Hallo Linuchs,
Ich würde so einen Online-Übersetzungsdienst daher immer nur für einzelne Sätze oder Halbsätze verwenden. Informationseinheiten, die zu klein sind, um jemand anderem zu nützen.
Nachdem die geheimen papiernen Notizen des DDR-Geheimdienstes in Fetzen zerrissen, aber gemeinsam in einen Sack gepackt wurden, konnten die Informationen mit Software-Unterstützung wiederhergestellt werden.
so ein Einwand musste ja kommen. 😉
Aber ich habe auch einen wichtigen Teil meiner Überlegung gar nicht hingeschrieben. Es fehlt der Folgesatz: Und das Gros des Textes selbst übersetzen und gar nicht außer Haus geben.
Auf dein Geheimdienst-Sack-Szenario angewendet hieße das: Ein paar Fetzen sind im Müll gelandet und wiedergefunden worden. Der überwiegende Teil wurde aber verbrannt.
Der digitale „Sack“ mit sogar chronologisch geordneten Notizen könnte auch ausgewertet werden.
Sogar der Enigma-Code ist geknackt worden, weil er lebenswichtig war.
Ja, und damit kommen wir auf einen entscheidenden Punkt: Wenn die Information lebenswichtig oder wirtschaftlich bedeutend ist, kann man auch viel Aufwand (Zeit, Geld, Manpower) dafür investieren.
Insider-Informationen über Patente können Millionen wert sein. Aber ich vermute, dass Industriespione dann nicht in erster Linie versuchen, irgendwelche Onlinedienste anzuzapfen, sondern viel eher auf Social Engineering setzen. Eine attraktive junge Frau, die den Geheimnisträger umgarnt, bis er ihr quasi aus der Hand frisst? Wäre nicht das erste Mal.
Wenn man potentiell "heiße" Informationen in eine Sprache übersetzen will/muss, die man selbst nicht beherrscht, wäre die bessere Wahl vermutlich auch ein professioneller Übersetzer, der dann vertraglich zum Stillschweigen verpflichtet wird. Je nach Unternehmen könnte der sogar angestellt sein.
Einen schönen Tag noch
Martin
Zucker ist das Zeug, das den Kaffee bitter macht, wenn man es weglässt.