Hallo Stefan!
Dass so ein internationales Internet-Recht begrüssenswert wäre, darüber sind wir uns wohl alle einig.
Allerdings kann ich auch den Optimismus nicht teilen, dass wir das noch erleben werden. Denn erstmal muss sich diese Einsicht auch bis zu den Entscheidungsträgern herumsprechen. Tja, und dann?
Schaun wir uns doch mal in der Welt um: wir bekommen ja noch nicht mal europaweit irgendetwas vernünftig geregelt, ohne dass es endloser Debatten bedürfte, wie lang jetzt ein Kondom oder wie krumm eine Banane sein darf.
Noch ein Beispiel? Internationale Klimaschutzkonferenzen: das Haus steht lichterloh in Flammen und die Feuerwehr kommt mit einem Holzroller und einem Löffelchen voll Wasser daher. Oder: wo ist der Weltgerichtshof, der Kriegsverbrecher und Diktatoren verfolgen kann? (Liste endlos erweiterbar)
Versteh' mich nicht falsch, ich will nicht die Notwendigkeit bestreiten, in einer globalisierten Welt für globale Lösungen zu kämpfen. Ich kann nur nicht mehr so richtig daran glauben. Wenn ich mir vorstelle, dass da am Ende eine Welt-Internet-Aufsichtsbehörde a la Brüsseler Eurokratie herauskäme, die alles nur kaputtreglementieren würde ... Na, Mahlzeit.
Auf die allgemeine Unfähigkeit der Richter, das Medium zu begreifen und entsprechend seinem Wesen zu behandeln muss ich ja hier nicht nochmal eingehen.
Schoene Gruesse
-joerg (sonst eigentlich kein solcher Schwarzseher ;-)