Roman Pfarrhofer: Sommergrippe (II)

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Hi Leute!

die fortsetzung:

<cite source="DER STANDARD" date="28.07.00" target="http://derStandard.at/">
Elend der Sommergrippe, Teil zwei. Was bisher geschah: Halskratzen,
mit "Halswehtabletten" bis an die Halsschmerzgrenze steigerbar.
Flambieren des Kehlkopfs mittels Gurgellösungen. Tee trinken, Tee
trinken, Tee trinken. Die anderen sitzen beim Sommerg'spritzten. Das
Leben ist irgendwie sinnlos. Am Morgen des vierten Tages hat sich im
Hals eine Betonkruste gebildet. Das ist ein gutes Zeichen. Der
Erreger marschiert jetzt in die Nase. Der Kopf darf mittlerweile an
nichts mehr denken, sonst springt er.

Nun beginnt die Phase der grausamen Geräusche: schniefen, schnaufen,
aufziehen, röhren, rotzen, schleimen (nicht im beliebten
übertragenen Sinn). Papiertaschentücher werden durchlöchert. Immer
fehlt eine Hand vor dem Mund. Die Umwelt verliert jede Achtung vor
einem. Die Gefahr der Verwahrlosung und des sozialen Abstiegs ist
virulent. Wenn in der Nacht dreimal der Polsterüberzug gewechselt
werden muss, ist der Höhepunkt des Schnupfens erreicht. Der Virus
rutscht nun in die Brust und lässt aus dieser heraus vom Donner bis
zum Sandsturm alle Naturgewalten intonieren. Wenn der Husten
nachlässt, ist beides beendet: Grippe und Sommer.
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CU Roman