Martin: Fachbegriffe eindeutschen?

Martin
short-circuit@gmx.de

Posting 1: Fachbegriffe eindeutschen?

Hello everybody,

in einem Beitrag von heute vormittag (http://www.teamone.de/selfaktuell/forum/?m=128815&t=24712) kam schon mal kurz das Thema zur Sprache, aber ich habe mich nun entschlossen, dafür einen neuen Thread aufzumachen. Weil's eigentlich alle angeht.

Ihr stimmt mir sicher zu, dass in der EDV- und IT-Branche die englische Sprache dominiert. So ist es also nicht verwunderlich, dass sich die meisten Fachbegriffe dann auch in Englisch etablieren.
Nun schwappt aber von Zeit zu Zeit immer wieder eine Welle übers Land, wo plötzlich mit roher Gewalt solche Ausdrücke ins Deutsche übersetzt werden. Da kommen dann so tolle Sachen heraus wie Unterbrechungsanforderung oder Kellerspeicher, oder gar noch Schlimmeres. Und der alte Hase fragt sich dann auf einmal, wovon überhaupt die Rede ist.

Was haltet Ihr davon? Sind deutsche Fachausdrücke sinnvoll? Vielleicht für neue Begriffe? Oder lieber bleiben lassen? Und wie steht's mit Anglizismen, die man seit Jahren gewöhnt ist? Eure Meinung ist gefragt!

Expecting lots of responses...

Martin

  1. Hi Martin,

    Posting 1: Fachbegriffe eindeutschen?

    ich selbst habe kein Problem mit dem Englischen in der IT-Welt. Bekannte Begriffe gnadenlos einzudeutschen, ist meiner Meinung nach schwachsinnig. Nervig ist allerdings auch der gegenteilige Trend, ganz normale Begriffe ins Englische zu bringen : "Ich bin gebookt", "Habe ein Meeting", "machen wir hier ein break".

    Thomas Dwardokus

    1. Hallo Thomas (+ der Rest vom Forum),

      ich selbst habe kein Problem mit dem Englischen in der IT-Welt. Bekannte Begriffe gnadenlos einzudeutschen, ist meiner Meinung nach schwachsinnig. Nervig ist allerdings auch der gegenteilige Trend, ganz normale Begriffe ins Englische zu bringen : "Ich bin gebookt", "Habe ein Meeting", "machen wir hier ein break".

      nachdem ich ja als "Dengländer" http://www.teamone.de/selfaktuell/forum/?m=128815&t=24712 zumindest daran beteiligt war diese Diskussion auszulösen, möchte ich mich auch hier einmischen. Ich gebe Thomas recht, daß es gerade in unserem Berufsumfeld viele unnötige Angliszismen gibt, jedoch auch ebenso unnötige Irritationen durch "auf Teufel komm raus" ins Deutsche übersetzte Fachbegriffe.

      Mit Grausen denke ich an Zeiten zurück, als ich in den 70/80ern IBM Kurse besuchte, in denen die Unterlagen ins Deutsche übersetzt waren.
      Ganz "neue, unbekannte Begriffe" tauchten hier erstmals auf und ebenso wie heutzutage bei der "Bildlaufleiste" konnte ich zunächst nicht alles sogleich übersetzen und/oder zuordnen. Dazu kommt noch eine gewisse "Sperrigkeit" der deutschen Übersetzung.

      Das Problem liegt m.E. mit darin begründet, daß der Löwenanteil der aktuellen Softwareentwicklung und die damit verbundene Dokumentation im amerikanischen (Sprach)raum liegt.

      Bis Beschreibungen/Begriffe etc. in einer einigermaßen annehmbaren deutschen Übersetzung vorliegen, vergehen (in DV-Zeiträumen gemessen) Jahre oder Jahrzehnte. Demzufolge erscheint es überaus natürlich nur die Original Ausdücke zu kennen bzw. anzuwenden. Hier fällt es mir meist leichter die Originalliteratur zu lesen (eine rühmliche Ausnahme ist u.a. Stefans SELFHTML! ... lob/hudel ... 8)))

      Etwas gänzlich anderes sind UNNÖTIGE zumeist in "hochgeistigen" Referaten, Präsentationen und Besprechungen angewandte Anglizismen (sorgfältig mit einer größeren Anzahl von lateinsich/griechischen Fremdwörtern gespickt), die sich leider, leider mehr und mehr seuchenartig verbreiten.

