Michael Schröpl: Intranets als Nervensysteme

Beitrag lesen

Als Lektuere zu einer eventuellen Diskussion empfehle ich den folgenden Artikel:
Michael Klein: "Intranets- Nervensystem, Gedächtnis und Gehirn"

Ein wunderbarer Artikel. (Ich habe ihn natürlich sofort auf meiner Intranet-Homepage installiert.)
Das beste daran ist, daß er schon so alt ist.

Die Erkenntnis, die er vermittelt, ist mir allerdings (leider) nicht neu, auch wenn ich sie noch nie so schön in Worte gefaßt gesehen habe.
Eigentlich geht es ja nicht um ein Intranet (und schon gar nicht um HTML - ersetze Webserver durch Lotus Notes oder Microsoft Irgendwas, und es ändert sich *nichts*), sondern in Wirklichkeit um Firmenstrukturen, Geschäftskonzepte, Wettbewerbsfähigkeit, Transparenz, Investitionsfreudigkeit, Vertrauen zu den Mitarbeitern, ...

  • Es nutzt nichts, wenn die Anwender es nicht annehmen, weil sie "das schon immer so gemacht haben" und "es funktioniert doch auch so".
  • Ein Intranet nutzt nichts, wenn die Anwender nicht geschult werden, um sich der angeboten Möglichkeiten bewußt zu werden.
  • Es nutzt nichts, wenn 99% Konsumenten sind und nur 1% Produzenten - dann kann es seine Stärke, nämlich im Benutzer das Vertrauen zu erwecken, daß es sich *lohnt*, es zu benutzen, nicht ausspielen.
  • Es nutzt nichts, wenn die darin darzustellenden Daten gar nicht erst erhoben werden, weil das die jeweils zuständigen Mitarbeiter "ja im Kopf haben" und es die anderen "nichts angeht".
  • Es nutzt nichts, wenn ihnen vermittelt wird, es sei unproduktiv, ihre Zeit mit E-Mails zu verplempern oder im Internet zu surfen, statt etwas zu "arbeiten". (Beispielsweise dieselbe Information mühsam per Telefon einzuholen und dabei andere Leute von der Arbeit abzuhalten ... ;-)
  • Und es nutzt nichts, wenn die Geschäftsleitung controlling by information hiding macht.

Ein Intranet kann *bestenfalls* so gut sein wie die Firma, die es benutzt. Das - und nicht mehr - kann der Webmaster durch sinnvollen Einsatz von Technologien erreichen. Mehr *nicht*.

Und das schlimmste ist es, wenn die Geschäftsleitung sagt: "Aber wir haben doch E-Mail und ein Intranet." (Aber kein Konzept, wofür ...)