Marlies: Arbeitslos glücklich - aber bitte ohne die arbeitende Gesellschaft

Hallo Forum,

nachdem ich mich heute abend mit einem jüngeren, arbeitenden Mitglied der Gesellschaft im Chat gestritten habe,
dass es nicht richtig ist, wenn er auf die Arbeitslosen sauer ist, die seiner Meinung nach nur zu faul sind zum arbeiten.
Klar, solche gibt es auch, (z. B.mich zur Zeit <g>) aber es ist immer nur ein geringer Prozentsatz, denn Arbeit gehört
meiner Meinung nach zum Lebensglück.

Aber es gibt sie wirklich schon, die "glücklich Arbeitslosen", die mein junger Kontrahent wohl gemeint hat. Die, die
es "TOLL" finden, nicht mehr arbeiten zu müssen und ihr Leben so leben, wie es ist und sich dabei auch noch
wohl fühlen. Frechheit, ne? Schliesslich sind sie arbeitslos, ihre Ansprüche sollten gefälligst auf den Nullpunkt
fallen, am besten würden sie sich gleich ein Grab bestellen, oder? Er arbeitet für sie, er bezahlft für sie,
er findet das ungerecht. Wenn jeder so denken würde wie sie, wo kämen wir denn da hin?

Es ist unfair, so pauschal alle (oder fast alle) Arbeitslosen als Schmarotzer hinzustellen. Sie sind die falsche
Adresse, um den Ärger über die Situation in der Erwerbs-Arbeitswelt loszuwerden. Dadurch entsteht eine immer
größere Kluft zwischen beschäftigten und unbeschäftigten Arbeitnehmern, wo sie doch eigentlich zusammenhalten sollten.
Denn wer hat heute schon Aussicht, bis ins Rentenalter beschäftigt zu werden? Ein großer Teil wird schon viel früher
ausgemustert, andere halten dem hohen Leistungsdruck gesundheitlich nicht so lange stand.
Und wer profitiert davon, dass die Arbeitslosen als Schmarotzer der Gesellschaft angesehen werden?
Die Arbeitnehmer, die einen Job haben, kleben angstvoll daran und deshalb können die Unternehmen zu niedrige
Löhne bezahlen und auch sonstigen Druck ausüben, also wird von dieser Seite mit Sicherheit nichts kommen,
um die Situation zu ändern. Warum müssen heute Menschen in relativ kurzer Zeit regelrecht in der Erwerbs-
tätigkeit verheizt werden? I-Punkt der Ironie ist meiner Meinung nach, dass wirklich Arbeit vorhanden ist, die
aber leider, leider nur von hochqualifizierten 25-jährigen mit 30-jähriger Berufserfahrung getan werden kann.

So, jetzt bin ich den Ärger los und nun kann ich schlafen ;-)

Gute Nacht

Marlies

  1. Hallo Forum,

    Klar, solche gibt es auch,

    Und nur von solchen habe ich gesprochen, nicht von Leuten die nicht koenne, oder nicht duerfen, oder was weis ich, osndern einfahc nur von solchen die schlicht und einfach nicht wollen ("wiso soll ich arbeitemn, mir gehts doch auch so gut")

    wohl fühlen. Frechheit, ne? Schliesslich sind sie arbeitslos, ihre Ansprüche sollten gefälligst auf den Nullpunkt

    Nein, sie sollen doch dann bitte nur fuer sich alleine sorgen wenn sie schon nicht arbeiten WOLLEN.

    er findet das ungerecht. Wenn jeder so denken würde wie sie, wo kämen wir denn da hin?

    Wo wir dahin kaemen? jeder wuerde zum Teufel nochmal alles dafuer geben arbeiten zu wollen, weil, es wueder keine Arbeitlosenunterstuetzung mehr geben.

    Es ist unfair, so pauschal alle (oder fast alle) Arbeitslosen als Schmarotzer hinzustellen. Sie sind die falsche

    Himmel, das habe ich nie, und wuerd ich auch nicht, getan!!!! Die wenigsten koenen etwas dafuer das sie arbeitslos sind. Es waere borniert zu glauben man wird selber nie arbeitslos

    aber leider, leider nur von hochqualifizierten 25-jährigen mit 30-jähriger Berufserfahrung getan werden kann.

    Wie gesagt, es gibt genug arbeit. Man darf natuerlich nicht mit dem Gedanken leben das einem die Arbeit Spass macht, aber das hab ich ja schon beschrieben.

    MfG Olli

    1. Wie gesagt, es gibt genug arbeit. Man darf natuerlich nicht mit dem Gedanken leben das einem die Arbeit Spass macht, aber das hab ich ja schon beschrieben.