      Mein einzig gültiger Kommentar zum letztgenannten Punkt bleibt: http://www.purpurhain.de/bullshit-bingo.htm#REM

      Damit erstmal Schluß für heute
      (+ frohe Pfingsten, + ein besseres Wetter für Biergärten wünscht)
      Günter - Eisbär im Netz

      1. hm

        SELFHTML! ... lob/hudel ... 8)))

        ^
                                       Smilie oder Anspielung ? :)

        Aber, was heißt bloß SelfHTML auf Deutsch ???

        [ ] Selbstgrößertextmarkierungssprache
        [ ] Selberhöhertextauszeichnungssprache
        [ ] Selbsthypertextaufpasssprache
        [ ] was anderes

        Harry

  2. Moin

    Sind deutsche Fachausdrücke sinnvoll? Vielleicht für neue Begriffe? Oder lieber bleiben lassen? Und wie steht's mit Anglizismen, die man seit Jahren gewöhnt ist? Eure Meinung ist gefragt!

    Das mendelt sich allein. Was eingängig ist, findet Platz, was als sperrig empfunden wird, wird verwandelt. Jeder aufgesetze Regel ist vergebliche Mühe. Die Menschen scheren sich einen Kehricht unsd Sprachfanatiker beider Richtungen

    Viele Grüße

    Swen Wacker

  3. Sehr sinnvoll so ein Posting, ist Dir fad?
    wem nützt die Diskussion um solche Dinge?
    da stellt sich die Frage nach einem Button zum verwerfen anstatt archivieren.

    1. Sehr sinnvoll so ein Posting, ist Dir fad?
      wem nützt die Diskussion um solche Dinge?
      da stellt sich die Frage nach einem Button zum verwerfen anstatt archivieren.

      Stimmt, fuer solche Postings wie Deine. Du scheinst ja auch nicht gerade vielbeschaeftigt zu sein.

  4. Hi Martin,

    Sprachsteuerung in welcher Form auch immer setzt sich imho nur in wenigen Fällen durch, die Gemeinschaft der Sprecher einer Sprache regelt das selbst, durch Benutzen oder eben nicht Benutzen der entsprechenden Wörter. Momentan ist es halt ein Trend in gewissen Bevölkerungsschichten, alles möglichst auf englisch zu sagen. Zu früheren Zeiten war Französisch *cool*, viele Wörter sind hängengeblieben, sehr viele wurde aber nach der Trendphase nicht mehr benutzt. Dasselbe wird auch mit den Anglizismen geschehen.
    Bei Fachbegriffen sehe ich keinen Bedarf, diese mit Gewalt einzudeutschen, in vielen Fällen haben sich ja ohnehin deutsche Co-Formen etabliert (Monitor vs. Bildschirm).
    Insgesamt also ruhig Blut, Englisch wird sich als weltweite "Hilfssprache" durchsetzen, die Landessprachen aber nicht verdrängen oder zu stark verändern.

    Gruß

    Oli

    P.S.: Ich finde solche Diskussionen nicht unwichtig (wie david vorher angemerkt hat), denn von der sprache sind schließlich alle betroffen und besonders in Gesprächen mit älteren Menschen hört man schon viel Ablehnung und Unsichheit gegenüber den Anglizismen heraus...

  5. Hallo Martin,

    interessantes Thema - ich hatte heute auch Gelegenheit, mir darueber Gedanken zu machen. Ich hatte mehrere kleine Diskussionen mit einem Franzosen ueber die vielen Anglizismen. Manche sind mir so selbstverstaendlich, dass ich Probleme hatte mit seinen Versuchen, franzoesische Woerter dafuer zu benutzen. So fand er das Wort "Download" nicht so toll, er wollte im Franzoesischen lieber von "télécharger" reden. Sogar das Wort "Chat" fand er nicht gut. Ganz aus war es schliesslich bei so Ausdruecken wie "off-topic".

    Ich habe bei diesen Diskussionen gemerkt, dass zumindest die Franzosen sich offenbar viel heftiger gegen den Einfluss der Anglizismen wehren als wir hier. Hier wird im Gegenteil immer noch alles aufgesaugt, was nur irgendwie englisch klingt, so als ob die damit verbundene Sache allein dadurch schon mehr Gewicht haette. Und viele Leute fallen leider immer noch drauf rein.

