D.G. Schröder: suche Webseiten Handwerkszeug unter JSON-Verwendung

habe vor vielen Jahren mit Begeisterung eine eigene Webseite mit HTML gebastelt. Seitdem nur noch mit VBA gearbeitet. Habe nun einen JSON bei meinem Provider erstellt und möchte daraus eine einfache Webseite generien. Diese soll zunächst lediglich ansprechend statische Tabellen darstelle.

Welche Standardsoftware (CMS) würdet Ihr mir dazu empfehlen?

Gruß Detlef

  1. Hallo D.G.,

    ich weiß, was ein CMS ist, aber betrieben oder benutzt habe ich noch keins.

    Deine Problembeschreibung klingt nach: HIER habe ich ein Glas Pflaumenmus, und nun brauche ich ein Rezept, wie ich damit ein leckeres Gulasch kochen kann. Mag es geben. Aber möglicherweise ist Pflaumenmus nicht die ideale Zutat für Gulasch. NO, DON'T QUOTE ME ON THAT!

    Du solltest das andersherum aufziehen: Du suchst ein CMS, dass Dir Daten tabellarisch aufbereiten kann, die Du ihm in einer Datei zur Verfügung stellst. Idealerweise im JSON Format.

    Aber warum unbedingt JSON? Ich würde mich nicht am Format festhalten. Natürlich kann man ein Array als JSON Objekt speichern, aber das ist nicht unbedingt das eleganteste Format für Tabellen, und gebräuchlich als Datenimportformat für Tabellentools ist es auch nicht so sehr.

    Ein CMS ist übrigens sehr viel mehr als nur eine statische Webseite, und wenn Du ein CMS betreiben willst, hast Du einiges an Arbeit. Du solltest dann auch bei deinem Provider schauen, was der im Angebot hat (mutmaßlich ist es Wordpress). Um ein eigenes CMS zu installieren, muss dein Provider Dir die nötigen Rechte einräumen und die Programmiersprache, die das CMS nutzt, unterstützen.

    Wenn Du dann eine Liste möglicher CMS hast, kannst Du schauen, ob sie nativ oder per Plugin eine Funktion haben, um Daten tabellarisch zu präsentieren. Und DIESE Funktion wird dann festlegen, in welchem Format Du ihr Daten liefern kannst. Ob dein JSON-Objekt dabei ist, wirst Du dann feststellen.

    Deine Formulierung: „Ich möchte aus dem JSON eine ansprechende Webseite generieren“ klingt auch gar nicht so sehr nach CMS. CMS bedeutet: Da läuft ein fettes System auf deinem Webserver und generiert die Tabellenansicht, wenn man eine bestimmte Adresse abruft. Aber das ist viel Aufwand für eine Seite. Würdest Du einen Sattelschlepper beschaffen, um eine Kiste Mineralwasser aus dem Supermarkt zu holen?

    Du hast "JavaScript" als Tag angegeben. Hast Du irgendwelche Programmiererfahrung mit JavaScript? Wieviel HTML und CSS kannst Du? Wäre es für Dich vorstellbar, statt eines CMS eine eigene HTML Seite zu gestalten und die Tabellendarstellung mit einer JavaScript-Library zu machen? Da gibt's sicher was. Wenn ich nach "javascript present data as table" suche, kommen eine Menge Treffer hoch. Aber ist das was für deine persönlichen Fähigkeiten? Du könntest die JSON-Datei per Ajax vom Server holen und per JS als Table formatieren. Entweder machst Du es dann selbst schick, oder nutzt Tools dafür. Aber dafür braucht es natürlich entsprechende Kenntnisse im HTML/CSS/JS Terzett.

    Rolf

    --
    sumpsi - posui - obstruxi
    1. Hallo Rolf,

      erst einaml besten Dank für die sehr umfangreiche Stellungnahme. Ich darf einmal den Hintergrund beschreiben in der Hoffnung, dass Du Dich evtl. weiter um meine Belange kümmerst.

