Raketenwilli: Solar"anlage" für Wohnmobil

Es gibt doch einen Spezi für Solarkram...

Also, ich war in Südfrankreich und Spanien um im Mittelmeer und vor allem in Stauseen zu baden und um mit dem Moto auf wunderschönen Bergstrecken „Dickschiffe“ zu versägen. Leider hatte ich zu gute Stellplätze (viel Halbschatten) und neben ein paar Tagen mit teilbedecktem Himmel auch noch zwei Tage Regen und an einem weiteren hat der Wind mit dem Faltpanel genau das gemacht, wozu es laut Name gedacht ist. Und manchmal war ich auch zu faul um das Klappdingens aufzubauen. Nur lieferte das dann keinen Strom. Das faltbare Solarpanel (100 Watt) hat es also nicht gebracht, ich musste die Solarbox (Kapazität ca. 400 Wh), die mir auch 220 V liefert, aus der Fahrzeugbatterie laden. Die Kühlbox hat dann an der Solarbox gesaugt. Beides funktionierte prächtig.

Böse Folge: Ich musste dem Leicht-LKW nach 5 Tagen an einem hoch geheimen (aber in Google Maps bezeichneten Ort) in Spanien mit dem Moto eine Starthilfe verpassen.

Angedachte Lösung:

https://www.amazon.de/dp/B08KZJ4N26

Fix auf dem Dach. Soll die Fahrzeugbatterie laden, von der aus ich sodann (via Stecker) den Akku der Solarbox lade. Soll im mittelteutonischen Winter gerne auch die Fahrzeugbatterie bei Laune halten.

Geht das? Oder frisst die Steuereinheit den Batteriestrom und ich muss an sonnigen Tagen im Winter raus und das Ding manuell an- und abends abschalten?

akzeptierte Antworten

  1. n'Abend!

    [...] die mir auch 220 V liefert

    aus welcher prähistorischen Ära stammt das denn? Okay, 220V liegt im zulässigen Toleranzbereich von 230V ±10% (das war ja damals auch die Idee). Aber die Nennspannung unseres AC-Wechselspannungsnetzes ist seit Mitte der 70er-Jahre 230V.

    https://www.amazon.de/dp/B08KZJ4N26

    Fix auf dem Dach. Soll die Fahrzeugbatterie laden, von der aus ich sodann (via Stecker) den Akku der Solarbox lade. Soll im mittelteutonischen Winter gerne auch die Fahrzeugbatterie bei Laune halten.

    Klingt kompliziert, sollte aber gehen.

    Geht das? Oder frisst die Steuereinheit den Batteriestrom und ich muss an sonnigen Tagen im Winter raus und das Ding manuell an- und abends abschalten?

    Wenn das Ding einigermaßen sinnvoll dimensioniert ist, liegt der Strombedarf für die Steuereinheit in der Größenordnung einer KFZ-Diebstahlwarnanlage.

    Einen schönen Tag noch
     Martin

    --
    Wichtige Erkenntnis für Comiczeichner:
    Eine Sprechblase ist nicht unbedingt ein Fall für den Urologen.
  2. Hallo Jörg,

    Angedachte Lösung:

    https://www.amazon.de/dp/B08KZJ4N26

    die, bzw. das Vorgängermodel habe ich auch. Aber der PWM-Regler taugt nichts, ich habe ihn durch einen ordentlichen MPPT ersetzt.

    Fix auf dem Dach. Soll die Fahrzeugbatterie laden, von der aus ich sodann (via Stecker) den Akku der Solarbox lade. Soll im mittelteutonischen Winter gerne auch die Fahrzeugbatterie bei Laune halten.

    warum willst du mit der Solaranlage die Fahrzeugbatterie laden? Das macht doch der Motor während der Fahrt. Schließ doch die Solaranlage direkt an deine Solarbox an.

    Besser wäre natürlich eine eigene Aufbaubatterie, am besten LiFePO4, die über Solar und per Trennrelais oder Booster von der Lichtmaschine geladen wird. So machen es viele Wohnmobile. Ich habe z.Zt. nur ein Trennrelais, werde aber im Winter einen Booster nachrüsten. Seit wir E-Bikes haben, reichen die 200Wp nicht mehr, und wegen Euro6 kommt von der Lichtmaschine fast nichts.