    Ich selber versuche immer so einen Mittelweg. Ich benutze Woerter, die sich auf breiter Ebene etabliert haben (wie "Download") ohne Murren. Aber da, wo ich damit rechnen kann, dass Leser die Stirn runzeln, gebe ich als Autor lieber einem deutschen Wort den Vorrang, auch wenn meine Sprache dadurch vielleicht nicht gar so hip ist. Ich rede zum Beispiel bei Tabellen lieber von "Rahmen" als von "borders". Was anderes ist es, wenn einem im Deutschen geeignete Entsprechungen fehlen. So bleibe ich bei XML lieber bei "Entities", als das ich irgendwas Schiefes wie "Kuerzel" oder was Peinliches wie "Seiendheiten" nehme.

    Ist also immer viel Ermessenssache dabei. Und deshalb sollte man finde ich auch tolerant sein gegenueber Texten, die etwas mehr oder etwas weniger "eindeutschen", als man es selber tut. Die penetranten Ausreisser nach dem einen oder dem anderen Extrem fallen schon von selber auf und stossen auch der Mehrheit der Leser auf.

    viele Gruesse
      Stefan Muenz

    1. Moin Stefan,

      Was anderes ist es, wenn einem im Deutschen geeignete Entsprechungen fehlen. So bleibe ich bei XML lieber bei "Entities", als das ich irgendwas Schiefes wie "Kuerzel" oder was Peinliches wie "Seiendheiten" nehme.

      hmm, die deutsche (importierte) Entsprechung waere "Entitaet". Was spricht dagegen?

      http://www.langenscheidt.aol.de/cgi-bin/webquery.pl?key=entit�t&method=exact&x=81&y=16

      Viele Gruesse,

      n.d.p.

    2. Hallo,

      Ich habe bei diesen Diskussionen gemerkt, dass zumindest die Franzosen sich offenbar viel heftiger gegen den Einfluss der Anglizismen wehren als wir hier.

      Das kommt, wie wir ja wissen aus Zeiten vor der USA (so wie wir sie heute kennen) Es ist nicht mehr der (kleine intereuropäische) Zwist zw. England und Frankreich, sondern Frankreich versucht sich nunmehr gegen die (gesamte westliche) Welt zu stellen ;-) Sollen Sie, Ich bin jedenfalls schon froh, wenn ich die teilweise sehr nichtssagenden Fachausdrücke in Englisch halbwegs lerne, aber wenn irgendjemand sagt ich werde das ganze auch noch in Französisch lernen müssen, dann gute Nacht :-(

      Ist also immer viel Ermessenssache dabei. Und deshalb sollte man finde ich auch tolerant sein gegenueber Texten, die etwas mehr oder etwas weniger "eindeutschen", als man es selber tut. Die penetranten Ausreisser nach dem einen oder dem anderen Extrem fallen schon von selber auf und stossen auch der Mehrheit der Leser auf.

      Es gibt bei uns an der Uni Professoren, wo sich deutsch und englisch in einem Skriptum ausgewogen die Hand geben. Besonders schlimm, und anstrengend zuzuhören ist es, wenn sie das bereits soweit verinnerlicht haben, dass sie nicht nur so ein Mischmasch aus Englisch und Deutsch _schreiben_ sondern wenn sie das auch noch so in ihre mündlichen Vorträge übernehmen. Da kommen schon mal so Sätze raus wie.

      "Wenn das gepostete file nun in unserem Directory gestored ist, können weitere Actions gelauncht werden. Am einfachsten simuliert man diesen Vorgang indem man das file in das Repository-directory dropped, wo dann eine Message Queue dieses file aufpicked um es schliesslich im Server zu executen"

      *kopfschüttel* ist natürlich jetzt nicht 1:1 irgendwo abgeschrieben, aber so ähnlich gehts manchmal zu bei uns ;-)

      lg bernhard

      1. Hallo Bernhard,

        "Wenn das gepostete file nun in unserem Directory gestored ist, können weitere Actions gelauncht werden. Am einfachsten simuliert man diesen Vorgang indem man das file in das Repository-directory dropped, wo dann eine Message Queue dieses file aufpicked um es schliesslich im Server zu executen"

        *kopfschüttel* ist natürlich jetzt nicht 1:1 irgendwo abgeschrieben, aber so ähnlich gehts manchmal zu bei uns ;-)

        ich versichere Dir, das ist völlig normal  - nicht nur im universitären Bereich - schliesslich habe ich gerade vor 30 Minuten meine Pizzabestellung gecancelled, da die Dispatching Priority leider auch nach mehreren Service-Zyklen völlig unbefriedigend wahr ;)

        Diese SLAs bedürfen anscheinend einer Korrektur!

