@@klawischnigg
da geht's mir irgendwie wie beim Lesen von griechischen oder kyrillischen Texten, die ich zwar prinzipiell beherrsche aber mangels Übung kann man das mit dem Lesen in lateinischen Lettern geschriebener Texte nicht vergleichen.
Das kann ich nachvollziehen. Kyrillisch kann ich noch problemlos lesen. (Russisch auch besser als in ungewohnter Transkription. Aber nicht, dass ich das noch verstehen würde. Dazu ist der Russischunterricht zu lange her.)
Anders sieht’s bei hebräischen Buchstaben aus, die ich lesen kann (aber nichts in hebräischer Sprache). Mangels Übung aber nicht fließend. Hab beim Tech Talk[1] letztens was auf Jiddisch vorgelesen – mit Transkription wäre das flüssiger gegangen:
Flikht un freyd geyn hant in hant. Flikht iz dort azoy az ir kenen forzetsn tsu nokhgeyn glik; di freyd az ir hobn epes vos iz take vert tsu kemfn far.
Doch. Ob „Maße“ oder „Masse“ gemeint ist, halte ich schon für eine vermittelnswerte Information.
Ok, in (sehr seltenen) Spezialfällen mag das der Fall sein
Gar nicht so seltener Spezialfall: Namen. Rossa oder Roßa.
Schreibung mit SS verfälscht den Namen. Schreibung mit kleinem ß sieht im Versalsatz sieht SCHEIßE aus (wie hier). Wie im Vorspann von Tatort und Polizeiruf[2]:
Da braucht man das große ẞ. Warum sollte es das nicht geben? Analogie im Kyrillischen: Im Russischen fangen keine Wörter mit ъ, ы oder ь an[3]; dennoch gibt es die Majuskeln Ъ, Ы und Ь für Versalsatz. Niemand käme auf die Idee, ДОСТОПРИМЕЧАТЕЛьНОСТь zu schreiben, weil’s kein großes ь gäbe.
(daß es auch ohne geht zeigen uns die Schweizer)
Finde ich schlechter zu lesen. ss nach kurzem Vokal, ß nach langem macht es einfacher. Deshalb finde ich die Rechtschreibreform hier ja auch sinnvoll, dass ss am Wortende und vor t nicht mehr zu ß wird.
ich find den richtigen Buchstaben ja nicht einmal auf der Tastatur😉
Hast ’ne Tastatur für Webentwickler? 🤪
Kwakoni Yiquan
Ad astra per aspera