ebody: Welche Tätigkeit berechnen und welche nicht?

Hallo,

hier sind doch bestimmt einige erfahrene Freelancer/Selbstständige, die viel Erfahrung mit Kunden, Aufträgen und Rechnungen haben.

Ich hatte einen Auftrag, wo ich einen Bereich auf der Webseite der schon existiert, ergänzen und responsiv umsetzen sollte. Zudem musste ich noch ein paar Javascript Funktionen erstellen, um u.a. bei bestimmten Events Werte an den Google Tag Manager zu übergeben.

Es wurde ein Stundenlohn (59€ zzgl. USt.) festgelegt und keine Pauschale. Im Vertrag steht, dass jede Stunde berechnet wird. Dennoch fällt es mir manchmal schwer einzuschätzen, wann ich die Zeit berechnen soll und wann nicht. Speziell im Bereich Javascript, wo ich zwar Erfahrung habe, aber ganz bestimmt kein Spezialist bin und noch viel dazu lernen kann.

Ich möchte nicht unverschämt sein bzgl. Abrechnung, aber auch nicht zu naiv und gutmütig.

Da ich ein schon bestehendes Element der Webseite ergänzen musste und CSS Code schon vorhanden war und auch durch allgemeinen CSS Code beeinflusst wurde, habe ich die Umsetzung direkt mit den Chrome DevTools umgesetzt.

Ich habe den HTML und CSS Code also direkt dort eingefügt und in VS Code als "Backup" abgespeichert. Es kam immer mal wieder dazu, dass ich den Code dann neu einfügen musste, weil die Seite neu geladen wurde.

Das ist der erste Punkt, warum es sich in die Länge gezogen hat. Ich schätze 0,5 bis max. 1h, die ich nicht benötigt hätte, wenn ich irgendeine andere Möglichkeit gehabt hätte, wo ich den Code nicht immer wieder einfügen musste.

Damit ich den Code nicht immer wieder neu einfügen muss, habe ich nach einer Möglichkeit recherchiert, dass die Chrome DevTools den neuen Code speichern und verwenden. Das war auch wichtig, um die Javascript Funktionen testen zu können.

Die Recherche und Einrichtung, testen, dass der neu eingefügte Code von den Chrome DevTools verwendet wird ist der 2. Punkt und hat 1 bis 2h gedauert.

Es wurde ein Audioplayer dynamisch ins DOM eingefügt und bei dem ersten Klick auf "Play" sollten Parameter an den Google Tag Manager übergeben werden. Das ganze wird in Google Optimize getestet, was manchmal etwas frickelig sein kann. Auf beides habe ich keinen Einfluss, sondern nur auf das Script. Es kam schon mal vor, dass es erst so schien, als würde das Script nicht richtig funktionieren, am Ende war es dann aber eine Einstellung, ein Problem vom Google Tag Manager oder Optimize.

Ich habe ein Script erstellt (hat 3 Stunden gedauert), welches reagiert sobald der Player zum ersten mal abspielt. Im Test hat alles funktioniert, die Konsole zeigte keine Fehler. Dennoch sagte der Kunde, dass der Tag Manager nicht feuert, wenn man auf Play klickt. Ich sehe aber keinen Fehler, keine Ursache im Script dafür. Das wäre der 3. Punkt, wo ich jetzt nicht weiß, ob ich das berechnen soll oder nicht. Weil für den Kunden hat es nicht funktioniert, im Script sehe ich aber keinen Fehler und würde nicht ausschließen, dass das nicht doch wieder an Optimize z.B. lag.

Was davon würdet ihr in Rechnung stellen und was nicht?

Gruß ebody

  1. Ich habe ein Script erstellt (hat 3 Stunden gedauert), welches reagiert sobald der Player zum ersten mal abspielt. Im Test hat alles funktioniert, die Konsole zeigte keine Fehler. Dennoch sagte der Kunde, dass der Tag Manager nicht feuert, wenn man auf Play klickt.

    Benutzt der Kunde einen Addblocker? Dann kann er nicht erwarten, dass das Skript funktioniert…

    1. Dann kann er nicht erwarten, dass das Skript funktioniert…

      Für alles andere kommt es darauf an, ob Du ihm das „Tätig werden“ oder den „Erfolg“ schuldest und was in Deiner Leistungsbeschreibung - insbesondere im Vertrag - steht. Im Hinblick auf den Stundensatz wohl eher das „Tätig werden“ denn bei einem „Erfolg“ als „Schuld“ hat man regelmäßig Festpreise.

  2. Hi there,

    Was davon würdet ihr in Rechnung stellen und was nicht?

    Bei 59 Euro/Stunde würd' ich alles in Rechnung stellen. Das ist ein klassischer Fall von "dauert etwas länger, ist dafür aber sehr günstig".

    Was allerdings prinzipiell noch zu sagen wäre: eine Funktionalität, die ausgerechnet beim Kunden nicht läuft, ist ein absolutes No-Go. Das mußt Du irgendwie hinbekommen, und zwar relativ egal, was es kostet. Und wenn es eine Lösung ist, die nur beim Kunden funktioniert, das ist immer noch besser als der oben beschriebene Fall. Ich bin jetzt schon fast vierzig Jahre in dem Geschäft und ich habe es noch nie erlebt, daß jemand gerne (oder überhaupt) etwas bezahlt für eine Arbeit, die bei ihm am Rechner (also wirklich der persönliche Rechner vom Chef;)) nicht funktioniert...

    1. Hi there,

      Was davon würdet ihr in Rechnung stellen und was nicht?

      Bei 59 Euro/Stunde würd' ich alles in Rechnung stellen. Das ist ein klassischer Fall von "dauert etwas länger, ist dafür aber sehr günstig".

      Sehe ich ganz genauso.

      Jörg

  3. Um solche Probleme zu vermeiden bietet es sich ein ein Pflichtenheft zu erstellen in dem ganz genau definiert ist was du zu liefern hast, der Kunde hat das zu unterschreiben. Will er dann mehr soll er dafür bezahlen. Funktioniert eine vorher definierte Funktion nicht hast du zu liefern.

    --
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