        Viele Grüße  Günter

      2. Moin und Hi!

        Es gibt bei uns an der Uni Professoren, wo sich deutsch und englisch in einem Skriptum ausgewogen die Hand geben. Besonders schlimm, und anstrengend zuzuhören ist es, wenn sie das bereits soweit verinnerlicht haben, dass sie nicht nur so ein Mischmasch aus Englisch und Deutsch _schreiben_ sondern wenn sie das auch noch so in ihre mündlichen Vorträge übernehmen. Da kommen schon mal so Sätze raus wie.

        "Wenn das gepostete file nun in unserem Directory gestored ist, können weitere Actions gelauncht werden. Am einfachsten simuliert man diesen Vorgang indem man das file in das Repository-directory dropped, wo dann eine Message Queue dieses file aufpicked um es schliesslich im Server zu executen"

        *kopfschüttel* ist natürlich jetzt nicht 1:1 irgendwo abgeschrieben, aber so ähnlich gehts manchmal zu bei uns ;-)

        Also ich muß zugeben, dass ich diese Art nicht besonders schlimm finde. So lange da kein Marketing-Gelaber draus wird ("Da müssen wir uns noch mehr committen"), kann so eine zweisprachige Art und Weise doch nur vorteilhaft sein, weil es bestimmte Redewendungen eben nicht in jeder Sprache gibt. Vor allem bei technischen Angelegenheiten denke ich, ist gegen die dadurch zusätzlich erreichte Ausdrucksfähigkeit nichts einzuwenden. Wenn du Deutsch und Englisch kannst, liest du wohl auch eher selten die deutsche Übersetzung einer englischen Bedienungsanleiung, oder? Und wenn es in Englisch nun eine Redewendung gibt, die genau ausdrückt was du sagen willst, solltest du sie ruhig verwenden können. (Zumindest wenn die Zuhörer des Englischen mächtig sind)

        --
        Henryk Plötz
        Grüße von der Ostsee

        1. Moin und Hi!

          Es gibt bei uns an der Uni Professoren, wo sich deutsch und englisch in einem Skriptum ausgewogen die Hand geben. Besonders schlimm, und anstrengend zuzuhören ist es, wenn sie das bereits soweit verinnerlicht haben, dass sie nicht nur so ein Mischmasch aus Englisch und Deutsch _schreiben_ sondern wenn sie das auch noch so in ihre mündlichen Vorträge übernehmen. Da kommen schon mal so Sätze raus wie.

          "Wenn das gepostete file nun in unserem Directory gestored ist, können weitere Actions gelauncht werden. Am einfachsten simuliert man diesen Vorgang indem man das file in das Repository-directory dropped, wo dann eine Message Queue dieses file aufpicked um es schliesslich im Server zu executen"

          *kopfschüttel* ist natürlich jetzt nicht 1:1 irgendwo abgeschrieben, aber so ähnlich gehts manchmal zu bei uns ;-)

          So lange da kein Marketing-Gelaber draus wird ("Da müssen wir uns noch mehr committen"),

          wo siehst du da den unterschied zw. "committen" und "droppen" zum Beipiel? Für mich ist das alles gleicher Schmafu (so, das war jetzt erstmal was das mir die Engländer übersetzen sollen *g*)

          (Zumindest wenn die Zuhörer des Englischen mächtig sind)

          Ha! Als wie wenn das so einfach wäre! Ich hatte kürzlich eine Vorlesung: Wenn der Typ ganz normal "schema" als [schema] ausgesprochen hätte anstatt [skima] hätte ich vielleicht nicht 3/4 der VO (mit übrigens hochkomplexer Thematik, die allein es schon verlangt hätte jedes Wort zu verstehen, damit man Zeit fürs denken hat) mit überlegen zubringen müssen was uns der immer mit seinen ollen [skima]s sagen will. Aus dem Kontext heraus konte ich mir einfach nicht herleiten was damit gemeint sein könnte, und er sagte dieses [skima] aber in jedem dritten Satz, also schien es was wichtiges zu sein ;-) Da ich diesen Begriff (es ging um XML-Schemata) noch nie auf Englisch gehört habe, bin ich schon in den ersten Minuten ausgestiegen.

