Hallo,
mir war zugegebenermaßen soeben auch etwas unwohl, als ich Benjamin so verstanden hatte, als ob er als developer nachschauen könnte, wer wie gevotet hat.
nicht, weil ich besonders gerne unsinnig oder "meinungsbeinflusst" vote - sondern eher aus dem prinzip heraus, und weil ich diese information als sehr vertraulich erachte.
Warum?
Das Voting ist eine Art technische Meinungsäußerung für ein technisches Auswertungssystem. Es ist eine Analogie zur verbalen Meinungsäußerung für ein menschliches Auswertungssystem. Verbale Meinungsäußerung läuft hier per definitionem unter Identitäten ab. (Sei die Identität auch nur ein willkürlicher Bezeichner, der mit keiner Notwendigkeit ein Individuum referenziert, noch notwendigerweise Rückschlüsse auf personenbezogene Daten ermöglicht.) Warum kann man gerade für die technische Äußerung Anonymität verlangen?
Dass der Vergleich mit einer demokratischen Repräsentantenwahl bzw. plebiszitären Wahl nicht zieht, dürfte offensichtlich sein.
unbefugten zugriff und missbräuchliche verwendung zu verhindern
Was ist missbräuchliche Verwendung in diesem Fall und warum?
sowie für diejenigen, die zugriff darauf haben, damit verantwortungsvoll umzugehen - und dazu gehört auch, dass auch das "mal eben nachsehen aus eigenem interesse" eben nicht stattfindet.
In welchen allgemein zugestandenen Rechten ist der Benutzer eingeschränkt, wenn ein Administrator diese Informationen sehen würde? (Ausgenommen Gleichheitsgrundsatz, über das man ihn zur Unparteiischkeit verpflichten könnte, sofern man allen Benutzern gleiche Bedigungen bieten möchte.) In seiner »Privatsphäre«? Was wäre, wenn die technische Meinungsäußerung publik wäre wie die verbale (siehe oben)? (Ausgenommen, dass die Stimmen für den jeweiligen Leser nicht gleich zählen würden, weil er z.B. der Urteilskraft gewisser Abstimmungsteilnehmer mehr oder weniger vertraut, was man aus Sicht des Lesers als Vorteil bezeichnen könnte.)
Meine Fragerei hat nicht umbedingt etwas mit Anzweifeln zu tun, sondern einfach damit, dass ich mir die Frage stelle, auf welcher Grundlage diese scheinbar selbstverständlichen Vereinbarungen gelten.
Mathias