Hi Stefan, hi ihr anderen,
Und dann moechte ich noch eine Frage in den Raum werfen: wie kommt es ueberhaupt dazu, dass Schwimmer so gerne ihre Bewegungen vereinheitlichen (die einheitliche Form suchen, sich in "Uniform" schmeissen)?
Naja, es gibt da ja den Satz mit dem 'im Strom mitschwimmen'. Ich denke, das machen wir alle sehr gerne. Es ist einfacher, als, um bei dem beispiel zu bleiben, sich selbst aus dem Wellenberg zu erheben, ohne selbst wellen zu machen.
Sehr richtig...
Aber es gibt natürlich auch noch eine andere Seite dieses "Rudel-Verhaltens", an das wohl die Natur dabei gedacht hat: Wenn jeder nur seine eigenen Wellen wirft (um mal bei dem Vergleich zu bleiben), wird er nicht viel erreichen, seine Wellen werden im Getöse der anderen untergehen.
Deshalb schließt sich fast jeder mehr oder weniger einer Gemeinschaft an. Daß dabei viele nach dem Motto "1.000.000 Lemminge können nicht irren" oder "der Stärkere hat recht" vorgehen, statt nachzudenken, ist wohl leider eine nicht zu verhindernde Nebenwirkung... :(
Dazu gehört auch das alte Problem "Angst vor dem Fremden".
Wenn irgendwo Wellen auftauchen, die anders gerichtet sind als die eigenen, entsteht sofort die Angst, daß einem das Wasser in den Mund geraten könnte.
So wurden ja in dem letzten Fall mit dem Schul-Massakker auch wieder mal Internet (außer zum Verteilen von Bombenanleitungen ist das ja auch zu nichts gut...), Gewalt-Spiele (Doom und Quake; meiner Meinung nach eher Ventil als Ursache der Gewaltbereitschaft, aber das ist ein anderes Thema...), und Gothics (die friedlichsten mir bekannten Leute überhaupt!, übrigens empfehle ich die Texte von Lacrimosa http://www.tu-chemnitz.de/~til/lacrimosa/index.html, vor allem "Der brennende Komet") mit schuldig gemacht...
Um das ganze mit dem Thema gewalt zu fassen: Ich denke, wir alle sind Gewalt ausgesetzt: zum einen gibt es körperliche, zum anderen psychische Gewalt. Das problem ist: wie gehen wir mit dieser gewalt um? Ein 'gesundes Maß' an Gewalt erträgt sicherlich jeder. Ein gesundes Maß teilt sicherlich auch gerne jeder aus... oder wer von euch macht nicht gerne mal ein scherz auf kosten anderer?
Wobei da sehr schnell wieder die Radfahrer-Problematik auftaucht: Oben buckeln, unten treten... :/
Es ist eine heikle angelegenheit, wenn man selbst von sich behauptet, man übe keine Gewalt aus. Das hat eigentlich in letzter Zeit nur Ghandi hinbekommen.
Da ist dann auch das Problem, daß man gerade als Mann ruck zuck als "Weichei" da steht...
Eine Frage möchte ich noch in den Raum stellen, die glaube ich immer noch gerne Kriegsdienstverweigerern gestelt wird: Stellen sie sich vor, sie stehen ihrem GEgner gegenüber, beide die Waffen aufeinander gerichtet. Schießen sie, um zu überleben oder lassen sie sich erschießen?
Eine meiner Meinung nach in dem Zusammenhang ziemlich blöde Frage... wenn ich nicht in den Krieg ziehe, ist die Wahrscheinlichkeit, daß ich in die Situation komme, wesentlich geringer. Wenn es keine andere Möglichkeit gibt (z.B. Gegner entwaffnen, Flucht), wird wohl fast jeder sein Leben verteidigen...
Aber ist z.B. die NATO im Kosovo-Krieg wirklich bedroht?
Ciao,
Mirko