Thomas J.S.: Das digitale Black-Out

hallo allerseits,

habe soeben eine sendung im zdf gesehen, die einige (für mich) sehr interessante fragen aufgeworfen hat.

[http://www.zdf.de/wissen/aspekte/Archiv/53643/index.html]

Es geht um Archivierung von Bilder, Filmen etc. u.a. auch um archivierte digitalisierte Daten.
Diese Daten sind zum Teil schon jetzt akkut gefährdet, bzw. so gut wie verloren, weil sich keiner die Mühe und das Geld aufbringen will, sie in neuere Datenformaten zu konvertieren.
Mir stellt sich die Frage, wie wichtig ist es die Aufbewahrung überhaupt? Wir haben ja eine enorme Menge an Bilder etc. kann und soll man diese aufbewahren?
Wenn ja, in welcher form? Gerade jetzt wo die Technologien sich in wenigen Jahren so starkt ändern, dass die Formate von heute in 5 Jahren nicht mehr zugänglich sein könnten, ist diese Frage von großer Bedeutung.

Kann uns tatsächlich das digitale Black-Out drohen?

Grüße
Thomas

  1. hallo allerseits,

    habe soeben eine sendung im zdf gesehen, die einige (für mich) sehr interessante fragen aufgeworfen hat.

    [http://www.zdf.de/wissen/aspekte/Archiv/53643/index.html]

    Es geht um Archivierung von Bilder, Filmen etc. u.a. auch um archivierte digitalisierte Daten.
    Diese Daten sind zum Teil schon jetzt akkut gefährdet, bzw. so gut wie verloren, weil sich keiner die Mühe und das Geld aufbringen will, sie in neuere Datenformaten zu konvertieren.
    Mir stellt sich die Frage, wie wichtig ist es die Aufbewahrung überhaupt? Wir haben ja eine enorme Menge an Bilder etc. kann und soll man diese aufbewahren?
    Wenn ja, in welcher form? Gerade jetzt wo die Technologien sich in wenigen Jahren so starkt ändern, dass die Formate von heute in 5 Jahren nicht mehr zugänglich sein könnten, ist diese Frage von großer Bedeutung.

    Bilder welche ich mit eigenen Augen sah bewahre ich in meinen Erinnerungen auf. Das ist ein Verfahren was sich auch nach 45 Jahren immer noch bewährt.

    Kann uns tatsächlich das digitale Black-Out drohen?

    Ja. Ich kenne keinen Computer auf dieser Welt wo Daten wirklich sicher sind.

    Viele Grüße, Rolf

    1. Hallo Rolf,

      Bilder welche ich mit eigenen Augen sah bewahre ich in meinen Erinnerungen auf. Das ist ein Verfahren was sich auch nach 45 Jahren immer noch bewährt.

      Das stimm zu 100% nicht. Eine der besten Fähigkeiten des menschlichen Gehirns ist die Fähigkeit zu "Vergessen".
      Wenn das stimmte was du sagst, würdest du seit dem ersten "Bild" das du als Kind nach dem öffenen deiner Augen gesehen hast, alles aber wirklich alles aktiv im Erinnerung haben.

      Das hast du aber nicht. Egal wie du es anstellst, du erinnerst dich bestimm nicht an alles (wenn überhaut an etwas) was du am 17.02.1968 gesehen hast.

      Aber es ist richtig, dass diese Informationen im Gehirn gespichert sind. Im Traum werden oft solche passive Erinnerungen kurzweilig wieder aktiviert.
      Diese Thematik bildet auch die Grundlage für zahlreiche Forschungen, wo eben man versucht herauszufinden, wie die menschliche erinnerung funktioniert.
      Es gibt ja auch sowas wie kollettives Gedächtnis, vorwiegend beim Insekten (z.B. Bienen, Ameisen) wo die Gruppe über sehr detaillierte Erinnerungen verfügt, jedoch nicht der einzelne.
      Über das genetische Gedächtnis gar nicht zu reden.

