Utz Grimminger: Interessenvertretungen und Gewerkschaften FUER Webworker

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Hi Wolfgang,

ein paar Gedanken meinerseits dazu:

Im Augenblick ist für eigentlich alle im IT-Bereich Gewerkschaft kein Thema, weil "man ja eh gut verdient". Keiner verschwendet einen Gedanken daran, was in ein paar Jahren sein wird.
Das hat zwei Konsequenzen:
1. Leute, die heute gut verdienen und sich nicht um das Thema "gewerkschaftliche Organisation" zu kümmern müssen glauben, werden möglicherweise in ein paar Jahren ziemlich dumm aus der Wäsche schauen, wenn der heutige Arbeitskräftemangel verschwunden ist und Dumpinggehälter gezahlt werden. Und dann laufen sie Gefahr, dass die Gewerkschaften ihnen nicht helfen können, weil:
2. in den Gewerkschaften kein oder wenig Know-how über den IT-Bereich vorhanden ist. Wie auch? Dieses Know-how kann ja nur entstehen, wenn Gewerkschafter aus diesem Bereich nicht nur vorhanden, sondern auch aktiv sind.

Im Augenblick ist es ja noch so: eine Firma, die nicht gut zahlt oder deren Arbeitsbedingungen schlecht sind, wird "indirekt" bestreikt - die Mitarbeiter gehen einfach wo anders hin. Aber ich glaube auch nicht, dass das ewig so bleiben wird. Also muss eine entsprechende gewerkschaftliche _heute_ aufgebaut werden, damit sie _dann_ funktionieren kann. Also Leute: rein in die IG Medien bzw. dann ver.di, und: nicht nur Beiträge zahlen, sondern engagieren!

Grüße,

Utz (der endlich mal den Mitgliedsantrag abschicken sollte)

BTW: Wolfgang, bist Du nicht selber Unternehmer? Wie kommt's, dass Du solches Gedankengut pflegst?