      Zum Provider lade ich eine Tabelle auf einen MS SQL Server 2014 hoch, welche für den Anwender in einem Browser sichbar sein soll. Dabei handelt es sich vor der Migration zum MS SQL Server um eine MS Access.accdb. Das mit dem JSON war nur so eine Idee die man auch vergessen kann.

      Damit die Webseite möglichst schnell läuft, denke ich an einen statischen Auftritt. Der Anwender verändert an der Tabelle nichts und deren Aktualisierung erfolgt durch nächtlichen automatisierten Upload von unserem Büroserver aus.

      Letzlich soll diese Webseite dann zu Navigations-Zwecken weiter entwickelt werden.

      Schon mal besten Dank im Voraus.

      Gruß Detlef

      1. Hallo,

        so ganz habe ich dein Vorhaben noch nicht verstanden. Aber ich gewinne den Eindruck, dass du hier einige Widersprüche und/oder wenig sinnvolle Anforderungen formulierst.

        Zum Provider lade ich eine Tabelle auf einen MS SQL Server 2014 hoch, welche für den Anwender in einem Browser sichbar sein soll.

        Du brauchst also ein Script (z.B. in PHP), das die Tabelle aus der Datenbank liest und als HTML ausgibt.

        Dabei handelt es sich vor der Migration zum MS SQL Server um eine MS Access.accdb.

        Wo die Daten herkommen, spielt IMO keine Rolle, wenn sie einmal korrekt in der SQL-Datenbank gelandet sind.

        Damit die Webseite möglichst schnell läuft, denke ich an einen statischen Auftritt.

        Ist das relevant? Wieviele tausend Zugriffe erwartest du? Wie groß wird der Nutzerkreis sein? Für mich hört sich das nach einer firmeninternen Anwendung an - also wenige hundert Nutzer, die vielleicht zwei, drei mal am Tag darauf zugreifen. Nicht der Rede wert, da lohnt es sich noch nicht, eine "schöne" und gut wartbare Lösung zugunsten der Performance aufzugeben. Aber ich kann mich irren.

        Der Anwender verändert an der Tabelle nichts und deren Aktualisierung erfolgt durch nächtlichen automatisierten Upload von unserem Büroserver aus.

        Dann frage ich mich (vor allem im Hinblick auf die vorher geforderte Performance), warum dieser Büroserver nicht gleich HTML generiert und das hochlädt - quasi einmalig bzw. einmal pro Nacht. Dann könnte man auf das ressourcenlastige Gespann PHP+Datenbank verzichten.
        Es sei denn, die Abfrage muss doch dynamisch sein, etwa nach bestimmten Kriterien gefiltert, sortiert oder gruppiert. Dann wären wir doch eher wieder bei Script und Datenbank.

        Letzlich soll diese Webseite dann zu Navigations-Zwecken weiter entwickelt werden.

        Darunter kann ich mir im Moment nicht viel vorstellen, but anyway: Du musst wissen, wo du hin willst. Ich habe aber den Eindruck, das ist dir selbst noch nicht ganz klar.

        Live long and pros healthy,
         Martin

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        Wer respektiert werden will, sollte zunächst damit anfangen, andere zu respektieren.
        1. Hallo Martin

          besten Dank für die Analyse meiner seltsamen Gedankengänge, und dass Du diese versuchst zu ortnen.

          Zum Projekt: Das gibt es bereist und läuft seit ca. 8 - 10 Jahren. Es wurde von zwei Externen größtenteils nach meinen Vorgaben entwickelt und verlassen. Das gesamte Projekt will ich nun selber neu aufsetzten.

          Der Ablauf: Derzeit bestellen bei uns ca. 80 Anwender 10 - 30 neue Datensätze(1) pro Woche. Diese, durch uns bearbeiteten Datensätze, laden wir nächtens zum Provider hoch. In der Praxis sind das regelmäßig 14 Tabellen(2) mit einem Volumen von ca. 600 MB die nächtens hochgeladen werden. Mit unserer App benötigen wir derzeit ca. 1,2 GB beim Provider.