      MfG Olli

      Hallo Olli,

      ich möchte Dich bitten, Deine menschenverachtende politische Einstellung hier im Forum nicht noch weiter
      zu verbreiten. Ich glaube außerdem, dass ein Forum, dessen thematischer Inhalt "Internet-Programmierung"
      ist, nicht den richtigen Platz darstellt, um über so breit ausgelegte Themenkomplexe wie "Arbeitslosigkeit"
      zu diskutieren.

      Grüße
      Philip

      1. Hallo nochmals in diesem Thread
        »

        ich möchte Dich bitten, Deine menschenverachtende politische Einstellung hier im Forum nicht noch weiter zu verbreiten.

        Habe ich hier richtig 'menschenverachtend' gelesen. Oliver hat auf keinen Fall alle Menschen gemeint, sondern die 'Zielgruppe' klar eingeschraenkt. Diese sin die Arbeitslosen, die nicht WOLLEN. Wir koennen hier ja eine Grundsatzdiskussion anfangen ueber Marxismus/Sozialismus und unser heutiges System, aber das wuerde den Rahmen sprengen. Deswegen gehe ich mal von unserem heutigen System aus, und das ist so aufgebaut, dass jeder arbeiten SOLLTE. Wenn mal einer aus irgendwelchen Gruenden nicht KANN, dann wird ihm Unterstuetzung gewaehrt. Wenn er aber nicht will, haelt er sich meiner Meinung nach nicht an die Spielregeln. Da hat Oliver ganz Recht: Warum sollte man solchen (man muss es wirklich mal sagen) Schmarotzern helfen?

        Ci@o Matti

      2. Hallo Philip,

        ich möchte Dich bitten, Deine menschenverachtende politische Einstellung

        also, ich sehe das jetzt richtig, jja? Du behauptest, das meine einstellung Menschenverachtend ist, ja? Soll ich dir mal was sagen? Ja, ich verachte solche Menschen die mit Genuss und voller Bewustheit dessen arbeitslos sind, die sich hinstellen und MICH auslachen weil ich mir den Arsch aufreisse. Ist natuerlich absolut skandaloes. Wich kann ich blos mMenschen verachten die mich im Grunde vollkommen bewust ausnutzen. hast ja recht.... Und damit du es nochmal schnallst, ich rede hier jetzt nicht von Arbeitslosen, sondern von den Leuten, die sich einbilden nicht arbeiten zu muessen, weil doch der Staat ja fuer sie sorgt. Das sie den damit kaputt machen haben sie scheinbar noch nicht geschnallt.

        MfG Olli

        1. Hallo Olli,

          ich möchte Dich bitten, Deine menschenverachtende politische Einstellung
          also, ich sehe das jetzt richtig, jja? Du behauptest, das meine einstellung Menschenverachtend ist, ja? Soll ich dir mal was sagen? Ja, ich verachte solche Menschen die mit Genuss und voller Bewustheit dessen arbeitslos sind, die sich hinstellen und MICH auslachen weil ich mir den Arsch aufreisse. Ist natuerlich absolut skandaloes. Wich kann ich blos mMenschen verachten die mich im Grunde vollkommen bewust ausnutzen. hast ja recht.... Und damit du es nochmal schnallst, ich rede hier jetzt nicht von Arbeitslosen, sondern von den Leuten, die sich einbilden nicht arbeiten zu muessen, weil doch der Staat ja fuer sie sorgt. Das sie den damit kaputt machen haben sie scheinbar noch nicht geschnallt.

          Kaputt machen sie ihn sicher nicht, es kann sich allerhöchstens was ändern und das wär doch nur gut. Oder findest Du es richtig, dass Du Dir den Arsch aufreissen mußt, nur um leben zu können? Es gibt doch sowas wie ein Recht auf Leben, oder täusche ich mich da? Und das Problem liegt doch nicht darin, dass nicht genügend da wäre für alle? Wenn das so wäre, könnte ich verstehen, dass es ein Arbeitnehmer kontra Arbeitslosenlager gäbe.  Die Angst der arbeitenden Bevölkerung, ihren Job zu verlieren, sichert den Unternehmen billige Arbeitskräfte. Ich denke, in dem Moment, wo sich die Arbeitslosen für die Unternehmen und den Staat nicht mehr "rechnen", wird sich ganz schnell was ändern.

