Der Martin: Vor Ort messen, digital übermitteln

Beitrag lesen

Moin,

Es geht hier nicht um Raketentechnik.

Hm. Offenbar Gleichstrom, max. 100V, nur grobe Messung. Wozu dann abgeschirmtes und verdrilltes Kabel?

für elektrotechnische Laien gern nochmal ausführlich:

Jeder elektrische Strom erzeugt ein Magnetfeld, jedes Magnetfeld induziert im nächstbesten Leiter wieder einen Strom.
Jede Spannung erzeugt ein elektrisches Feld, jedes E-Feld erzeugt in einem benachbarten Leiter wiederum eine Spannung.
Dazu kommt noch, dass ein sich änderndes E-Feld auch ein Magnetfeld erzeugt und umgekehrt.
Das ist mal elementare Physik.

Auf eine ungeschützte, ungeschirmte Leitung wirken also allerhand Störeinflüsse, die die Messung beeinträchtigen. Da wäre z.B. das Brummen aus dem 50Hz-Wechselspannungsnetz, oder kurze Spannungsspitzen beim Ein- und Ausschalten von elektrischen Verbrauchern in der Nähe.

Deshalb abschirmen. Dann verläuft die Leitung näherungsweise in einem Faradayschen Käfig. Näherungsweise, weil die Erfahrung zeigt, dass eine Abschirmung nie wirklich vollkommen ist.

Eine andere Methode ist das Verdrillen des hin- und rückführenden Leiters. So koppelt ein Störsignal alle paar Zentimeter wieder mit der umgekehrten Polarität ein und die Einzelbeiträge heben sich auf.

Und für hochwertige Datenübertragungs- oder Messleitungen kombiniert man eben beide Techniken.

Hast Du Angst, dass jemand mit einer EMP-Kanone darauf ballert?

Ein Schnurlostelefon reicht schon. Oder der Trafo in einem alten Steckernetzteil. Oder das Einschalten einer Leuchtstoffröhre mit konventionellem Starter. Oder ein PC in der Nähe.

Einen schönen Tag noch
 Martin

--
Wie man sich bettet, so schallt es heraus.