries inclusive sind, die man als Durchschnittsanwender zur Wiedergabe von Audio und Video braucht, und die man bei anderen Distros oft separat nachinstallieren muss. Dass Mint "out of the box" alles mitbringt, kann ich aus Erfahrung bestätigen.

b) dein System befindet in einem Zustand irgendwo zwischen "zerwurschtelt" und "zerschossen".

Das glaube ich nicht. Im Gegenteil, ich bin eigentlich immer sehr vorsichtig beim Installieren und Deinstallieren von Software, und achte peinlich darauf, was für Dependencies noch mitkommen und was eventuell mit bereits bestehenden Paketen kollidiert.

Ich behaupte das mit ziemlicher Sicherheit, weil ich in all meinen Linux Jahren ja auch immer weider mal vor dieser Situation stand.

Ich halte dagegen. Wenn ein - zumindest nach den Maßstäben der Maintaining Community - exotischer Player, der nicht zur Standardinstallation gehört, sich über irgendwelche Defizite beklagt, halte ich das weder für ein generelles Problem der Distro, noch für ein Zeichen von "Verkonfiguration". Stattdessen sehe ich das Problem "between keyboard and chair": Wenn ich etwas probiere, was die Community nicht als Default bereithält, muss ich damit rechnen, dass es irgendwo holpert und knirscht. Wenn man früher ein Autoradio "von der Stange" in sein Auto einbauen wollte (anstatt das vom Hersteller vorgesehene mitzubestellen), musste man auch damit rechnen, dass nicht alles auf Anhieb passt. Standard hin oder her.

BTW, eine der ersten Fragen die in einem spezialisierten Forum aufkämen wäre: Wie updatest du (synaptic, apt-get update, apt-get dist-upgrade?) und ist deine Installation sicher up-to-date?

Meist über synaptic und das zugehörige Frontend-Tool Update-Manager. Und ja, nach den Maßstäben der Community ist mein System up to date. Will heißen: Bestimmt gibt es von vielen Paketen schon neuere Versionen; ich nutze aber die, die von der Mint-Community als aktuell für diese Distro im Repository angeboten werden.

Oder hast du dein phyton separat geupdated (falls das neudeuscht so heißt)?

Du meinst aus einer Distro-fremden Quelle? Nein, immer als Teil des Distro-Repositories.

Wie ist denn die Update policy von Mint (das ist keine Frage die ich für Mint zu beurteilen vermag, sie ist aber entscheidend für das Zusammenspiel von nachträglich installierter Software).

Hmm. Ich verstehe nicht, was du mit dieser Frage meinst.

Die von dir beschriebenen Probleme legen nahe, dass suboptimale utdate-strategien möglicherweise über die Zeit mindestens zu Bodenwellen und Schlaglöchern in deiner Installtion geführt hat.

Das will ich nicht ausschließen, da habe ich aber nichts dran rumgemacht. Ich nutze die Update-Einstellungen, die mit der Installation des Systems als Default eingerichtet wurden.

Aufräumen kann man so ein System nur wenn du einen Fachmann neben dir sitzen hättest, der nicht nur die Zerkonfiguration auf Anhieb erkennt, sondern sie auch unmittelbar zu beheben wüßte ... hier wird dir das nicht gelingen, und selbst ein spezialisiertes Forum hat seine Grenzen ...

Ich weiß. Je besser man sich in einem Themengebiet auskennt, desto geringer ist die Zahl der Leute, die man fragen kann, wenn man mal nicht weiter weiß.

Aber wie gesagt: Ich bin nicht der Ansicht, dass ich ein Problem habe. Ich habe nur versucht, etwas zu tun, was nicht unmittelbar vorgesehen ist. Wenn das dann nicht einwandfrei läuft, ist das nicht weiter überraschend, weil's halt in der Konstellation nicht getestet wurde.

--> freue dich auf neue Erfahrungen bei und nach einer Neuinstallation ggf. einer neuen Distri.

Das wird früher oder später kommen. Aber heute nicht mehr, und morgen auch nicht gleich. 😉
Davon abgesehen ist die Installation, auf der ich momentan arbeite, ja noch relativ frisch: Juli 2018.

Für mich war der mögliche Support über ein Forum mit das ausschlaggebende Kriterium. Ubuntu oder Debian pur sind eben auch nicht schlecht ...

Das linuxmint-Forum ist auch recht lebendig, und wenn's mal nicht ganz so spezifisch sein muss, ist auch linuxquestions.org nicht übel.

Neuinstalltionen nerven ... aber es hat keinen Sinn ihnen aus dem Weg zu gehen wenn es sein muss ...

Ich weiß. Aber nur einfach so neu installieren, nur weil eine Kleinigkeit nicht geht, halte ich für Unfug. Das ist nämlich genau das, was mich am sogenannten Support von Windows auch schon immer genervt hat: Wenn die Experten ihren Standard-Fragenkatalog durch haben heißt es: "Oder installieren Sie Windows neu."
Dass es dann Tage dauert, bis alles wieder eingerichtet, alle erforderliche Software ebenfalls wieder installiert ist und die anwenderspezifischen Einstellungen wieder so sind, dass man mit dem System auch arbeiten kann und will, ist denen ja egal.

Live long and pros healthy,
 Martin

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Paradox: Wieso heißen die Dinger Kühlkörper, obwohl sie höllisch heiß werden?