          Bis dann

          Marlies

          1. Hallo Marlies,

            Kaputt machen sie ihn sicher nicht, es kann sich allerhöchstens was ändern und das wär doch nur gut. Oder findest Du es richtig, dass Du Dir den Arsch aufreissen mußt, nur um leben zu können? Es gibt doch sowas wie ein Recht auf Leben, oder täusche ich mich da? Und das Problem liegt doch nicht darin, dass nicht genügend da wäre für alle? Wenn das so wäre, könnte ich verstehen, dass es ein Arbeitnehmer kontra Arbeitslosenlager gäbe.  Die Angst der arbeitenden Bevölkerung, ihren Job zu verlieren, sichert den Unternehmen billige Arbeitskräfte. Ich denke, in dem Moment, wo sich die Arbeitslosen für die Unternehmen und den Staat nicht mehr "rechnen", wird sich ganz schnell was ändern.

            Ahso, also, ich soll nicht so hart arbeiten muessen, (oder gar nicht? ne, ok, das war jetzt fies...) mir trozdem aber ein schoenes Leben goenne koenne, ja? Willkomen im Marxismus. In den naechsten hundert Jahren wird isch da wohl nihct gross aendern. spinne wir das ganze doch mal durch. Laso, ich arbeite nicht so hart, es wird weniger produziert, mein Unternehmen verkauft weniger, es hat weniger Geld um mich zu bezahlen. Somit bekomm ich auch weniger Lohn oder mein Unternehmen macht irgendwann mal Pleite. Ich habe weniger Geld, kann somit auch weniger kaufen. Was wiederum bewirkt, das die Unternehmen weniger loswerden. Ist das ganze billiger, nehmen die Unternehmen weniger ein. Ich hab jetzt kein Bock ueber die Wirtschaft und deren Zusammenspiel zu diskutieren. du kannst nicht einfach eine "saeule" wegnehmen. Und der Glaube "kein geld mehr, jeder kan sich alles nehemn was er will" ist heutzutage einfach nicht realisierbar, das ist boriertes Wunschdenken. schau dich doch mal um, was meinst du wieviel arbeiten wuerden wenn sie nur was davon haetten, zu wissen das irgednwas funktioniert, keiner...die mehrzahl der Arbeitnehmer geht arbeiten, um zu wissen das am Ende des Monats was auf dem Konto ist. Der Mensch ist nuneinmal so (ich sage nicht das er immer so bleiben wird, auch ich habe Hoffnung ;-) er braucht fuer alles einen anreiz. Eine Ermutigung. Denn im tiefsten des Innern ist jeder  Mensch faul. Der eine weniger, der andere mehr. Wenn du mir das Gegenteil beweisen willst, bitte...

            MfG Olli

      3. Hallo Philip,

        Ich glaube außerdem, dass ein Forum, dessen thematischer Inhalt "Internet-Programmierung"
        ist, nicht den richtigen Platz darstellt, um über so breit ausgelegte Themenkomplexe wie "Arbeitslosigkeit"
        zu diskutieren.

        dann hättest Du, anstatt 2 x auf Olli rumzuhacken, Deine Kritik aus Gleichberechtigungsgründen zumindest 1 x davon auf mich prasseln lassen können, oder?

        Bis dann

        Marlies

  2. Hallo Marlies !

    Hab' Dein Posting sehr genau gelesen und möchte Dir vorallem in punkto des letzten Abschnitts zustimmen, in dem Du deutlich die derzeitige Situation am Arbeitsmarkt anmahnst.

    Kenne Arbeitslosigkeit und stressbehaftete Erwerbstätigkeit (inkl. Rückenbeschwerden wg. Bildschirmtätigkeit ;) aus eigenen Erfahrungen, aber auch sogn. "Gegangenwerden" von übriggebliebenen Beamten oder Herzinfarkt nach 5 Jahren Hardcore_Projekmanagement etc. aus meinem näheren Umfeld.

    Ich muss zugeben die Phänomene die Du beschreibst lassen auch mich den Kopf schütteln, aber unsere Leistungsgesellschaft verlangt dies wohl ab, frag mich nur wie sowas dauerhaft zu rechtfertigen ist. Eigenartigerweise ertappe ich mich immer wieder dabei, dass ich jetzt mit Mitte zwanzig immer konservativer der ganzen Technik gegenüber werde, die einen Grossteil dazubeiträgt dass das Arbeitsleben immer schnellllller wird (manchmal kot*en mich Computer, Handys etc. richtig an).