      Neuronale Netze nach dem Muster den menschlichen Gehirns sind ein spannendes Forschungsfeld. Villeicht wäre so ein Netz die Antwort auf die Frage, wie man Informationen aufbewahren kann?

      Grüße
      Thomas

    2. n'Abend Rolf !

      Bilder welche ich mit eigenen Augen sah bewahre ich in meinen Erinnerungen auf. Das ist ein Verfahren was sich auch nach 45 Jahren immer noch bewährt.

      Und wie stellst du es an, daß deine Urenkel diese Bilder mit deinen
      Augen sehen ? ;-)

      Borgtechnologie ? Das kollektive Bewustsein ? *g*

      MfG McNavc

  2. n'Abend Thomas !

    Historiker befürchten, daß das 20. Jahrhundert später einmal als
    das "geschichtslose" Jahrhundert bezeichnet werden wird. Afaik
    sollen bereits jetzt z.B. ein Großteil der Daten der Apollo-
    missionen nicht mehr verfügbar sein, weil niemand daran gedacht
    hat die alten Magnetbänder auf neuere Datenmedien zu übertragen.
    Das Problem ist dabei nicht daß damalige Verschlüsselungsalgorythmen
    nicht mehr bekannt wären, oder es immer weniger Lesegeräte für
    Magnetbänder gibt sondern schlichtweg, daß jede magnetische
    Ausrichtung, und somit die aufgezeichneten Daten, irgendwann vom
    Erdmagnetfeld "überschrieben" wird.

    Und vergleicht man 100 Jahre (das theoretische Maximum liegt glaube
    ich bei 150) Lebensdauer einer CD mit den tausenden von Jahren die
    Keilschrift in Steintafeln, Hyroglyphen in Pyramiden oder Schrift-
    zeichen auf Papyrusrollen überdauert haben, sieht unsere ach so
    hochtechnisierte Zeit doch ziemlich unfähig aus. Dabei ist das
    immerhin schon etwa die 10-fache Lebenserwartung einer Festplatte.

    Wenn ja, in welcher form? Gerade jetzt wo die Technologien sich in wenigen Jahren so starkt ändern, dass die Formate von heute in 5 Jahren nicht mehr zugänglich sein könnten, ist diese Frage von großer Bedeutung.

    Das Datenformat ist das geringste Problem. Schließlich kann man
    heute (wenigstens teilweise) ja auch z.B. atztekische Schriften
    entziffern, obwohl heute sicher keiner mehr diese Symbolschrift
    verwendet, geschweige denn die atztekischen Sprache zu einer
    Verkehrssprache zählt.
    Außerdem sind so gut wie alle Verschlüsselungs- bzw.
    Aufzeichnungsformate in Buchform "gespeichert". Und somit werden
    sie auch dann noch in lesbarer Form sein, wenn die Daten die es
    zu entschlüsseln gilt längst vom Datenträger verschwunden sind.

    MfG McNavc

    1. Hallo,

      Und vergleicht man 100 Jahre (das theoretische Maximum liegt glaube
      ich bei 150) Lebensdauer einer CD mit den tausenden von Jahren die
      Keilschrift in Steintafeln, Hyroglyphen in Pyramiden oder Schrift-
      zeichen auf Papyrusrollen überdauert haben, sieht unsere ach so
      hochtechnisierte Zeit doch ziemlich unfähig aus. Dabei ist das
      immerhin schon etwa die 10-fache Lebenserwartung einer Festplatte.

      meiner Meinung nach reichen die derzeitigen Möglichkeiten zur Lang-
      zeitspeicherung von Daten völlig aus, um den erforderlichen Zeit-
      raum abzudecken. *Wer* soll in tausenden von Jahren noch unsere
      Daten lesen wollen? Menschen? Halte ich für äußerst unwahrschein-
      lich, jegliche noch so optimistische Statistik spricht dagegen.