          Als er dann auch noch angefangen hat mit [sigwel]-server, hab ich mir erstmal darüber gedanken gemacht, ob das wirklich Englisch ist was der da redet, oder nicht vielleicht doch Afrikaans ;-) Er meinte übrigens damit einen SQL (sprich:[es-kuh-el])-Server.

          Ergo: Ich bin der Englischen Sprache durchaus mächtig, weiss sowohl was ein XML-Schema ist, als auch ein SQL-Server. Aber trotzdem habe ich von der Vorlesung genau 0 (in Worten: "zero") mitbekommen :-(

          lg bernhard

          1. Moin und Hi!

            wo siehst du da den unterschied zw. "committen" und "droppen" zum Beipiel? Für mich ist das alles gleicher Schmafu (so, das war jetzt erstmal was das mir die Engländer übersetzen sollen *g*)

            Ganz klar, "committen" ist das was du tust wenn du eine Veränderung bei CVS hochlädst, und "droppen" tust du, wenn du eine Nachricht hinterlässt. Bei schmafu hingegen bin ich mir nicht sicher, meinst du vielleicht snafu ("situation normal, all fucked up")?

            Als er dann auch noch angefangen hat mit [sigwel]-server, hab ich mir erstmal darüber gedanken gemacht, ob das wirklich Englisch ist was der da redet, oder nicht vielleicht doch Afrikaans ;-) Er meinte übrigens damit einen SQL (sprich:[es-kuh-el])-Server.

            Das ist in der Tat merkwürdig. Nicht ohne Grund steht die Aussprache doch etwa in der mysql-Doku (http://www.mysql.com/doc/W/h/What-is.html) ausgeschrieben...

            --
            Henryk Plötz
            Grüße von der Ostsee

            1. Hallo Henryk!

              Bei schmafu hingegen bin ich mir nicht sicher, meinst du vielleicht snafu ("situation normal, all fucked up")?

              *lol* wo habt ihr bitte immer diese Sprüche her? Ist ja genial! nein, "schmafu" ist österreichisch für "schmarrn" ;-)

              Grüsse aus Wien
              Bernhard

              1. Hi!

                Bei schmafu hingegen bin ich mir nicht sicher, meinst du vielleicht snafu ("situation normal, all fucked up")?

                *lol* wo habt ihr bitte immer diese Sprüche her?

                Naja, das ist es nunmal, was snafu bedeutet. (http://www.ucc.ie/cgi-bin/acronym?snafu) AFAIK stammt das aus dem Vietnam-Krieg, wo es von den Amis regelmaessig benutzt wurde...

                So long

                1. reHi!

                  Naja, das ist es nunmal, was snafu bedeutet. (http://www.ucc.ie/cgi-bin/acronym?snafu) AFAIK stammt das aus dem Vietnam-Krieg, wo es von den Amis regelmaessig benutzt wurde...

                  AFAIK kommt es aus dem zweiten Weltkrieg: http://www.jargon.net/jargonfile/s/SNAFUprinciple.html.

                  Und damit das hier kein Oberlehrer-Posting wird: Wie ist das Wetter bei euch? Hier ist's dunkel. ;)

                  --
                  Henryk Plötz
                  Grüße von der Ostsee

                  1. Re!

                    AFAIK kommt es aus dem zweiten Weltkrieg: http://www.jargon.net/jargonfile/s/SNAFUprinciple.html.

                    Stimmt. Haette ich auch selber drauf kommen koennen, wenn sogar auf der von mir verlinkten Seite das WWII in Klammern da steht. *g*

                    Und damit das hier kein Oberlehrer-Posting wird: Wie ist das Wetter bei euch? Hier ist's dunkel. ;)

                    Hier auch. Komisch, da haben wir ja tatsaechlich dasselbe Wetter. *g*

                    So long

      3. Tag

        "Wenn das gepostete file nun in unserem Directory gestored ist, können weitere Actions gelauncht werden. Am einfachsten simuliert man diesen Vorgang indem man das file in das Repository-directory dropped, wo dann eine Message Queue dieses file aufpicked um es schliesslich im Server zu executen"

        Woanders bekommt man für so einen Satz glaube ich Schläge ...

