Hallo,
Ich würde meine privaten Bilder keinem anvertrauen dessen Geschäftsfeld darin beteht Daten zu sammeln und zu verkaufen...
Ich habe nirgendwo gesagt, dass man Bilder unbedingt auf Facebook hochladen sollte, sondern habe die beschränkten Möglichkeiten von E-Mail gegenüber dem Web illustriert. Man muss jedoch verstehen, wieso das Web in solchen Fällen häufiger genutzt wird. Es ist jedoch vergleichsweise komfortabel, bei Facebook Benutzergruppen anzulegen und mit diesen Inhalte zu teilen. Wie würdest du das auf die Schnelle auf deinem privaten Webspace lösen? Mit Basic HTTP Authentication? Es ist nicht einfach möglich – man würde eher eine Galerie- oder Groupware-Webanwendung installieren. Eine solche würdest du anscheinend auch verteufeln.
Hier widerspreche ich... standardisierte Dienste wie E-Mail laufen über offene Protokolle und stehen für beliebige Clients zur verfügung.
Diese Kriterien eignen sich schlecht zum Vergleich von Webanwendungen und Internetdiensten wie E-Mail.
Moderne Webanwendungen besitzen offen zugängliche APIs, oft über einfache standardisierte Protokolle wie HTTP und JSON. Bei Facebook ist das der OpenGraph. Vieles ist öffentlich nutzbar, vieles ist zugänglich, nachdem man eine OAuth-Anwendung registriert hat. Nutzer können Anwendungen per OAuth Zugriffsrechte einräumen. OAuth ist ein freier und herstellerübergreifender Standard. Bei den Facebook-Konkurrenten gibt es OpenSocial. Es gibt unzählige verschiedene Clients, weil die APIs offen sind und man fast alles, was über das Standard-Webinterface möglich ist, auch über die API erledigen kann.
Natürlich ist der OpenGraph im Gegensatz zu E-Mail immer noch zentral. Aber das kann man so pauschal auch nicht sagen, weil es auch dezentrale Netzwerke wie Diaspora gibt, welches im Übrigen Freie Software ist.
Facebook & Co. drängen einem dagegen erst mal ein Webinterface auf, in eine Technologhie eingezwängt die ursprünglich nicht für solche Anwendungen gedacht war und jetzt mit HTML5 mit aller Gewalt in diese Richtung geprügelt wird...
Es gibt keine Protokolle, die direkt für die (im Übrigen sehr unterschiedlichen) Fähigkeiten eines Social Networks gedacht wären (vielleicht außer die von Diaspora). Was schlägst du vor, solche erst einmal zu erfinden? Das Web gibt es schon, jeder PC mit Internetanschluss hat einen Browser, man muss nur eine Website aufsetzen, jeder kann einfach ohne weitere Software darauf zugreifen.
Und wieso ist das Web nicht für so etwas gedacht? Was soll das bedeuten, wer bestimmt schon, wofür das Web gedacht ist und wofür nicht? Das Web hat geeignete viele Sprachen und Protokolle dafür und derzeit werden viele Sprachen und Protokolle erfunden und erweitert, damit leistungsfähige Webanwendungen möglich ist.
ich werd nie verstehe wieso man vom bequemen Chatten per IRC weg ist zu diesen umöglichen WebChats...
IRC ist nicht bequem. Man braucht einen IRC-Client und muss dort irgendwelche Server- und Kanalnamen eintippen sowie Befehle lernen. Ein Webchat kann jeder bedienen, der schon einmal im Web gesurft ist - also quasi sämtliche Internetnutzer.
Alles muss ins "Web", als ob das Internet nur daraus betehen würde...
Es ist nicht alles im Web, das ist eine Fehleinschätzung. Es ist höchstens vieles AUCH im Web. Die Dienste dahinter sind nicht unbedingt an das Web gekoppelt, siehe oben.
Es ist kein Problem an sich, dass sich vieles ins Web verlagert, sondern z.B. dass Daten und Dienste sich zentralisieren, sich an einer Stelle häufen und gleichzeitig von dieser Zentrale verteilt gespeichert und verarbeitet werden. Dabei ist nicht immer das Web mit im Spiel.
Sicherheit: bei Facebook bin ich von einem einzigen Anbieter abhängig, wenn die mal dicht machen war es das... bei E-Mail such ich mir nen neuen Provider und diejenigen die eh bei nem anderen waren betrifft es nicht mal.
Wenn dein E-Mail-Provider dicht macht, kannst du vorher noch die Daten abgreifen.
Das kannst du bei Anbietern wie Facebook, Google usw. ebenfalls, siehe oben. Oft stellen sie dafür extra Backup-Funktionen zur Verfügung. Genauso wie bei E-Mail muss man die Daten nicht lokal speichern, man kann es aber häufig.
Mathias