    Im Winter oder wenn das Womo nicht benötigt wird würde ich alles abklemmen, was nicht unbedingt mit Strom versorgt werden muss.

    Hat deine Kühlbox keinen 12V-Anschluss? Dann hättest du nicht die Verluste des Wechselrichters.

    Gruß
    Jürgen

    PS Hast du dir schon Gedanken dazu gemacht, wie du die Solarmodule auf dem Dach befestigen willst?

    1. Aber der PWM-Regler taugt nichts, ich habe ihn durch einen ordentlichen MPPT ersetzt.

      Da hast Du wohl recht. Ich habe inzwischen nachgelesen…

      warum willst du mit der Solaranlage die Fahrzeugbatterie laden?

      Die ist einfach größer als die Batterie in der Solarbox und braucht es im Winter - da nutze ich die Karre fast nicht. Außerdem reicht der Akku der existierenden Solarbox allenfalls für 3 Tage Kühlbox.

      Hat deine Kühlbox keinen 12V-Anschluss?

      Hat sie. Der wird natürlich benutzt. Die 230 Volt brauche ich für die Heißklepistole, den Lötkolben und die Bohrmaschine. Wenn ich sommers mit dem Opa (Opel) zwecks „Seminarurlaub“ reise (zuletzt Schwerin, Berlin) und also an schönen Seen campe auch für das Ebike. Da habe ich noch keine 12-Volt-Lösung zum Laden.

      Hast du dir schon Gedanken dazu gemacht, wie du die Solarmodule auf dem Dach befestigen willst?

      Du kennst womöglich meinen ersten Beruf nicht. Der hat schwer mit Metall, Löchern in dem selben, Schrauben und Muttern zu tun. Ich werde wohl, da es im Hinblick auf den Laderegler eh nicht das Set wird, nach guten Befestigungen suchen. Und schrauben. Das Dach gibt das her. Dichtmittel gibt es im Baumarkt vor der Haustür… Und, was den zu perforierenden „Opa“ betrifft, habe ich keine Bedenken wegen eines Wiederverkaufswertes:

      Der Opa

      Kein echtes Wohnmobil. Dafür passen während der Fahrt zwei Motos rein.

      1. Hallo Jörg,

        bei Ausbauern ist Bohren ins Dach ein no go. Da wird geklebt. Bei Klebstoffen sieh dich mal bei Sikaflex um. Ich habe Sikaflex-554 genommen.

        Ich wünsch dir viel Erfolg und viele schöne Reisen

        Jürgen

        1. bei Ausbauern ist Bohren ins Dach ein no go. Da wird geklebt. Bei Klebstoffen sieh dich mal bei Sikaflex um. Ich habe Sikaflex-554 genommen.

          Bei Wohnmobilen ja.
          Bei Kasten kann man das schon machen.
          Ich habe 2 Kästen ausgebaut und ein Womo.
          Das einzig problematische sind große Löcher für z.b. Dachfenster, wenn man keine richtigen Ausgleichstücke für die Sicken des Daches hat.
          Kleinere Löcher sind ansich gar kein Problem, wenngleich - da geb ich Dir Recht - sie in diesem Falle eher unnötig sind.
          Sika 544 (oder früher der 252i) sind so fest, dass man (bei korrekter Vorbehandlung) meist das geklebte Teil nicht ohne mechanische Zertörung ablösen kann.

          Mik

      2. Aber der PWM-Regler taugt nichts, ich habe ihn durch einen ordentlichen MPPT ersetzt.

        Da hast Du wohl recht. Ich habe inzwischen nachgelesen…

        Für Deinen Fall solltest Du dann einen Victron 100/20 nehmen. Der passt für 2 x 100 WP und ist ein MPPT. Einen PWM-Regler solltest Du nicht mehr nutzen.

        Und ich würde mir Gedanken darüber machen, die Solarbox gegen eine Lifepo auszutauschen. So, wie Du weiter schreibst, willst Du auch einen WR einsetzen, um 230v nutzen zu können? Und Ebike aufladen? Lifepo ist inzwischen bezahlbar, also ran an den Speck. Ich selber habe mir 2 x 280AH Lifepo selber gebaut, aber da waren die Preise auch noch deutlich höher für fertige Lifepos. Und am Montag montiere ich 800WP Solar auf mein Womo. Soviel brauchst Du nicht. Aber Platz für mehr als 200WP hast Du eigentlich.

