Hallo Tom,
du gibst den von Dir verlinkten Titel inhaltsverzerrend wieder. Es grenzt schon an Desinformation.
Im Artikel steht zwar, dass Anlagen mit insg. 11GW über diese Steuerung laufen, aber:
Auf Anfrage von pv magazine erklärte der Bundesverband Neue Energiewirtschaft (bne) mit, dass insgesamt nicht viele Windkraftanlagen von dem Vorfall betroffen sind.
Und sie produzieren auch noch Strom, im "Autopilot" Modus.
Sicherlich wirst Du Anlagen gesehen haben, die still standen. Das kann reguläre Wartung sein, oder sie waren betroffen. Aber hast Du 5800 stillstehende Windräder gesehen?
Ich stimme Dir allerdings zu, dass eine Fragmentierung des Stromnetzes in HGÜ-gekoppelte Zonen das Problem lösen kann, dass alle Generatoren eines Netzverbundes strikt synchronisiert werden müssen. Ich finde es faszinierend, dass das europaweit überhaupt funktioniert. Und wenn man fragmentiert - wie feingranular macht man das? Sollte man das gesamte Erzeugernetz auf Gleichspannung umstellen und jedes Ortsnetz eigenständig wechselrichten? Oder gleich alles auf DC umstellen, so wie es zu Anfang der Elektrifizierung war? AC ist ja nicht die bessere Energiequelle. AC Übertragung ist ineffizienter. AC schafft Probleme bei Induktivitäten (-> Blindleistung). AC ist auf der Verbraucherseite aber oft praktischer. Wie viele Radiowecker verlassen sich auf den 50Hz Takt des Netzes? Wie viele Rasierer nutzen die 50Hz als Schwingungserreger? Wieviele Großgeräte haben billige Transformatoren zum Umspannen? Schaltnetzteile sind ja längst nicht überall zu finden. Eine DC Umstellung wird teuer, und ob sie das Steuerungsproblem wirklich vereinfacht, müsste man erstmal im Detail erforschen.
Da Du nach Absicherung fragst: War der Ausfall des KA-SAT durch einen DOS-Angriff von gehackten Webservern verursacht? Ist aber egal - seinen Server hackerfest zu machen ist nichts, was durch die weiß-blau-roten Trolle bedingt ist. Es gibt noch viel mehr Bösewichte im Wilden Weiten Web.
Rolf
sumpsi - posui - obstruxi