      Viele Grüße,
      Stefan

      1. n'Abend Stefan !

        *Wer* soll in tausenden von Jahren noch unsere
        Daten lesen wollen? Menschen? Halte ich für äußerst unwahrschein-
        lich, jegliche noch so optimistische Statistik spricht dagegen.

        Na ja, ich fände es schon ganz angenehm, wenn in 2000 Jahren
        extraterestrische Lebensformen in unserer Geschichte wühlen
        und auch dann noch feststellen können, das Bill G. zwar die
        Welt als alleiniger Herrscher regiert hat, aber eine kleine
        Gruppe von M$-Verweigerern erbittert Widerstand geleistet hat ;-)

        Und zur Statistik: Ende des 19.Jahrhunderts stellten Mathematiker
        in London fest: Wenn die Zahl der Kutschen im selben Ausmaß weiter
        ansteigen wird wie in den letzten 10 Jahren, werden die Müllkippen
        in 20 Jahren dem Anfall von Pferdemist nicht mehr verkraften
        können... Dann kam die Dampfmaschine, später der Verbrennungsmotor
        und die ganze schöne Statistik war für die Katz' ;-)

        MfG McNavc

      2. Hallo Stefan,

        meiner Meinung nach reichen die derzeitigen Möglichkeiten zur Lang-
        zeitspeicherung von Daten völlig aus, um den erforderlichen Zeit-
        raum abzudecken. *Wer* soll in tausenden von Jahren noch unsere
        Daten lesen wollen? Menschen? Halte ich für äußerst unwahrschein-
        lich, jegliche noch so optimistische Statistik spricht dagegen.

        schwer zu gluben, dass das deine wirklich meinung ist.
        aber wenn das doch so ist, kannst du mir vielleicht erklären,
        warum leute jemals irgendetwas aufgezeichnet haben?
        denn es gab schon damals (in assyrien, in egypten, in indien, bei den majas prophezeihungen (damals hießen sie statistischen voruassagen noch so) die eine untergang der menschteit besagten.

        übrigens: was ist für dich langzeitspeicherung? 5, 10, 50, 100 Jahre?

        Grüße
        Thomas

      3. Hi Stefan

        Und vergleicht man 100 Jahre (das theoretische Maximum liegt glaube
        ich bei 150) Lebensdauer einer CD mit den tausenden von Jahren die
        Keilschrift in Steintafeln, Hyroglyphen in Pyramiden oder Schrift-
        zeichen auf Papyrusrollen überdauert haben, sieht unsere ach so
        hochtechnisierte Zeit doch ziemlich unfähig aus. Dabei ist das
        immerhin schon etwa die 10-fache Lebenserwartung einer Festplatte.

        meiner Meinung nach reichen die derzeitigen Möglichkeiten zur Lang-
        zeitspeicherung von Daten völlig aus, um den erforderlichen Zeit-
        raum abzudecken. *Wer* soll in tausenden von Jahren noch unsere
        Daten lesen wollen? Menschen? Halte ich für äußerst unwahrschein-
        lich, jegliche noch so optimistische Statistik spricht dagegen.

        Ich stimme Dir zu (ausreichen), aber aus völlig anderen Gründen...
        Ich denke mal daß in tausend Jahren unsere Daten noch genauso lesenswert sind wie heute (das war geschickt formuliert, gelle? *g*), aber ich denke dennoch das heutige CDs ausreichen.
        Mal ganz vereinfacht formuliert, was hindert uns in 149 Jahren daran, die CD, die da nur für 150 Jahren Daten behalten kann, zu kopieren und neue 150 Jahre zu kriegen?
        Klar, das ist etwas vereinfacht dargestellt, aber das Schöne an unseren digitalen Datenträgern ist ja gerade dass man davon unendlich viele hundertprozentige Klone herstellen kann...

        Bye
        Wolfgang