          Der Anwender erhält daraus vier verschiedene tabellarische Sichten und erstellt aus den Daten, mittels drei verschiedener Formulare, PDFs. Er verwaltet darüber hinaus eigene Stammdaten und Tabellen mit wiederkehrenden Textblöcken. Hinzu kommt noch, vorgelagert, ein Bestellformular für die o.g. Bestellungen und paralle läuft noch ein Workflow zur Freigabe der Datensätze über 7 verschiedene Entscheidungsträger.

          (1) Wir stehen kurz davor das GesamtVolumen zu verdreifachen. Wenn alles gut, bzw, besser läuft als jetzt, und wir das System bewerben, rechnen wir mit einem jährlichen Zuwachs von ca. 10 - 15 Prozent.

          (2) Das ist der Grund, warum das System so langsam läuft und auch so wartungsresisten ist. Mein Ziel ist es deshalb, soweit wie eben möglich alles bei uns auf dem Server so vorzubereiten, das so wenig wie eben möglich im Web aufbereitet werden muss.

          In sofern haben mir Deine Vorschläge aus Abschnitt 4 und 5 sehr gut gefallen. Ich lerne daraus, dass ich also mit PHP, HTML und CSS evtl. mit Javascript hier arbeiten muß?

          Nochmals besten Dank

          Gruß Detlef

          1. Hallo Detlef,

            In sofern haben mir Deine Vorschläge aus Abschnitt 4 und 5 sehr gut gefallen. Ich lerne daraus, dass ich also mit PHP, HTML und CSS evtl. mit Javascript hier arbeiten muß?

            das sind eigentlich die wesentlichen Säulen der meisten Web-Applikationen:

            • PHP als Scriptsprache, die bereits auf dem Webserver läuft und dort wichtige Vorarbeiten leistet, z.B. bestimmte Daten aus einer Datenbank holen und aufbereiten.
            • HTML als Markup-Sprache, die die Struktur und Gliederung des Dokuments beschreibt, das zum Client (Browser) übertragen wird.
            • CSS als Beschreibungssprache, die dem HTML-Dokument sozusagen als Formatvorlage für die Gestaltung dient[1].
            • Und Javascript als Scriptsprache, die im Browser ausgeführt wird, und dadurch z.B. für Benutzer-Interaktionen prädestimiert ist.

            Wenn du das Projekt sozusagen im Alleingang weiter pflegen und betreuen (oder komplett neu aufsetzen) willst, solltest du dich in allen diesen Bereichen mehr oder weniger gut auskennen, oder dir Helfer ins Boot holen, die auf einem dieser Gebiete gut sind.
            So wie ich dich bisher verstanden habe, könnte ich mir ein kleines Team von 2..3 Personen recht gut vorstellen.

            Live long and pros healthy,
             Martin

            --
            Wer respektiert werden will, sollte zunächst damit anfangen, andere zu respektieren.

            1. Ja, man kann einfache Formatierungen auch mit HTML machen; zwei Gründe sprechen aber dagegen: Die Trennung der Aufgaben ("separation of concerns") ist heute eigentlich der Normalfall, und was HTML überhaupt an Formatierungen bietet, ist nur rudimentär und gilt aus gutem Grund als veraltet. ↩︎

            1. Hallo Martin,

              besten Dank an alle die geantwortet haben. Fühle mich hier gut aufgehoben.

              Werde das alles nun erst einmal verarbeiten und melde mich bei Gelegenheit.

              Wünsch allen noch ein schönes Wochenende.

              Gruß Detlef

  2. Lieber D.G.,

    Habe nun einen JSON bei meinem Provider erstellt

    wie sieht das aus? Was soll ich mir darunter vorstellen?

    Liebe Grüße

    Felix Riesterer

    1. Hallo Felix,

      besten Dank.

      Vielleicht erklärt sich mein Vorhaben durch meine Antwort an Rolf.

      Gruß

      Detlef