Der Martin: Grundlegende Ausrichtung; Ist HTML zukunftsfähig?

Beitrag lesen

Hallo,

das ist auch gar nicht so erstaunlich, weil H.264 eine Geschmacksrichtung von MPEG4 und somit offiziell standardisiert ist.
was bedeutet für dich in diesem Zusammenhang offiziell?

"durch ein allgemein anerkanntes Gremium abgesegnet".

Sind XHTML und HTML 4.01 keine offiziellen Standards, weil nur HTML 4.0 ein ISO-Standard ist?

Nein, die IETF ist für mich ein hinreichend anerkanntes Gremium.

Dagegen ist Theora -wenn auch frei und Open Source- eine Eigenentwicklung einer unabhängigen Gruppe.
genauso wie H.264 die Eigenentwicklung der "Moving Picture Experts Group" ist.

Aber innerhalb der MPEG-Familie duch die ISO anerkannt und dokumentiert.

MPEG LA ist der Meinung, dass _jeder_ Videocodec Patente, die sie halten verletzt; interessante Artikel der letzten Tage dazu: Why Our Civilization's Video Art and Culture is Threatened by the MPEG-LA, Lizenz H.264.

Ja, die Patentmafia ist ein unangenehmes Thema. Hat aber nur am Rande damit zu tun, ob man Produkte oder Entwicklungen nutzen möchte, deren Hersteller/Herausgeber man nicht einschätzen kann, und mit dem man sich so in eine Abhängigkeit begibt. Dann doch lieber ein Produkt wählen, das einer anerkannten Spezifikation X entspricht - dann kann ich im Bedarfsfall auch leicht den "Lieferanten" wechseln.

Plugins sind schlecht, ...

Plugins sind gut, weil man sie nicht haben *muss*.
Ich bin grundsätzlich dafür, Produkte oder Teile von Produkten, die nicht zwingend miteinander kombiniert sein müssen, deutlich zu trennen. Das hat zur Folge, dass die Schnittstelle präzise dokumentiert sein muss und eröffnet damit anderen Anbietern die Möglichkeit, weitere optionale Produkte anzubieten, die zu dieser Schnittstelle passen.

weil ich damit wieder verschiedene Orte für Sicherheitsaktualisierungen habe, wieder einer weiteren Partei vertrauen schenken muss, deren Code ich ausführe. Code der selbstverständlich nicht frei ist, weil das der schöne "offizielle" Standard nicht zulässt.

Hmm. Wenn ich sagen sollte, welchem Browserhersteller ich eher vertraue, würde ich sicher nicht die Mozilla Foundation an erster Stelle nennen, auch wenn's Open Source ist, sondern vermutlich Opera.
Open Source suggeriert, dass ja alles offengelegt ist, dass man nichts verheimlicht, dass alles mit rechten Dingen zugeht. Wenn das Produkt aber eine gewisse Komplexität erreicht, wird sich kaum noch jemand die Mühe machen, die Quellcodes *wirklich* zu untersuchen. Damit ist zumindest der Vorteil der Transparenz von Open-Source-Produkten dahin.

Ciao,
 Martin

--
Wer im Glashaus sitzt, sollte sich nur im Dunkeln ausziehen.