Und ganz ehrlich: es ist ja nicht so, als hätte ich für Support-Anfragen für akute Probleme oder dergleichen nicht zur Verfügung gestanden. Tatsache ist, dass die einzigen, die sich dafür interessiert haben, Christian Seiler und Alexander Nitsch waren. Es hängt also nicht an der Software.
Allgemein: SELFHTML war eben nie eine Truppe von Programmierern und Software-Entwicklern. SELFHTML heißt technische Dokumentation und Web-Publishing, nicht Software-Entwicklung. Die meisten Devs und Redakteure waren Geisteswissenschaftler, Quereinsteiger. Wenn überhaupt, schreiben die meisten Webanwendungen auf Basis von Scriptsprachen, ansonsten HTML, CSS, JavaScript^WjQuery. Aus dieser Community rekrutieren sich schlecht Leute, die keine Hemmung haben, sich in ein klassisches Softwareprojekt einzuarbeiten, und sich von den Rückschlägen nicht abschrecken lassen.
Das haben wir auch schmerzlich erlebt, als wir versucht haben, Methoden und Werkzeuge der Software-Entwicklung auf die Arbeit an SELFHTML, speziell der Doku, zu übertragen. Das fängt ja schon bei Bugtrackern und Versionsverwaltung an, hört bei der Abneigung gegen das Wiki auf. Was für manche normal ist, ist für andere erst einmal eine riesige Hürde und eine Einschränkung ihrer Arbeitsweise.
Doch, Christian Seiler. Der ist erst seit wenigen Monaten verschwunden, und keiner weiss so richtig, wohin.
Das wusste ich nicht, da ich ihn aus meiner Außensicht schon gefühlte Jahre nicht mehr in Aktion gesehen habe…
Der Punkt ist, dass die SELFHTML-Community keine stetige Weiterentwicklung »ihres« Forums garantieren konnte
Ich bin absolut nicht sicher, ob das an der Software liegt. Für mich sieht das eher so aus, als wenn es einfach kein Bedürfnis gegeben hätte.
Klar, die meisten Verbesserungen ließen sich durch Template-, Stylesheet- und minimale Codeänderungen sowie durch Konfiguration umsetzen. Ich denke schon, dass es das Bedürfnis gab und es immer wieder vereinzelt artikuliert wurde. Aber es gab keine organisierte Diskussion über Verbesserungen, geschweige denn den Konsens, dass und wie weiterentwickelt werden soll. So blieb das ganze bei gelegentlichen »Das Forum ist scheiße« und den entsprechenden »Es ist gut so, wie es ist«-Antworten von Regulars.
Mathias