    Wo das ganze noch hinführt möchte ich gar nicht wissen, zumindest mag ich Mitte 30 kein körperlisches und seelisches Wrack sein, obwohl's physisch heute manchmal schon den Anschein hat.. die Krankenkasse wird sich freuen <g>

    Am besten man macht sich wegen dem Geld nicht allzuviel Gedanken und lebt nicht zu sehr in der Zukunft, dann kann man das Leben etwas easier angehen (sofern man nicht ein paar Mäuler zu stopfen bzw. eine Familie zu ernähren hat). Ob Karrieregeilheit, Rentenvorsorge und Aktiengedönsrat etc. jemanden wirklich ruhiger schlafen lässt mag ich nicht beurteilen, vielleicht (oder zum Glück) bin ich auch zu jung für sowas. Ich für meinen Teil versuche der Hyperventilation <ggg> immer wieder damit zu entgehen, dass es einem doch eigentlich recht gut geht und man bisher auch finanziell immer irgendwie über die Runden gekommen ist.

    Klar möchte ich was erreichen und auch einer Familie mal was bieten können, aber ich versuche mich nicht an dem zu orientieren was anscheinend allgemeiner Standard ist, sondern meine Massstäbe wenn irgend möglich selbst zu setzen (auch wenn das mit zunehmendem Alter scheinbar schier unmöglich wird). Zumindest will ich nicht einer von den Leuten werden die neidisch auf Nachbars Auto schauen und deshalb 'ne 80 Stunden Woche schieben.

    Karriere ist nicht alles, sondern im Alter sagen zu können "Ich habe ein erfülltes Leben gehabt."

    </mfg pepe>
    ..der hofft, das sich die Welt in 20 Jahren noch genauso schnell dreht wie vor 20 Jahren.

  3. Hier mal ein Auszug aus dem Bundessozialhilfegesetzt. Bitte lies es dir mal genau durch! Insbesondere $18 Abs.3

    Unterabschnitt 2
    Hilfe zur Arbeit
    § 18 Beschaffung des Lebensunterhalts durch Arbeit
    (1) Jeder Hilfesuchende muß seine Arbeitskraft zur Beschaffung des Lebensunterhalts für sich und seine unterhaltsberechtigten Angehörigen einsetzen.
    (2) Es ist darauf hinzuwirken, daß der Hilfesuchende sich um Arbeit bemüht und Arbeit findet. Hilfesuchende, die keine Arbeit finden können, sind zur Annahme einer für sie zumutbaren Arbeitsgelegenheit nach § 19 oder § 20 verpflichtet. Für Hilfesuchende, denen eine Arbeitserlaubnis oder Arbeitsberechtigung nicht erteilt werden kann, gilt Satz 2 entsprechend, wenn kein Arbeitsverhältnis im Sinne des Arbeitsrechts begründet wird. Die Träger der Sozialhilfe und die Dienststellen der Bundesanstalt für Arbeit, gegebenenfalls auch die Träger der Jugendhilfe und andere auf diesem Gebiet tätige Stellen sollen hierbei zusammenwirken.
    (3) Dem Hilfesuchenden darf eine Arbeit oder eine Arbeitsgelegenheit nicht zugemutet werden, wenn er körperlich oder geistig hierzu nicht in der Lage ist oder wenn ihm die künftige Ausübung seiner bisherigen überwiegenden Tätigkeit wesentlich erschwert würde oder wenn der Arbeit oder der Arbeitsgelegenheit ein sonstiger wichtiger Grund entgegensteht. Ihm darf eine Arbeit oder Arbeitsgelegenheit vor allem nicht zugemutet werden, soweit dadurch die geordnete Erziehung eines Kindes gefährdet würde. Die geordnete Erziehung eines Kindes, das das dritte Lebensjahr vollendet hat, ist in der Regel dann nicht gefährdet, wenn und soweit unter Berücksichtigung der besonderen Verhältnisse in der Familie des Hilfesuchenden die Betreuung des Kindes in einer Tageseinrichtung oder in Tagespflege im Sinne der Vorschriften des Achten Buches Sozialgesetzbuch sichergestellt ist; die Träger der Sozialhilfe sollen darauf hinwirken, daß Alleinerziehenden vorrangig ein Platz zur Tagesbetreuung des Kindes angeboten wird. Auch sonst sind die Pflichten zu berücksichtigen, die dem Hilfesuchenden die Führung eines Haushalts oder die Pflege eines Angehörigen auferlegt. Eine Arbeit oder Arbeitsgelegenheit ist insbesondere nicht allein deshalb unzumutbar, weil
    1. sie nicht einer früheren beruflichen Tätigkeit des Hilfeempfängers entspricht,
    2. sie im Hinblick auf die Ausbildung des Hilfeempfängers als geringerwertig anzusehen ist,
    3. der Beschäftigungsort vom Wohnort des Hilfeempfängers weiter entfernt ist als ein früherer Beschäftigungs- oder Ausbildungsort,
    4. die Arbeitsbedingungen ungünstiger sind als bei den bisherigen Beschäftigungen des Hilfeempfängers.
    (4) Soweit es im Einzelfall geboten ist, kann auch durch Zuschüsse an den Arbeitgeber sowie durch sonstige geeignete Maßnahmen darauf hingewirkt werden, daß der Hilfeempfänger Arbeit findet. Die Bestimmungen des Dritten Buches Sozialgesetzbuch bleiben unberührt.
    (5) Der Träger der Sozialhilfe soll Hilfeempfänger zur Überwindung von Hilfebedürftigkeit bei der Eingliederung in den allgemeinen Arbeitsmarkt fördern. Zu diesem Zweck kann dem Hilfeempfänger bei Aufnahme einer sozialversicherungspflichtigen oder selbständigen Erwerbstätigkeit ein Zuschuß bis zur Höhe des Regelsatzes für einen Haushaltsvorstand und bis zur Dauer von 12 Monaten gewährt werden. Von den Maßgaben des Satzes 2 kann befristet abgewichen werden, soweit es zur Erprobung von Maßnahmen oder im Einzelfall zur Eingliederung in den allgemeinen Arbeitsmarkt gerechtfertigt ist; die Erprobung von Maßnahmen ist unter Beteiligung des Landes auszuwerten. Satz 3 tritt am 31. Dezember 2002 außer Kraft.
      
