Hi,
selbstverständlich kann man über Fakten diskutieren, ohne sie selbst erlebt zu haben.
Über Fakten natürlich, du diskutierst aber leider nicht die Fakten sondern deine Meinung die eher wenig mit der Realität zu tun hat denn du kennst die Fakten nicht.
aber du? Nein, denn du bist "nur" ein Nutzer, und weißt nicht, was hinter den Kulissen abgeht. Du kannst also ebenfalls nur Mutmaßungen äußern. Wenn man ab und zu in der Presse über Facebook liest, kriegt man zwar auch nur die Spitze des Eisbergs mit, aber das reicht schon, dass sich mir die Nackenhaare sträuben.
Wenn ich jetzt wüsste, wo ich das neulich gelesen habe ... Da ging es um einen Facebook-Nutzer, der alle seine Daten bei Facebook gelöscht hat (dachte er jedenfalls), und lange Zeit später den Verdacht hatte, Facebook würde immer noch mit seinen Daten rumhantieren. Er hat daraufhin unter Berufung auf das BDSG die endgültige Löschung seiner privaten Daten verlangt, und das wurde ihm verweigert. Das ist hier in DE ein Verstoß gegen BDSG §35.
Fakt ist, dass Facebook sich einen Dreck um die Privatsphäre seiner Nutzer schert.
Fakt ist, dass das nicht stimmt.
Da scheinst du mit dieser Ansicht aber ziemlich allein zu stehen.
Fakt ist dass das SELFHTML sich noch 1000 mal weniger um die Privatsphäre seiner Nutzer schert. [...] Man kann seine älteren Beiträge nicht mal auf unsichtbar stellen!
Warum sollte man auch? Wer hier Privates veröffentlicht, tut das aus freien Stücken (okay, ist bei Facebook auch so), und wird vor dem Absenden eines Beitrags deutlich darauf hingewiesen. Tut Facebook das auch? Ich vermute nein, denn dann wären nicht so viele Nutzer erschrocken, wenn ihre vermeintlich vertraulich kommunizierten Messages oder Bilder plötzlich wer-weiß-wo auftauchen.
Fakt ist auch, dass Facebook in der Öffentlichkeit so dargestellt wird, als wäre es das allein Seligmachende, und es gäbe nichts anderes mehr.
Fakt ist, dass das auch nicht stimmt.
Nun, wenn ich die Werbung sehe, entsteht schon dieses Bild. Zumal immer mehr Unternehmen im Online-Bereich ganz arrogant-selbstverständlich annehmen, dass man ja einen Facebook-Account hat - sei es mit dem Hinweis "Bei uns können Sie sich selbstverständlich auch mit ihrem Facebook-Account einloggen" oder mit dem Hinweis, dass aktuelle Informationen zu $thema über Facebook abrufbar sind. Das ist die gleiche hochnäsige Selbstverständlichkeit, mit der man vielerorts einfach voraussetzt, dass doch jeder einen Internet-Zugang hat.
Nein! Diese Selbstverständlichkeit ist eine Unverschämtheit!
Fakt ist dass verschiedenen Organisationen und Datenschutz-Experten es in der öffentlichkeit anprangern.
Ja, und warum wohl?
Dass man diese Plattform auch sinnvoll nutzen *kann*, will ich nicht abstreiten. Aber die wenigsten scheinen das zu tun.
Fakt ist, die meisten tun das.
Wie willst du das beurteilen?
Abgesehen davon: Facebook ist von der Struktur her dafür gedacht, sich (halb-)öffentlich zu präsentieren. Es ist also ein Medium vor allem für Extrovertierte. Diese Veranlagung haben vielleicht unterschwellig viele, aber sie ist nicht jedem gegeben. Und denen, die latent dafür empfänglich sind, wird suggeriert, dass sie das unbedingt brauchen. Ich bin überzeugt, dass unter den Nutzern von Facebook nur wenige sind, die aus persönlicher Überzeugung dazu gekommen sind. Die meisten waren vermutlich Unentschlossene, die nach einer entsprechenden Gehirnwäsche zu Befürwortern geworden sind - so wie es die Werbeindustrie mit vielen Produkten und Modetrends schafft.
Ich bin z.B. eher darauf bedacht, möglichst unauffällig im Hintergrund zu bleiben und gerade *nicht* in Erscheinung zu treten. Daher meide ich solche Kontakt-Plattformen generell, egal ob sie Facebook, Xing oder Twitter heißen.
einfach nur ein zusätzlicher Dienst für Kontakte und Informationsaustausch.
Eben. Und genau das verteufle ich. Kontakte möchte ich von Angesicht zu Angesicht pflegen, und Informationsaustausch möchte ich gezielt haben - also genau an *einen* Empfänger oder eine genau definierte Gruppe. Und dazu braucht's kein Facebook, das geht perfekt mit den bisher üblichen Mitteln (Telefon, e-Mail, im geschäftlichen Kontext leider oft auch noch Fax).
Und ich denke Hans, molily und Meinereiner kennen es wohl besser als die meisten "Verweigerer" und hätten kein Problem damit diesen Kanal auch zu nutzen um mehr Leute für SELFHTML zu interessieren um dann vielleicht auch neue Autoren daraus zu rekrutieren.
Das können sie ja gern tun. Nur darf man nicht davon ausgehen, dass sich jeder dieser neuen Richtung anschließt.
Und wer hat eigentlich gesagt dass Email für immer das Kontaktmedium bleiben muss und nie von irgend etwas sinnvolerem abgelöst werden darf?
Keine Ahnung, ob das jemand gesagt hat; ich jedenfalls nicht. Allerdings hat sich das Medium so sehr in der heutigen Kommunikationslandschaft etabliert, dass es nicht mehr wegzudenken ist. Kaufhäuser schafft man ja auch nicht ab, nur weil irgendjemand meint, Online-Shops wären doch viel sinnvoller. Und aus meiner Sicht deckt das Medium e-Mail den Kommunikationsbedarf perfekt ab, soweit die Kommunikation nicht persönlich erfolgt.
Ciao,
Martin
Der geistige Horizont ist der Abstand zwischen Brett und Hirn.
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