        Wenn einer meint, mit mir so reden zu müssen, würde ich ihm wahrscheinlich erst mal einen guten Sprachkurs empfehlen, na ja, und wenn er's dann immer noch net kann, dann s.o. ;-)

        Nene, wo soll das nur enden ...

        Harry
        (der sich grade überlegt, ob er nicht doch dem Verein zur Rettung (oder war's Erhaltung ???) der Deutschen Sprache beitreten soll)

    3. Hallo Stefan!

      interessantes Thema - ich hatte heute auch Gelegenheit, mir darueber Gedanken zu machen. Ich hatte mehrere kleine Diskussionen mit einem Franzosen ueber die vielen Anglizismen. Manche sind mir so selbstverstaendlich, dass ich Probleme hatte mit seinen Versuchen, franzoesische Woerter dafuer zu benutzen. So fand er das Wort "Download" nicht so toll, er wollte im Franzoesischen lieber von "télécharger" reden. Sogar das Wort "Chat" fand er nicht gut. Ganz aus war es schliesslich bei so Ausdruecken wie "off-topic".

      Sollte derjenige sein, der an SELFHTML en français arbeitet, kann ich ihn verstehen. Denn schliesslich wollen Veröffentlichungen auch verstanden werden. Allerdings: Auf Napster heisst es einfach "le télech" ;-) Off-Topic würde in Frankreich niemand verstehen, der nicht regelmässig im Internet verkehrt, Chat dagegen eher.

      Aber eine Anekdote habe ich noch. Da ich mich erst in Deutschland mit "Ordinateurs" befasst habe, kannte ich die franz. Terminologie diesbezüglich nicht. Irgendwann fragte mich jemand, welche "logiciels" ich denn hätte. Welche was? ;-) Dass damit (Software-)Programme gemeint sind, darauf wäre ich nie gekommen. Denn das Wort "programme" geht schliesslich auch noch - aber logisch, das sind Programme nur selten, und was bitte schön haben sie mit dem Himmel (ciel) zu tun ;-)

      Ich habe bei diesen Diskussionen gemerkt, dass zumindest die Franzosen sich offenbar viel heftiger gegen den Einfluss der Anglizismen wehren als wir hier.

      Hat aber nicht nur mit der althergebrachte französisch-englische Haßliebe zu tun. Man wehrt sich nicht gegen hier und da ein Fremdwort (le leitmotiv), sondern gegen eine Überflutung, in den meisten Fällen, eine überflüssige. Denn auch hier liesse sich mit etwas Nachdenken viele heimische Begriffe nutzen, und nur hin und wieder macht sich ein übernommenes Fremdwort besser. In der Computerbranche mag es zwar damit zu tun haben, dass man diese Zeit nicht hat (zum Nachdenken) und dass vieles bereits aus englischsprachigen Quellen herkommt. Hinzu kommt, dass viele "englische" Begriffe ohnehin vom Latein/Griechisch herkommen, und diese sind auf Französisch meistens gleich (vielleicht differiert die Schreibweise hier und da). Im Deutschen dagegen gibt es diese Wurzeln nicht, vielleicht ein Grund, warum man es sich mit der Übernahme von Fremdwörtern einfach macht?

      "Entities"

      Hier plädiere ich wie nd für Entität!

      Ist also immer viel Ermessenssache dabei. Und deshalb sollte man finde ich auch tolerant sein gegenueber Texten, die etwas mehr oder etwas weniger "eindeutschen", als man es selber tut.

      Man soll Texte verstehen können, wenn es keine absolute Fachromane sind, ohne ein Wörterbuch zur Hand zu nehmen :-)

      Patrick
      <hatehtehpehdoppelpunktslashslashwehwehwehpunktatomicminuseggspunktcomslash>

  6. Hallo Martin,

    Auch ich finde das Thema keineswegs langweilig!
    Im Geneteil, es ist doch etwas, was uns alle,. vor allem Computerinteressierte, doch alltäglich betrifft.

    Man kommt doch um die ganzen "Fachausdrücke" nichtmehr drumrum ... genauso wie man fast täglich mit irgendwelchen mehr oder weniger sinnigen Fachabkürzungen um sich wirft.

    Aber eine Link _muß_ ich zu dem Thema einfach posten, einige werden schon ahnen, was jetzt kommt ;)
    --> http://www.vds-ev.de/ - Ein Link zum "Verein Deutsche Sprache". Naja, vieles was der Verein so schreibt finde ich nicht so sonderlich sinnvoll, aber es gibt auch einiges wo man den Leuten dort Recht geben muß.
    Wen das Thema interessiert, für den lohnt ein Beusch meiner Meinugn nach alle mal!