      
    § 19 Schaffung von Arbeitsgelegenheiten
    (1) Für Hilfesuchende, insbesondere für junge Menschen, die keine Arbeit finden können, sollen Arbeitsgelegenheiten geschaffen werden. Zur Schaffung und Erhaltung von Arbeitsgelegenheiten können auch Kosten übernommen werden. Die Arbeitsgelegenheiten sollen in der Regel von vorübergehender Dauer und für eine bessere Eingliederung des Hilfesuchenden in das Arbeitsleben geeignet sein.
    (2) Wird für den Hilfesuchenden Gelegenheit zu gemeinnütziger und zusätzlicher Arbeit geschaffen, kann ihm entweder das übliche Arbeitsentgelt oder Hilfe zum Lebensunterhalt zuzüglich einer angemessenen Entschädigung für Mehraufwendungen gewährt werden; zusätzlich ist nur die Arbeit, die sonst nicht, nicht in diesem Umfang oder nicht zu diesem Zeitpunkt verrichtet werden würde. Von dem Erfordernis der Zusätzlichkeit kann im Einzelfall abgesehen werden, wenn dadurch die Eingliederung in das Arbeitsleben besser gefördert wird oder dies nach den besonderen Verhältnissen des Leistungsberechtigten und seiner Familie geboten ist.
    (3) Wird im Falle des Absatzes 2 Hilfe zum Lebensunterhalt gewährt, so wird kein Arbeitsverhältnis im Sinne des Arbeitsrechts und kein Beschäftigungsverhältnis im Sinne der gesetzlichen Kranken- und Rentenversicherung begründet. Die Vorschriften über den Arbeitsschutz finden jedoch Anwendung.
    (4) Bei der Schaffung und Erhaltung von Arbeitsgelegenheiten sollen die Träger der Sozialhilfe, die Dienststellen der Bundesanstalt für Arbeit und gegebenenfalls andere auf diesem Gebiet tätige Stellen zusammenwirken. In geeigneten Fällen ist für den Hilfesuchenden unter Mitwirkung aller Beteiligten ein Gesamtplan zu erstellen.
      
      
    § 20 Besondere Arbeitsgelegenheiten
    (1) Ist es im Einzelfall erforderlich, die Gewöhnung eines Hilfesuchenden an eine berufliche Tätigkeit besonders zu fördern oder seine Bereitschaft zur Arbeit zu prüfen, soll ihm für eine notwendige Dauer eine hierfür geeignete Tätigkeit oder Maßnahme angeboten werden. § 19 Abs. 4 gilt entsprechend.
    (2) Während dieser Tätigkeit werden dem Hilfesuchenden Hilfe zum Lebensunterhalt und eine angemessene Entschädigung für Mehraufwendungen gewährt. § 19 Abs. 3 gilt entsprechend.

    1. Hallo Olli,

      um das, was das Gesetz aussagt, geht es doch überhaupt nicht. Das Thema scheint für andere hier im Forum aber uninteressant zu sein, von daher werde ich mich auch hier nicht weiter allein mit dir hier streiten, eine Zweier-Diskussion gehört wirklich nicht ins Forum.

