Stefan Muenz: Darf ein Club - Selfhtml als Vorlage

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Hallo Thorsten

ich bin dir erst mal dankbar, dass du diese Frage ruhig mal hier im Forum gestellt hast - denn nur so viel an die anderen: das ist kein besonderer Fall, das ist Alltag. Es kommt wirklich taeglich vor, dass ich mit vergleichbaren Fragen konfrontiert werde. Deshalb hier mal ein allgemeines Statement dazu:

Menschliches Wissen wird niemals aus dem Nichts geholt. Jeder, der Wissen weitergibt, bedient sich anderer Quellen, und der Wert eines "eigenen Werks" besteht allenfalls darin, aus vorhandenem Wissen etwas Erweitertes, eine neuartige Mischung zu brauen. Es gibt keine Information ohne Tradition. Auch SELFHTML bedient sich anderer Quellen - anderer Buecher, Dokus und Specs. Und genauso ist es fuer mich normal, wenn andere, die das in SELFHTML vermittelte Wissen ebenfalls vermitteln wollen, sich bei SELFHTML als Quelle bedienen.

Solange man etwas Eigenes dabei schafft, eigene Schwerpunkte setzt, eigene Gliederungen, Formulierungen, Beispiele und Vermittlungstechniken benutzt, ist es nicht mal noetig und allenfalls eine dankbare Geste gegenueber der Tradition, die Quellen anzugeben, aus denen man geschoepft hat. Oftmals fliessen die Quellen ja nicht mal bewusst, sondern durch komplexe eigene Verarbeitungsprozesse zur Unkenntlichkeit verdaut in die eigene Arbeit mit ein.

Wenn man sich dagegen bewusst auf eine bestimmte Quelle bezieht, ist es ein Gebot geistiger Fairness, auf die Quelle hinzuweisen. Man kann also beispielsweise dazuschreiben, woher man diesen konkreten Tip, dieses spezielle Beispiel usw. hat. Fuer woertliche Adaptionen gibt es die geistige Einrichtung des Zitats mit Quellenhinweis, die so selbstverstaendlich ist, dass es sogar HTML-Tags fuer sie gibt.

Also: wer sein Wissen zum Teil auch aus SELFHTML hat und selber Wissen vermitteln will, das dort her stammt, kann sich ruhig bei SELFHTML bedienen. Wer konkrete Beispiele, Forumulierungen oder spezielle Tips aus SELFHTML uebernehmen will, kann dies in Form von Zitaten tun.

Das einzige, womit ich mich nicht so recht anfreunden kann, sind Versuche, die Doku irgendwie so zu "kopieren", dass nicht von wortwoertlichem Diebstahl geredet werden kann, aber doch so, dass jedem, der das Original kennt, sofort der Gedanke kommt, da wollte wohl jemand ganz schlau sein und sich irgendwie um den Tatbestand des geistigen Klaus herumdruecken, ohne sich aber allzuviel eigene Arbeit machen zu wollen.

Leider wird da oft mit so fadenscheinigen Argumenten wie "wenig Zeit" usw. argumentiert. Diese Argumente kann ich nicht gelten lassen. Wer keine Zeit hat fuer Eigenes, greift eben gleich zum Original! Denn ich habe ueberhaupt nichts dagegen, wenn SELFHTML so wie es ist als Lehrmittel oder Wiederveroeffentlichung fuer eine bestimmte Zielgruppe oder auf einem bestimmten Internet-/Intranet-Server oder dergleichen eingesetzt wird.

Ich hoffe, Thorsten, dieses Statement ist so gehalten, dass du fuer dich deine Schluesse daraus ziehen kannst. Wenn nicht, frag noch mal konkreter nach!

viele Gruesse
  Stefan Muenz