    Außerdem habe ich grad in deren Forum ein Thread mit genau dem gleichen Thema entdeckt --> http://www.vds-ev.de/forum/viewtopic.php?TopicID=48 ... also dann ,das war's erstmal von mir, euch allen ein schönes Wochenende und schöne Feiertag!

    MfG
    Götz

  7. Guten Abend!

    Mein Deutsch-GK-Lehrer in der 12. und 13. sagte bei jeder passenden Gelegnheit:
    <sinngemäß>
    "Fremdwörter sind lediglich Mittel, die bestimmte Gruppen benutzen, um sich von anderen abzugrenzen. Um Auszudrücken, dass diese Gruppe etwas besonderes ist, weil nur sie diese Fremdwörter verstehen und benutzen können, und um zu verhindern, dass andere Unwissende in diese Gruppe eindringen"
    </sinngemäß>

    Er selber sprach von einem "Silberscheibenabspielgerät" anstatt von einem CD-Player und von einem Rechengerät anstatt von einem Computer.
    (ist zwar ein bisschen extrem, aber verdeutlicht seine Ansicht)

    Gleichzeitig begann er aber "Allegorien", "Chiasmen", "Hexameter" und "Anthropomorphisierungen" zu erklären´, was wieder genau seine Ansicht beweist.

    Und so ist es doch (jetzt unabhängig von meinem ehemaligen Deutschlehrer) eigentlich in jeder "Gelehrtengruppe" oder in jedem "Berufszweig".

    Mediziner sprechen fast ausschließlich nur noch Latein (schließlich heißt es "suprapubischer Katheter" anstatt "oberhalb des Schambeines gelegenes Harnableitersystem") und Archäologen reden nur noch in Altägyptisch daher (siehe "Die Mumie" und "Die Mumie 2").

    Also warum nicht unsere Berufsgruppe in englisch? Die These der "geschlossenen Gruppen durch eigene Fachsprachen" hat sicher nichts negatives, und es zählt auch noch der Gedanke der Vereinfachung vieler Begriffe durch Fremdwörter.
    Denn Silberscheibe ist um einiges länger als CD - präzise 6,5 mal so lang.

    Ich selber rede jedenfalls - ohne vor jedem Fachbegriff genau abzuwägen, ob er übersetzt werden sollte - so, wie es mir gerade passt. Es passiert auch, dass ich in bestimmten Situationen fast völlig ins Englische übergehe. Und wenn jemand ein Fremdwort nicht versteht, erkläre ich es ihm.

    Gute Nacht,

    Hackie

  8. Hi Deutsche,
    im großen und ganzen kann man die Sache auf einen Punkt bringen:
    Die Leute die man am wenigsten versteht (egal ob in Englisch oder Deutsch) haben von der Materie am wenigsten Ahnung (vorzüglich Typen aus der PR und dem Managment). Und die Leute die was zu sagen haben (sprich die AHNUNG haben) verstehe ich trotz meinem schlechten Englisch ohne Probleme. Alles andere sind Dumpfbacken und Dummschwätzer, und verstecken ihre Inkompetenz hinter Wörter die keiner versteht.

    viele Grüße
    Thomas Mell

    PS: Und die Franzosen haben eh ein Rad ab *g*. Wem juckt schon deren Sprache ausser sie selber? Es gibt mehr Leute die Deutsch als Französisch sprechen, geht uns deswegen einer ab ?

    1. Hallo Thomas!

      Es gibt mehr Leute die Deutsch als Französisch sprechen

      Bist Du da sicher? Québec, West-Afrika, Verwaltungssprache in Marokko, Algerien, Tunesien vielleicht auch noch?...

      Patrick
      <hatehtehpehdoppelpunktslashslashwehwehwehpunktatomicminuseggspunktcomslash>

      1. Hallo Thomas!

        Es gibt mehr Leute die Deutsch als Französisch sprechen

        Bist Du da sicher? Québec, West-Afrika, Verwaltungssprache in Marokko, Algerien, Tunesien vielleicht auch noch?...

        Mit solchen Behauptungen wäre ich auch vorsichtig. Französisch hat eine nicht unerhebliche Verbreitung. Spanisch übrigens auch, aber das scheint kaum jemanden zu interessieren.