      Bis dann

      Marlies

    2. Hallo Oliver,

      § 20 Besondere Arbeitsgelegenheiten
      (1) Ist es im Einzelfall erforderlich, die Gewöhnung eines Hilfesuchenden an eine berufliche Tätigkeit besonders zu fördern oder seine Bereitschaft zur Arbeit zu prüfen, soll ihm für eine notwendige Dauer eine hierfür geeignete Tätigkeit oder Maßnahme angeboten werden. § 19 Abs. 4 gilt entsprechend.
      (2) Während dieser Tätigkeit werden dem Hilfesuchenden Hilfe zum Lebensunterhalt und eine angemessene Entschädigung für Mehraufwendungen gewährt. § 19 Abs. 3 gilt entsprechend.

      Klingt prima, und hier ist die Wirklichkeit:
      Das Arbeitsamt foerdert eine Weiterbildungsmassnahme zum Webdesigner fuer 14 arbeitslose Personen. Es sind voellig unterschiedliche Menschen unterschiedlichen Alters und sozialer Herkunft. Die Haelfte davon wurde vom Arbeitsamt gezwungen, an diesem Kurs teilzunehmen und sass noch nie im Leben an einem Computer. Einige kamen jeden Tag betrunken an, stoerten massiv den Unterricht, andere wiederum nahmen am Unterricht nur sporadisch teil. Nach und nach sprangen diese Teilnehmer auch ab, was dem Arbeitsamt voellig ueberfluessigerweise eine ganze Menge Geld gekostet hat. Soviel zu § 20 Abs. 1

      Von den sieben uebrig gebliebenen, die die Massnahme abgeschlossen haben, hat bis jetzt noch keiner einen Job. Nicht, weil sie nicht wollen, sondern weil der von Marlies beschriebene 25jaehrige mit 30jaehriger Berufserfahrung gesucht wird, der sich dann auch noch fuer einen Apfel und ein Ei halbtot schuftet, unbezahlte Ueberstunden natuerlich inklusive.

      Vor die Entscheidung gestellt, an so einem Job kaputtzugehen oder arbeitslos zu sein, entscheide ich mich erst einmal fuer die Arbeitslosigkeit, bis ich das Richtige gefunden habe und sehe mich deshalb trotzdem nicht als Schmarotzer.
      Ich kann auch auf materielle Dinge verzichten zugunsten meiner Lebensqualitaet und der Erhaltung meiner Gesundheit.
      Uebrigens gibt es auch viele Arbeitslose, die keine Bezuege erhalten.

      Viele Gruesse
      Jessi

      1. Moin Jessi,

        Du hast mich gerettet :-)
        Endlich weiß ich selbst, worum es mir in dem Thread eigentlich geht <g>

        Von den sieben uebrig gebliebenen, die die Massnahme abgeschlossen haben, hat bis jetzt noch keiner einen Job. Nicht, weil sie nicht wollen, sondern weil der von Marlies beschriebene 25jaehrige mit 30jaehriger Berufserfahrung gesucht wird, der sich dann auch noch fuer einen Apfel und ein Ei halbtot schuftet, unbezahlte Ueberstunden natuerlich inklusive.
        Vor die Entscheidung gestellt, an so einem Job kaputtzugehen oder arbeitslos zu sein, entscheide ich mich erst einmal fuer die Arbeitslosigkeit, bis ich das Richtige gefunden habe und sehe mich deshalb trotzdem nicht als Schmarotzer.
        Ich kann auch auf materielle Dinge verzichten zugunsten meiner Lebensqualitaet und der Erhaltung meiner Gesundheit.

        Genau, das ist es. Und wie Jörg in seinem Posting geschrieben hat, gibt es mittlerweile schon mehr Menschen, die so denken. Als ich las, wie einige auf eine "drohende" Festeinstellung reagierten, war ich sprachlos, denn es trifft genau das, wie es mir zur Zeit geht. Ich brauche mich nicht in Krankheit und so zu flüchten, weil ich ja keine Leistung beziehe, aber sobald ich auch nur denke, eine Arbeit holt mich ein, laufe ich davon, "vergesse" noch irgendwas nachzureichen und so weiter. Gleichzeitig aber will ich wohl doch eine Arbeit, sonst würde ich mich doch überhaupt nicht umsehen, oder?  Aber die Angst, in die Tretmühle eines von Dir beschriebenen Jobs zu geraten, scheint größer zu sein, als mein Wunsch, eine feste Arbeit zu bekommen.