        Wenn Du Solar verbaust, schau Dich nach Sikaflex Produkten um: Der 554er zum verkleben ist der Richtige für Dich. Je nach Untergrund noch den 205er und/oder 210er zum Vorbehandeln dazu. Du kannst die Module mit Solarspoilern auf das Dach montieren oder ein Schienensystem ala K2-Systems (o.ä.) nutzen. Hat beides Vor- und Nachteile. Ich selber nutze sowohl ein Schienensystem als auch Spoiler (wegen Aerodynamik).

        Das Wichtigste: Wenn Du vorhast, größere Ströme zu ziehen, denk daran, den kabelquerschnitt entsprechend zu wählen. Denn alles auf Gleichstromebene wird sehr schnell warm bis heiß. Daher berücksichtige das bitte.

        Mik

  3. Regler

    • Victron 100/20

    Frage: Kann der auch (falls ich mal erweitern will) mit 4 Panelen?

    Montage:

    • Kleber: Sikaflex-554 -
    • Haftreiniger/Aktivator: Sika 205 (oder andere Verpackung von 2-Propanol, hab hier noch reichlich ähnllich scharfes Desinfektionsmittel aus Corona-Zeiten ...)
    • Dichtstoff – Sikaflex-522

    Mein Dach ist übrigens eben und aus Kunststoff. (keine Sicken)

    Noch zu suchen:

    • Monokristalline Panele 2 x 100 W
    • Befestigungsschienen
    • Kabelage, Kabeldurchführung, schöne Kabelschienen (Die im Fahrzeug - zur Solarbox - ist bereits montiert, ich muss nur die „hoch schlaue“ 12-Steckdose mit USB-Geraffel durch eine „dumme“ ersetzen.)

    P.S.

    Ich lade gerade den Fahrzeugakku aus der Solarkiste (die hat einen 13,6 Volt-Ausgang mit Rundstecker, an den das „Boosterkabel“ passt) und die wiederum mit dem Klapp-Panel (liefert auf dem Dach liegend jetzt bis zu 40 Watt)... So herum geht das, ganz ohne weitere Umbauten, also auch.

    1. Hallo Jörg,

      • Victron 100/20

      Frage: Kann der auch (falls ich mal erweitern will) mit 4 Panelen?

      der Victron 100/20 kann auf der Eingangseite maximal 100V. Bei höherer Spannung wird er geschrottet. Wenn du Paneele in Serie schaltest, darf diese Spannung nicht überschritten werden. Beachte dabei auch, dass die Leerlaufspannung bei tiefen Temperaturen steigt. Plan da mal mindestens 10% Reserve ein.

      Der Ausgangsstrom ist auf 20A begrenzt. Auf der Eingangsseite kann noch so viel Solarleistung kommen, der Regler liefert nur etwa 260W. Hier kann man aber ruhig etwas knapper kalkulieren, da die Module ja flach auf dem Dach stehen und die Sonne nur selten von ganz oben scheint.

      Vicron hat für solche Berechnungen einen MPPT Calculator

      Gruß
      Jürgen

      1. der Victron 100/20 kann auf der Eingangseite maximal 100V. Bei höherer Spannung wird er geschrottet. Wenn du Paneele in Serie schaltest, darf diese Spannung nicht überschritten werden.

        Die beiden Module wird Jörg wohl eh parallel schalten und wenn er 4 Module nimmt, wird er 2P2S schalten. Ansonsten muss er nämlich Dioden oder Sicherungen einbauen, das wird er vermeinden wollen. Soll heißen, die 100v sind kein Problem.

        Der Ausgangsstrom ist auf 20A begrenzt.

        Bei 4 Modulen ist dann das das Problem.

        Aber den Victron gibt es auch mit 30 oder 50 Ampere.
        100/30 bzw. 100/50 Kauf Dir, egal welchen gleich immer als BT-Variante, macht schlicht Spaß, zu sehen, wieviel Ernte man einfährt.

        Befestigungsschienen

        Schau mal bei K2-Systems nach.
        Ich habe die nicht nehmen können, weil sie mir zu flach waren.
        Deshalb habe ich letzlich diese hier mehrfach gekauft und in einer Fensterbaufirma in kleiner Einheiten teilen lassen. Die werden mit solchen Endklemmen samt Nutensteinen befestigt.
        Du musst aber die Endklemmen auf Deine Module anpassen (30mmm, 35mm oder noch andere?)