        Buenos Dias,

        Martin

      2. Hallo Patrick!

        Es gibt mehr Leute die Deutsch als Französisch sprechen

        Bist Du da sicher? Québec, West-Afrika, Verwaltungssprache in Marokko, Algerien, Tunesien vielleicht auch noch?...

        Und du? Bist Du dir da sicher?
        Oberösterreich, Niederösterreich, Burgenland, Wien, Steiermark, Salzburg, Kärnten, Tirol, Vorarlberg ....

        ;-)

        lg bernhard

        1. Hi!

          Bist Du da sicher? Québec, West-Afrika, Verwaltungssprache in Marokko, Algerien, Tunesien vielleicht auch noch?...

          Und du? Bist Du dir da sicher?
          Oberösterreich, Niederösterreich, Burgenland, Wien, Steiermark, Salzburg, Kärnten, Tirol, Vorarlberg ....

          Oki, fragen wir doch mal jemanden der sich damit auskennt: http://www.ai.mit.edu/projects/infolab/

          "How many people do speak French?" ->

          Antwort: ziemlich viele Länder, aber nur 65 Mio. benutzen es als Umgangssprache zu Hause.

          "How many people do speak German?" ->

          Antwort: entsprechend weniger Länder, aber immerhin 104 Mio. zu Hause

          Na dann ist doch alles klar!

          P.S.: Mit diesem System kann man eine Menge Spaß haben. Es bezieht zum Beispiel eine Menge Daten aus den CIA World Factbook und ist recht intelligent beim raussuchen der Informationen.

          --
          Henryk Plötz
          Grüße von der Ostsee

          1. Hallo Henryk!

            Antwort: entsprechend weniger Länder, aber immerhin 104 Mio. zu Hause

            Wo hast Du die her?

            ===> how many million people speak german

            I don't know the answer to your question.

            ;-)

            Patrick
            <hatehtehpehdoppelpunktslashslashwehwehwehpunktatomicminuseggspunktcomslash>

            1. Hallo!

              ===> how many million people speak german

              Du hast einfach nur die Frage falsch gestellt *g*

              1.) How many people do speak German?
              The language German is spoken in Argentina, Austria, Belgium, Croatia, Denmark, Germany, Italy, Liechtenstein, Luxembourg, Namibia, Romania, and Switzerland.
              --- 104 million people speak German at home

              1.) How many people do speak French?
              The language French is spoken in Algeria, Andorra, Argentina, Belgium, Benin, Brazil, Burkina Faso, Burundi, Cambodia, Cameroon, Canada, Central African Republic, Chad, Comoros, Congo, Democratic Republic of the, Congo, Republic of the, Djibouti, Dominica, Egypt, Equatorial Guinea, France, French Guiana, French Polynesia, Gabon, Greece, Grenada, Guadeloupe, Guernsey, Guinea, Haiti, Italy, Jersey, Laos, Lebanon, Luxembourg, Madagascar, Mali, Martinique, Mauritania, Mauritius, Mayotte, Monaco, Morocco, New Caledonia, Niger, Reunion, Rwanda, Saint Lucia, Saint Pierre and Miquelon, Saint Vincent and the Grenadines, Senegal, Seychelles, Switzerland, Syria, Togo, Trinidad and Tobago, Tunisia, Vanuatu, Vietnam, and Wallis and Futuna.
              --- 65 million people speak French at home

              Und weil es vorher schon vorkam:
              How many people do speak Spanish?
              The language Spanish is spoken in Argentina, Aruba, Belize, Bolivia, Brazil, Chile, Colombia, Costa Rica, Cuba, Dominican Republic, Ecuador, El Salvador, Equatorial Guinea, Gibraltar, Guatemala, Honduras, Mexico, Netherlands Antilles, Nicaragua, Panama, Paraguay, Peru, Puerto Rico, Trinidad and Tobago, United States, Uruguay, Venezuela, and Virgin Islands.
              --- 283 million people speak Spanish at home.

              __Eindeutiger__ Gewinner also Spanisch!

              Und nun? :p

              Grüße Roman

              P.s.
              English:
              334 million people speak English at home.
              also auch nicht viel mehr als Spanisch und Chinesisch hat ganz klar gewonnen (obwohl er da noch mal nachfragt welches Chinesisch ich denn meine *g*).