        Ist das nicht ein Phänomen, welches ernst genommen werden sollte? Denn auch die meisten, die Arbeit haben, beklagen, wie es in ihren Jobs abläuft. Da stellt sich für mich eigentlich nur noch eine Frage: Wer handelt vernünftiger: Derjenige, der sich "pflichtgetreu" in seiner Arbeit kaputt machen läßt (Olli, Du brauchst garnicht zu widersprechen, in dem Punkt kannst Du nämlich noch nicht mitreden - denk an das GhdO <g>) oder der, der  sich als "Arbeitsloser" diesem System verweigert. Es kann doch nicht sein, dass 19-20jährige schon so tief in das System eingebunden sind, dass sie aus lauter Angst, irgendwann mal keine Arbeit zu haben, oder ihre Rente nicht gesichert ist, nichts anderes mehr im Kopf haben, als Arbeit? Angst lähmt und macht dumm, und wo es so da steht, höre ich schon jemanden sagen: "Das ist so gewollt, denn wer Angst hat, wehrt sich nicht und läßt sich leicht regieren" und mittlerweile glaube ich auch schon daran. Eins steht fest, beide Seiten haben die gleichen Interessen und deshalb ist es wirklich höchste Zeit, dass die "arbeitende Gesellschaft" die Arbeitslosen nicht mehr so schief anguckt. Denn je mehr es davon gibt, desto schneller werden sich die Bedingungen für alle verbessern. Und dafür braucht es dann keinen Sozialismus, Marxismus oder was weiß ich, damit kann ich nämlich überhaupt nichts anfangen, so.

        Bis dann
        Marlies

        1. Als ich las, wie einige auf eine "drohende"
          Festeinstellung reagierten, war ich sprachlos,
          denn es trifft genau das, wie es mir zur Zeit geht.
          Ich brauche mich nicht in Krankheit und so zu
          flüchten, weil ich ja keine Leistung beziehe,
          aber sobald ich auch nur denke, eine Arbeit holt
          mich ein, laufe ich davon, "vergesse" noch irgendwas
          nachzureichen und so weiter. Gleichzeitig aber will
          ich wohl doch eine Arbeit, sonst würde ich mich doch
          überhaupt nicht umsehen, oder?  Aber die Angst,
          in die Tretmühle eines von Dir beschriebenen Jobs
          zu geraten, scheint größer zu sein, als mein Wunsch,
          eine feste Arbeit zu bekommen.

          Diese Argumentation erscheint mir widersprüchlich.

          Wenn Du keine Leistung beziehst, kann Dir durch eine
          Kündigung - falls Dir die "Tretmühle" letztlich doch
          nicht zusagt - auch keine Leistung verloren gehen.
          Wieso versuchst Du es also nicht einfach mal? Dein
          Arbeitgeber wird ohnehin eine Probezeit mit Dir
          vereinbaren wollen, und danach kannst Du immer noch
          wieder aussteigen.

          Oder hast Du Angst davor, nach einer Kündigung beim
          nächsten "Versuch" schlechtere Karten zu haben?
          Das wiederum wäre eigenartig, weil Du ja schon den
          ersten Versuch gar nicht zu riskieren bereit bist. ;-)

          Aber allgemeiner betrachtet: Jemand wie Du wird am
          wenigsten Angst vor einer Beschäftigung haben, die
          Dich von vornherein weniger starr an das "System"
          bindet.
          Also eine zeitlich begrenzte Tätigkeit, ein Auftrag,
          ein Projekt etc. Zeitarbeit ist eine Methode, die
          versucht, in dieser Hinsicht etwas zu schaffen;
          externe Projektmitarbeiter, die keine Beschäftigungs-
          garantie über das Projekt hinaus erhalten (und Du
          willst ja auch gar keine solche Garantie).
          Vielleicht wäre auch Selbständigkeit - mit der Möglich-
          keit, den eigenen Arbeitseinsatz dosieren zu können -
          eine Alternative?

          Das reflexartige Ablehnen der gebotenen Gelegenheiten
          halte ich jedenfalls nicht für die optimale Reaktion.
          Du kannst ja schon beim Formulieren Deiner Bewerbung
          angeben, was Du alles nicht willst - das reduziert zwar
          die Chance, überhaupt ein Angebot zu erhalten, drama-
          tisch (solange Zeitarbeit noch kein allgemein anerkann-
          tes Konzept in unserer Gesellschaft ist), aber es nimmt
          Dir die Gewissensbisse, ein Angebot abzulehnen, das Du
          nicht willst.

          1. Hi Michael,

            Diese Argumentation erscheint mir widersprüchlich.

            Ich bin immer widersprüchlich, weißt Du das noch nicht?
            Im übrigen hast Du mich ganz schön auseinandergenommen hier.

            Wenn Du keine Leistung beziehst, kann Dir durch eine
            Kündigung - falls Dir die "Tretmühle" letztlich doch
            nicht zusagt - auch keine Leistung verloren gehen.

