Jan Ahlrichs: Interessenvertretungen und Gewerkschaften FUER Webworker

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Hallo,
ich finde, dass dieses Problem noch etwas grundsätzlicher betrachtet werden muss. Es gibt doch inzwischen viele Bereiche, in denen die Gewerkschaften keine Rolle spielen - gerade in den hochwertigen und technischen Dienstleistungen. Die Ursache dafür liegt m.E. in einer völlig verfehlten Gewerkschaftspolitik, deren Auswirkungen man in pubertären Äußerungen wie die von Thomas vom 21.7. nachlesen kann. Und natürlich in Gehältern, von denen man glaubt, sie würden so etwas wie Solidarität als einen Begriff aus dem vorletzten Jahrghundert erscheinen lassen können. Hier ist man einander vorbei gelaufen, die Gewerkschaften und die Beschäftigten in den Avantgarde-Bereichen. Für die Gewerkschaften waren die neuen Firmen und deren Beschäftigte entweder Klassenfeinde oder unwichtige Größen. Für die Beschäftigten waren die Gewerkschaften unflexible, funktionärs-egoistische, zum Absterben verdammte Groß-Organsiationen. Ob nun die Mammutgewerkschaft verdi diesen Ansichten entgegentreten kann, wage ich zu bezweifeln - hier müssen neue Formen her. Und warum sollte nicht in konzertierten Aktionen vieler Web-Worker das Netz streikähnlich lahmgelegt werden können? Nur wie bündelt man diese Interessen? Wie organsiert man sie? Wie und wo wird über so etwas abgestimmt. Vielleicht bittet ja das Netz selbst hier Antworten.

Jan