nix: Von Japan lernen: Matheunterricht, der zum Denken anregt

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Notgedrungen vor einiger Zeit aufgeschnapptes Gesprächsschnippsel. U-Bahn, anscheinend kurz (ein bis zwei Wochen) vor den Prüfungen stehende Abitur-Kandidat:in:en:

„Wie rechnet man das?“
„Keine Ahnung – irgendwas mit ‚Wurzel‘“
„Wurzel? Was ist das? „Weiß nicht. Aber auf dem Taschenrechner gibt’s dafür eine Taste.“
„Wie sieht die denn aus?“
(Kramt in der – kleinen, sicher nicht schweren! – Tasche und holt einen Taschenrechner heraus)
„Äh…?“
„Vielleicht die?“
„Könnte sein“

Dann stiegen sie aus. Und ich hatte Kopfschmerzen. Das Bild in meinem (schmerzenden) Kopf dazu: Klickstrecken-Anleitungen zur Benutzung (meist: von Word oder Excel), gerne auch für nicht wenig Geld, dafür aber „mit Zertifikat“, unter die Leute (typische Kundschaft: Mitarbeiter:inen in Firmen, „Sekretärinen“). Erzielte und selbstverständliich „zertifizierte“ „Ergebnisse“: beispielsweise (selbst so erlebt:) (Excel) "=summe(a1+a2+a3+a4+a5+a6+a7…)".
(Daß die in solchen Zusammenhängen – allerdings selten, immer seltener – tätigen „Lehrkräfte“, „Zertifikatsverteiler“, mittendrin die dazu abgeordneten „Schüler“ fragen, „wie geht denn das“, wird ja nicht „dokumentiert“ …; Ich selber bin da ja mal „durchgefallen“. Grund: ich habe mich geweigert, eine Frage zu Excel in einem Multiple Choice Test mit einem Klick auf eines der Antwort-Kästchen zu quittieren: das waren alle Optionen falsch, was aber niemanden interessiert hat! …)

Hierzulande(?) geht es, schon länger, nicht (mehr) um Verständnis. (Ungefähr seit „mein Kind muß Abi!“?), nur „Ergebnisse“ zählen. Welche auf Papier (Zeugnis, Zertifikate usw.) sind, nicht zuletzt in diesem „Berufsleben“ klar priorisiert, ein Können (im Sinne von Beherrschung) ist nicht oder nur wenig gefragt. (Weil der Chef ja noch weniger …?)

„Zu meiner Zeit“ stellten die Lehrkräfte kurzerhand, während der laufenden Stunde, mal eben den Lehrplan um, sobald sie Interesse bemerkt haben. Die waren bemüht, nicht einfach „Wissens“-Verteiler zu sein. Sondern eher, so gut es ging, Mentoren. Aber mit so etwas erzeugt(!) man ja keine „belastbaren Zahlen“ … — Gut, damals gab es, obwohl(?) wir ja damals zu diesen „geburtenstarken Jahrgängen“ gehörten, auch kaum ausgefallene Stunden. Ich selber kann mich da sogar nicht an eine erinnern. Klar: das ist ein eindeutiges Indiz für zu viel Personal. Das geht doch „effektiver“⁉︎