            Ich glaube, ich habe mich falsch ausgedrückt. Ich beziehe keine
            Leistung vom Arbeitsamt, sehe aber das, wovon ich zur Zeit lebe,
            als Arbeitslosengeld an und Abhängigkeit ist Abhängigkeit, ne?.

            Wieso versuchst Du es also nicht einfach mal? Dein
            Arbeitgeber wird ohnehin eine Probezeit mit Dir
            vereinbaren wollen, und danach kannst Du immer noch
            wieder aussteigen.
            Oder hast Du Angst davor, nach einer Kündigung beim
            nächsten "Versuch" schlechtere Karten zu haben?
            Das wiederum wäre eigenartig, weil Du ja schon den
            ersten Versuch gar nicht zu riskieren bereit bist. ;-)

            Ich werds schon riskieren, aber dann, wenn es mir paßt, so.
            Und ich weiß, dass es dann auch der richtige Job für mich
            ist, so einfach ist das.

            Vielleicht wäre auch Selbständigkeit - mit der Möglich-
            keit, den eigenen Arbeitseinsatz dosieren zu können -
            eine Alternative?
            Das reflexartige Ablehnen der gebotenen Gelegenheiten
            halte ich jedenfalls nicht für die optimale Reaktion.

            Ist mir egal, ob es die optimale Reaktion ist, auf jeden Fall
            ist sie für mich richtig, wenn mein Gefühl mir sagt: "Das ist
            nichts für Dich."

            das reduziert zwar
            die Chance, überhaupt ein Angebot zu erhalten, drama-
            tisch

            hast Du ne Ahnung. Seit ich weiß, dass ich nur eine Arbeit will,
            die mir Spaß macht, verfolgen die Jobs mich geradezu.

            aber es nimmt Dir die Gewissensbisse, ein Angebot

            abzulehnen, das Du nicht willst.

            Naja, ich geh anders vor. Ich lerne, mit den Gewissensbissen
            umzugehen und nehme mir die Zeit, die ich brauche, so.

            Jetzt habe ich das mit der Selbständigkeit gelöscht. Klar,
            ist das evtl. eine Alternative, die ich mir aber noch sehr gut
            überlegen werde, denn ich kenne das drumrum und weiß
            noch nicht, ob ich mir das antun will.

            Bis dann
            Marlies

    3. Moin Oliver,

      Hier mal ein Auszug aus dem Bundessozialhilfegesetzt.

      schön, daß Du einen Auszug aus dem Gesetzestext ins
      Forum gestellt hast ;-)

      Mir würde es jetzt jedoch noch weiterhelfen, wenn Du dazuschreibst,
      was Du uns damit sagen wolltest. Also - welche Schlußfolgerungen
      sollen wir jetzt aus §18.3 ziehen?

      Bis dannundwann

      Andreas

      1. Hi Andreas,

        speziell meinte ich:

        Eine Arbeit oder Arbeitsgelegenheit istinsbesondere nicht allein deshalb unzumutbar, weil
        1. sie nicht einer früheren beruflichen Tätigkeit des Hilfeempfängers entspricht,
        2. sie im Hinblick auf die Ausbildung des Hilfeempfängers als geringerwertig anzusehen ist,
        3. der Beschäftigungsort vom Wohnort des Hilfeempfängers weiter entfernt ist als ein früherer Beschäftigungs- oder Ausbildungsort,
        4. die Arbeitsbedingungen ungünstiger sind als bei den bisherigen Beschäftigungen des Hilfeempfängers.

        MfG Olli

  4. Moin,

    um die Situation zu ändern. Warum müssen heute Menschen in
    relativ kurzer Zeit regelrecht in der Erwerbs-
    tätigkeit verheizt werden? I-Punkt der Ironie ist meiner Meinung
    nach, dass wirklich Arbeit vorhanden ist, die
    aber leider, leider nur von hochqualifizierten 25-jährigen mit
    30-jähriger Berufserfahrung getan werden kann.

    ich glaube, das Hauptproblem liegt darin, daß unser System
    in finanzieller- und sonstiger Hinsicht z.Zt. so ausgelegt ist, daß
    weniger die Arbeitsleistung belohnt wird als der Besitz an sich.
    Man kann diese Phänomen in sehr vielen Bereichen beobachten,
    z.B. stand gerade heute wieder ein Artikel in der Süddeutschen Z.,
    in dem beschrieben wird, wie sich der Professorenstand gegen
    gewisse "Selbstverständlichkeiten des Forschungswesens"
    wehrt usw. Man kann dies endlos fortsetzen, und ich hatte
    sowas ähnliches ja auch schon an anderer Stelle geschrieben...

    Bis dannundwann

    Andreas