        Übrigens, Jörg: Wenn Du ein Kuststoffdach hast, benötigst Du den 210er von Sika nicht, der ist eher für poröse Untergründe. Den 205er würde ich immer nutzen.

        Kabeldurchführung:

        Nimm nicht diese 2er Kabeldurchführungsspoiler. Du weißt heute nicht, was Du morgen brauchst. Nimm entweder sowas hier oder bastel Dir noch etwas besseres aus dieser Dose (so mach ich das, aber ich bin auch oft mit Seewasserluft konfrontiert...)

        Module:

        Empfehle ich Dir keine.
        Worüber aber nachzudenken lohnt, ist, ob sich 24v-Module ggf. rechnen, insb. wenn man ggf. auch 4 Module upgradet.
        Ansonsten sind derzeit Module um die 40 Volt Leerlaufspannung recht beliebt.
        Ich selber habe mit 4 x 200WP 12v Perc Module gekauft. Zum einen sehen die wirklich endgeil aus ganz in schwarz, zum anderen hatte ich mit dem Hersteller sehr gute Erfahrungen bei einem meiner Camper gemacht. (200WP brachten flach verbaut bis zu 220 Watt)

        Soweit meine Gedanken.
        Und ja, der 554er zum Kleben und der 522er zum Abdichten sind gut. Genau die beiden habe ich auch hier. Aluschienen und Dach müssen angeschliffen werden, dann Aktivator und dann Kleber. Bitte nicht vollflächich verkleben, der kleber härtet durch Luftfeuchtigkeit aus, also muss an die "Klebewürste" auch welche heran kommen. Das geht nicht bei vollflächiger Verklebung.

        Hier ist ein schöner, bebilderter Bericht für Dich. Der Kollege nutzt überigens die K2-Schienen.

        Gruß, Mik

        1. Befestigungsschienen

          Schau mal bei K2-Systems nach.
          Ich habe die nicht nehmen können, weil sie mir zu flach waren.
          Deshalb habe ich letzlich diese hier mehrfach gekauft und in einer Fensterbaufirma in kleiner Einheiten teilen lassen. Die werden mit solchen Endklemmen samt Nutensteinen befestigt.
          Du musst aber die Endklemmen auf Deine Module anpassen (30mmm, 35mm oder noch andere?)

          Noch etwas:

          Mach Dir Gedanken darüber, ob Du überhaupt Schienen verwenden möchtest.
          Denn nötig sind die nicht zwingend.
          Du kannst auch mit Solarspoilern alleine auskommen. Hier beißt sich aber leider die Katze etwas in den eigenen Schwanz.
          Solarspoiler aus Kunststoff sagen mir persönlich nicht so sehr zu, ich halte sie oft (nicht immer) nicht uv-beständig genug und wenn die dann porös werden, ist das ggf. sicherheitsrelevant.
          Daher habe ich mir welche aus Aluminium gekauft.
          Das Problem: Alle aus Alu, die ich kenne, geben das Modul nur sehr ungerne wider her, wenn einmal auf dem Dach verklebt, denn man kommt dann an die Schrauben (Modul zu Panel) nicht mehr vernünftig dran. Die aus Kunststoff haben dieses Problem nicht, da kommt man auch nach dem Verkleben wieder ans Modul, wenn man es z.b. mal austauschen wollte.

          Daher habe ich selber die Kombi aus Montageschienen und Aluspoiler genommen. Die Schienen halten das Modul und die Spoiler sind nur wegen der Aero drauf.
          Aber prinzipiell könnte man den Spoiler samt Modul einfach auf dem Dach verkleben.

          Mik

        2. Hier ist ein schöner, bebilderter Bericht für Dich. Der Kollege nutzt überigens die K2-Schienen.

          Das ist dann wohl auch meine Entscheidung für den Einbau.

          Scherz: Wenn ich auf die mir zur Verfügung stehende Dachfläche sehe bräuchte ich bei einem Vollausbau als nächstes einem Tipp wie ich dem Opa einen zusätzlichen Elektroantrieb einbaue.

          1. Kein Ursache, hab Dir gerne geholfen.
            Mik